Windows 8 kommt ohne Aero-Look: „Zu kitschig“

Windows 8 wird anders – das zeigt nicht nur die für Touch-Screens ausgelegte Metro-Ansicht, deren Aussehen und Bedienung sich stark an Microsofts aktuellem Handy-Betriebssystem Windows Phone 7 orientiert. Aber auch die Desktop Version von Windows 8 soll wieder deutlich schlichter werden und sich von dem „kitschigen“ Aero Look verabschieden.

Die neuen Windows-Fenster sollen sehr einfach und elegant werden und viel grafischen Ballast, der seit Windows Vista mit dabei ist, wieder über Bord werden.

Die halbtransparenten Fensterrahmen, die wie Glas aussehen und unten liegende Fenster teilweise durchscheinen lassen, sollen nur zwei Versionen später wieder der Vergangenheit angehören und dem neuen Windows 8 Look weichen:

Quelle: Microsoft

Jensen Harris, Director of Program Management in Microsofts User Experience Team, hat in dem Blog-Eintrag „Creating the Windows 8 user experience“ den Weg von der ersten Windows Version – Windows 1 – über Windows 3.11, Windows 95, Windows XP und Windows Vista gezeigt.

Windows XP war mit der Standard-Einstellung sogar für Harris zu bunt, schlimmer findet er nur den Aero Stil von Windows Vista: „This style of simulating faux-realistic materials (such as glass or aluminum) on the screen looks dated and cheesy now, but at the time, it was very much en vogue.“ – Das Aussehen, bei dem die Eigenschaften von Materialien wie Glas oder Aluminium simuliert wurden, wäre heute veraltet und kitschig, war damals aber sehr modern.

Während die grafischen Oberflächen nämlich mit jeder Windows Version immer aufwendiger gestaltet wurden, lenkten sie laut Harris am Ende aber auch zu sehr von dem eigentlichen Fenster-Inhalt ab. Das soll mit Windows 8 wieder anders werden, hat aber auch einen weiteren Vorteil: Je aufwendiger die Oberfläche mit runden Elementen, durchscheinenden Buttons und animierten Effekten gestaltet ist, desto mehr Rechenleistung braucht der PC auch, um diese Elemente darzustellen. Daher ist einer der einfachsten Wege, einen PC zu beschleunigen, auch ungenutzte grafische Spielereien zu deaktivieren. Windows 8 soll aber auch auf Tablett Computern, die dem iPad und Googles Android-Betriebssystem Konkurrenz machen sollen, laufen: Gerade hier ist auf den schwächeren Prozessoren eine einfachere Oberfläche ein großer Vorteil.

Das neue Windows 8 Design kommt also ohne Rundungen und Transparenz-Effekte aus und bleibt hart und kantig, wie schon die Kacheln in der Metro Version von Windows 8. Aber auch zahlreiche Farbverläufe werden entfernt, die Titelleisten der Fenster werden in einem einfachen weiß (für das aktive Fenster) oder grau gehalten.

Einen ersten Eindruck bekam man mit den Preview-Versionen von Windows 8 bereits (hier die Developer Preview Version), das finale Aussehen bringt Microsoft aber erst zusammen mit der fertigen Windows 8 Version im Oktober.

Im Vergleich mit den Windows XP Ordner-Fenstern sehen die Windows 8 Fenster zwar eleganter aus (Bild der Developer Preview), benötigen aber auch deutlich mehr Platz auf dem Bildschirm. In der finalen Version von Windows 8 werden aber noch zahlreiche Farbverläufe fehlen, wie Microsoft hier schon zeigt.

Quelle: Microsoft