Netflix USA und Co.: Wie können Nutzer Streaming-Angebote aus dem Ausland schauen?
Netflix, Amazons Streaming-Dienst Prime Video oder Disney Plus: alle haben viele spannende Inhalte. Doch es könnten noch mehr sein, wenn Nutzer aus Deutschland auch über den Tellerrand des Streamings hinaussehen könnten. Die meisten Anbieter stellen ihren Usern landesbezogene Inhalte zur Verfügung, die zwar bei den Top-Inhalten mit denen in Amerika identisch sind, sich aber bei einigen Filmen oft deutlich unterscheiden. Wen die englisch Sprache nicht stört, der kommt so auch oft deutlich schneller an Filme und neue Serienstaffeln. Wir zeigen hier, wie man die US-Angebote von Netflix und Co. auch in Deutschland nutzen kann.
Mit dem VPN US-Streamingdienste nutzen
Wer ein VPN (Virtual Private Network) nutzt, der sichert nicht allein seine eigenen Daten, sondern kann auch Dienste verwenden, die für den eigenen Standort eigentlich nicht gedacht sind. Diese Option bestand schon, bevor es überhaupt die ersten echten Streamingdienste gab. Vor Jahren waren schon freie VPN, mit denen eine IP-Adresse aus einer Landesliste gewählt werden konnte, verfügbar. Damit konnten Nutzer schon früh auf das Angebot amerikanischer TV-Sender oder auch in den britischen IPlayer einwählen.
Die heutigen VPN Dienst, ob kostenpflichtig oder kostenlos, bieten einen ähnlichen Service, der jedoch um den Schutz des eigenen Interneterlebnisses und der eigenen Daten noch erweitert wird. Und so können User sich auch in das US-Netflix einwählen. Was ist dafür nötig? Ein VPN gibt es in verschiedenen Varianten:
- Webbasiert – wahlweise nutzt der User eines der freien VPN, die mit der oben genannten Liste vergleichbar sind. Alternativ erstellt er einen Account und kann sich nun stets über diesen Account in ein VPN einwählen. Diese Lösung funktioniert natürlich nur über den Browser. Die meisten – auch kostenpflichtigen – Anbieter stellen einen Testaccount für bis zu 30 Tage zur Verfügung.
- Routerbasiert – ein VPN kann auch direkt mit dem Router zu Hause verbunden werden. Diese Lösung hat mitunter jedoch Nachteile, da manche Anwendungen VPN blocken, sodass sie in der Router-Konfiguration freigeschaltet werden müssen. Ein wenig Mehrarbeit ist also notwendig. Zudem funktioniert diese Variante natürlich nicht unterwegs, da sich das Gerät immer in der Routerreichweite befinden muss. Wie man über ein VPN von unterwegs auf die Fritzbox zugreifen kann, zeigen wir hier.
- Programme – ob über das Virenschutzprogramm oder ein spezielles VPN-Programm: Nutzer können gezielt ein Programm installieren, welches ein VPN aufbaut. Je nach Angebot werden Gerätelizenzen verteilt, womit weitere Geräte vom Hauptaccount aus ins VPN aufgenommen werden können. Das ist vergleichbar mit der 5-Geräte-Lizenz eines Virenschutzprogrammes. PC, Laptop, Tablet und zwei Smartphones würden beispielsweise unter einer einzigen Lizenz geführt.
Aber lässt sich mit einem VPN auch der Streaminggenuss am TV genießen? Es gibt eine klare Antwort, doch wird diese nicht jedem gefallen: Über den Browser des TV-Geräts existieren VPN Smart TV Lösungen. Smart-TVs bieten nicht unbedingt eine integrierbare Lösung an, sodass Netflix statt per App über den Browser gestartet werden muss. Und:
- Routerlösung – der Smart-TV ist natürlich über den Router via WLAN oder LAN verbunden. Da einige Anbieter jedoch VPN-Nutzer blockieren, ist es meist notwendig, den Fernseher aus dem VPN zu nehmen.
