Scammer verhaftet: Wenn ein (falscher) Microsoft-Mitarbeiter anruft…
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30.06.2017, 14:07 Uhr (3318x gelesen)
Die Londoner Polizei konnte in Großbritannien jetzt vier angebliche Microsoft-Mitarbeiter festnehmen, die zahlreiche Windows-Nutzer betrogen hatten. Der Trick ist einfach: Der angebliche Microsoft Mitarbeiter ruft einen Computer-Besitzer unter einem Vorwand an bietet das Löschen von Viren oder das notwendige Verlängern eines Zertifikates oder einer Lizenz an.
Gewährt der Angerufene dem angeblichen Microsoft-Mitarbeiter (auch oft „Windows Helpdesk Mitarbeiter“ genannt) dann per Fernwartung Zugriff auf den Computer, kann dieser zum Beispiel unbemerkt einen Trojaner installieren, der den Nutzer im Hintergrund ausspioniert. Auch das Prüfen des PCs mit einem angeblichen Viren-Scanner ist beliebt: Um die gefundenen, vermeintlichen Viren zu beseitigen, soll der Angerufene eine Gebühr zahlen. In manchen Fällen versuchen die Betrüger sogar, die dann per Online-Banking getätigte Überweisung erneut auszuführen oder den Betrag zu verändern.
In Großbritannien konnte die Polizei jetzt vier Personen festnehmen, denen ein solcher „Technical Support Scam“ vorgeworfen wurde. Dazu habe die Polizei während den zwei Jahre dauernden Ermittlungen direkt mit Microsoft und British Telecom (BT) zusammengearbeitet, um die Betrüger zu entlarven. In Großbritannien wurde laut der Londoner Polizei allein im Jahr 2016/17 knapp 35.000 Betrugsversuche erfasst, die zusammengefasst einen finanziellen Schaden von £20,698,859 (ca. 23,5 Millionen EUR) ergeben. Der Schaden pro Person liege bei etwa 600£ – also ca. 680 EUR pro gemeldetem Betrugsfall.
So schützt man sich vor den Betrugs-Anrufen:
In der Regel melden sich echte Support-Mitarbeiter von Hard- und Softwareherstellern wie Microsoft, HP oder Dell nämlich nicht selbstständig bei den Nutzern: Ein häufiger Vorwand dafür ist, dass der PC dem Support-Team aufgefallen sei, da er mit Viren infiziert sei oder von dem PC aus gefährliche Netzwerkverbindungen ausgehen würden.
PC-Nutzer sollten dem angeblichen Mitarbeiter keine privaten Daten nennen und auf keinen Fall per Fernwartungs-Software Zugang zu dem PC geben – außerdem keine Programme installieren oder Webseiten aufrufen, wenn dies am Telefon von Unbekannten gefordert wird. Stattdessen kann man seinen PC ganz einfach selbst (auch mit kostenloser Software) auf Viren und Malware prüfen – wie, zeigen wir in dem genannten Artikel oder in unserem Sicherheits-Forum.
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