Alexa vs. Cortana: Amazons Sprach-Assistentin kommt für Windows
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23.01.2018, 10:07 Uhr (4149x gelesen)
Amazon will Alexa auf viele zusätzliche Geräte bringen – unter anderem auf die Windows PCs, Android- und iOS-Handys. Damit greift Amazon direkt die Assistenten an, die dort bisher zu hause waren: Cortana, Siri und den Google Assistant. Unter Windows 10 gibt es dann bald zwei digitale Assistentinnen, die Fragen beantworten und einfache Aufgaben übernehmen können. Amazon arbeitet an einer Alexa-App für Windows und will außerdem die Alexa-Funktionen auch in die Alexa-App für Smartphones einbauen (bisher gibt es Alexa nur in der Amazon Music App). Die Windows-Version von Alexa könnte dann, wenn die App läuft, wie Amazons Echo Lautsprecher auf Sprachbefehle reagieren und dem Nutzer Aufgaben abnehmen oder Musik abspielen. Dazu muss der Computer allerdings ein immer aktives Mikrofon besitzen – dafür arbeitet Amazon hier mit einigen PC-Herstellern zusammen.
Auf dem PC macht Alexa dann der mit Windows 10 mitgelieferten KI Cortana Konkurrenz, auf dem Smartphone entweder Apples Siri oder unter Android dem Google Assistant. Die fest integrierten Assistenten haben zwar einige Vorteile, da sie auch auf andere Apps zugreifen und das Gerät teilweise steuern können. Siri kann etwa SMS- oder WhatsApp-Nachrichten vorlesen oder sich diktieren lassen oder Kontakte anrufen – einige häufige Aufgaben könnte ihnen aber Alexa demnächst abnehmen.
Anstatt unter Windows in Zukunft Cortana eine Frage zu stellen, kann man dann Alexa um Hilfe bitten: Diese kann dann das Wetter vorhersagen und vielleicht sogar Wecker und Timer stellen: Auf dem iPhone geht das mit der Software-App nämlich nicht, hier kann Alexa noch nicht so viel wie in einem Echo Lautsprecher. Auf der Technik-Messe CES in Las Vegas hat Amazon die Windows-App bereits gezeigt, auf einer speziellen Webseite wird sie jetzt auch vorgestellt: „Talk more, type less“ – mehr reden, weniger tippen, so Amazon.
Alexa FAQ: Das kann Alexa alles
Bei den Funktionen soll die App fast alles können, das die Echo Lautsprecher auch können: Nur Nachrichten und Anrufe werden zum Start noch nicht unterstützt (mit der Alexa App im Smartphone funktioniert aber auch das!). Außerdem werden weniger Musik-Dienste unterstützt als auf den Lautsprechern. Das Steuern von Smart-Home Geräten auch von unterwegs soll aber genauso funktionieren, als würde man mit seinem Echo zuhause sprechen.
Laut Amazon bringen sowohl HP, Lenovo (und damit vielleicht auch die Tochter Medion, die bereits einen Alexa-Lautsprecher im Programm hat) sowie Asus und Acer die Alexa App in zahlreichen mobilen und Desktop-PCs dieses Jahr. Ob sich die Alexa App per Download auch auf die PCs anderer Hersteller installieren lässt, ist noch nicht sicher – allerdings hatten Microsoft und Amazon angekündigt, zusammen an einer Verknüpfung der beiden Assistenten, Cortana und Alexa, zu arbeiten. Eigentlich war die Integration von Cortana und Alexa für Ende 2017 geplant – bislang gibt es aber hierzu noch nichts neues. Die Software-Version von Alexa für Windows wird dagegen für das kommende Frühjahr erwartet.
Ob Google auch hier nachzieht, ist noch nicht bekannt: Nach dem Amazon mit dem Echo den ersten Lautsprecher im integrierter KI vorgestellt hatte, brachte auch Google mit dem Google Home und dem Home Mini eigene smarte Lautsprecher: Sie beide nutzen den Google Assistant, der auch auf Googles Android-Smartphones installiert ist und da dem Nutzer schon einfache Fragen beantwortet.
Cortana, Microsofts digitale Assistentin unter Windows 10 und auf aktuellen Windows-Handys, steht Alexa und dem Google Assistant allerdings noch in vielem Nach und lässt noch einige Funktionen der bekannten Namensgeberin vermissen: Benannt ist sie nämlich nach der KI Cortana aus den Halo-Spielen, bei denen sie auf der XBox den Masterchief im Kampf gegen eine feindliche Alien-Invasion unterstützt.
Während Alexa vor allem auf die Steuerung von Smart-Home Geräten und das Abspielen und Streamen von Musik ausgelegt ist, ist Cortana bei dem Öffnen von Windows-Apps und dem Einstragen von Terminen oder Erinnerungen behilflich. Außerdem kann sie im Web nach Suchbegriffen suchen, nutzt dabei aber Microsofts Edge-Browser und die Bing-Suchmaschine – die nutzt Alexa auch, daher hatte in unserem Test der Google Assistant oft bessere Antworten.
Unter Windows ist Cortana durch die Integration in das Betriebssystem aber praktisch: „Cortana, starte Paint!“ oder „Cortana, aktiviere Bluetooth“ startet Programme oder kann einzelne Einstellungen verändern, ohne dass man in den Einstellungen oder dem Programm-Ordner suchen muss. Mit „Alexa, schalte das Licht ein!“ könnte Amazons Unterstützung für Cortana dann aber doch hilfreich sein.
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