- FireStick und Co. – über sie funktioniert das VPN nicht. Amazon koppelt seine Anwendungen an einen IP-Standort. Wird dieser verändert, wird die Verbindung in der Regel unterbrochen. Das gilt natürlich auch für alle anderen Anwendungen von Amazon. Auch andere Stick-Lösungen wie von Sky und Co. setzen oft auf den Standort.
Einen Versuch ist es dennoch wert. Da es unzählige Smart-TVs auf dem Markt gibt, kann man selbst das Glück haben, dass der eigene Fernseher problemlos mit einem VPN arbeitet und per Knopfdruck das Netflix USA erscheint. Manchmal klappt es sogar mit dem FireStick oder einer anderen Lösung. Die zuverlässige Alternative ist allerdings das Aufrufen des VPN-Dienstes über den integrierten Browser, um dort erst die Einstellung vorzunehmen.
Ist ein VPN legal? Und was ist dabei zu beachten?
Die je nach Land unterschiedlichen Inhalte bei Netflix und Co. unterliegen keiner reinen Willkür: Natürlich werden mittlerweile beliebte Blockbuster der Anbieter weltweit nahezu zeitgleich zur Verfügung gestellt, doch landestypische Inhalte nicht:
- TV-Serien – Deutsche haben keinen Zugriff auf US-amerikanische oder auch kanadische TV-Serien. Diese werden nur für lokalen TV-Sender produziert, von Netflix eingekauft und via Lizenz verbreitet. Diese Lizenz erstreckt sich allerdings nur auf Amerika oder andere Orte. Dasselbe funktioniert auch mit Inhalten aus Indien und selbst Deutschland. Sendungen wie »Der Tatortreiniger« sind nicht weltweit verfügbar.
- Synchronisation – diese Serien werden auch nicht synchronisiert. Nutzer, die mit einem VPN schauen, müssen also die jeweilige Landessprache beherrschen: Eine deutsche Tonspur existiert dann nicht.
- Lizenzen – da Netflix die Lizenzen nur für die Ausstrahlung in dem jeweiligen Land kauft, ist es nicht gewünscht, dass von anderen Orten geschaut wird.
Netflix selbst prüft bei einer Anmeldung, ob ein VPN im Spiel ist. Viele VPN gehen jedoch durch. Dennoch verstößt der Nutzer gegen die Nutzungsbedingungen. Bislang hat Netflix noch keine weiteren Schritte gegen einen VPN-Nutzer aus einer anderen Region eingeleitet, doch dürften sie es problemlos. Auch wenn bislang bis zum Abschalten des VPN einfach nur der Zugang gesperrt ist, wären auch Accountsperrungen und Kündigungen denkbar.
Das trifft natürlich auch auf die anderen Dienste zu. Im vergangenen Herbst war beispielsweise Disney Plus massiv hinterher, den Dienst aus anderen Ländern zu sperren. Selbst Grenzbewohner in Richtung der Niederlande, wo der Dienst zeitgleich mit den USA startete, hatten keine Chance aus Deutschland darauf zuzugreifen.
Fazit: VPNs sind eine gute Lösung, aber nicht immer für Netflix
Die Nutzung eines VPN hat viele Vorteile: Nicht nur, weil man Geo-Blocking-Sperren versuchen kann zu umgehen, man ist dahinter auch sicherer. Der Schutz der eigenen Daten im Internet wird immer wichtiger und gerade wer öffentliche WLAN-Netze nutzt, sollte nicht ohne ein VPN online gehen. Bei der Umgehung der Ländersperren der Streamingdienste ist aber nicht immer garantiert, dass das gewählte VPN funktioniert.
Auch die Streaminganbieter sind sich über die Möglichkeiten eines Virtual Private Network bewusst und handeln entsprechend. Dank der Testphasen der VPN-Anbieter und der oft sehr humanen und kurzen Kündigungsfristen eines Abos lässt sich die Lösung aber durchaus selbst ausprobieren.
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