Chrome Browser schaltet Flash-Werbung und -Animationen ab

Der Google Chrome Browser spielt mit der neuen Version ab 1. September keine Flash Werbung oder Animationen mehr ab, wenn sie nicht wichtig für die Webseite sind: Eingebettete Videos sollen von der Maßnahme aber nicht betroffen sein. Dies soll die Leistung des Browser steigern und den Stromverbrauch senken: Das Flash-Format von Adobe gilt nämlich wegen zahlreicher Sicherheitslücken nicht nur als unsicher, sondern auch als sehr leistungshungrig.

Der verstorbene Apple Gründer Steve Jobs hatte daher bei der Einführung des ersten iPhones 2007 daher die Unterstützung von Flash-Inhalten im mobilen Safari Browser weggelassen: Auch heute noch spielt der Browser auf iPhone und iPad keine Flash-Inhalte ab. Mit dem automatischen Pausieren der Flash-Inhalte im Chrome Browser will Google der Werbeindustrie neue Anreize geben, von dem unperformanten Flash-Format für Anzeigen zu dem neueren, modernen HTML5 Format zu wechseln. Google bietet dazu für die AdWords Werbekunden einen eigenen Konverter an, der die Flash-Inhalte von Werbebannern in HTML5 umwandeln kann. Flash wird aktuell hauptsächlich nur noch für animierte Werbebanner, Online-Spiele wie Angry Birds oder Candy Crush oder zum Abspielen von Videoinhalten genutzt.

Wer die Flash-Inhalte ab dem 1. September aber weiterhin sehen möchte – zum Beispiel, weil der Browser versehentlich ein wichtiges Flash-Element auf der Webseite nicht mehr abspielt, kann das aber trotzdem noch: Mit einem Klick auf den pausierten Bereich wird das Element dann trotzdem abgespielt. Wer Flash-Animationen auch weiterhin immer direkt sehen möchte, kann das in den Chrome-Einstellungen aber wieder aktivieren: In den Inhaltseinstellungen hat man unter dem Punkt „Plugins“ bereits jetzt die Auswahl zwischen den der bisherigen Standard-Einstellung „Alle Plug-in-Inhalte ausführen“, dem neuen Punkt „Wichtige Plug-in Inhalte erkennen und ausführen“ oder „Selbst auswählen, welche Plug-in-Inhalte ausgeführt werden sollen“. Die Einstellungen findet man am leichtesten, wenn man im Menü auf „Einstellungen“ klickt und dann in der Suche dort „Flash“ eingibt. Anschließend bietet Chrome die Inhaltseinstellungen an.

Tommy Li, Software-Entwickler bei Google, hatte diese Neuerung unter dem Titel „Better battery life for your laptop“ bereits Anfang Juni angekündigt – damals wurde sie in den Beta-Versionen des Browsers bereits zum Testen aktiviert. Laut Google können gerade die Flash-Animationen den Laptop-Akku unnötig schnell leersaugen. Durch das automatische Pausieren gerade dieser Flash-Inhalte soll das verbessert werden und der Akku deutlich länger halten. Google reagiert damit auf die Kritik, dass der Chrome Browser zuviel Akku-Leistung verbrauche: In einem Test hält ein MacBook Laptop von Apple länger, wenn man statt Chrome mit dem Firefox surft. Nutzt man dagegen Apples eigenen Safari-Browser, hält der Akku sogar über eine Stunde länger durch – und auch unter Windows arbeitet der Chrome-Browser durch einen Trick zwar deutlich schneller als andere Browser, verbraucht dadurch aber ebenfalls deutlich mehr Strom.