Gerade von der dpa bekommen (Ja, ich darf den kompletten Text hier posten):
Leere Betreffzeile und «MfG»: Die Fallen der Online-Bewerbung
Teure Bewerbungsmappen, Hochglanzfotos, Zeugniskopien und dutzende Briefmarken - dieses aufwendige Verfahren lässt sich mit einer Bewerbung übers Internet weitgehend vermeiden. Immer mehr Unternehmen fordern bei Bewerbungen um einen Ausbildungsplatz die digitale Form. Doch so unkompliziert wie sie scheint, ist die Online-Bewerbung nicht immer. Schulabgänger, die sich erfolgreich um einen Job bemühen wollen, müssen sich an gewisse Regeln halten - um nicht in eine der vielen Online-Fallen zu tappen.
Während sie früher vor allem bei Uni-Absolventen oder Berufserfahrenen üblich war, setzt sich die Online-Bewerbung inzwischen zunehmend auch im Ausbildungsbereich durch. In traditionelleren Berufen wie im Handwerk ist sie noch nicht sehr verbreitet. «In Branchen, in denen Telekommunikation und Internet eine Rolle spielen, wird diese Methode aber ein immer größeres Thema», sagt Marco Schade von der Arbeitsagentur Berlin Mitte. Vor allem große Firmen regeln die Bewerbungsverfahren über das Internet, weil es eine schnellere und einfachere Abwicklung verspricht.
Doch nicht jedes Unternehmen hat die gleichen Vorstellungen, wie die Bewerbung um einen Ausbildungsplatz aussehen soll. So gibt es Firmen, die auf ihren Webseiten standardisierte Online-Formulare bereitstellen, die vom Bewerber ausgefüllt werden sollen. Andere bevorzugen ein Anschreiben per E-Mail. Und wieder andere Unternehmen akzeptieren fast jede Form der Bewerbung.
Der Autohersteller BMW bevorzugt die Online-Methode. Der gesamte Bewerbungsprozess findet hier über das Internet statt. «Der Bewerber füllt einen Online-Bogen aus und hängt seine persönlichen Dateien wie Lebenslauf und Zeugnis an», sagt Sprecher Manuel Hiermeyer in München. Ein so genannter Job-Assistent hält den Ausbildungssuchenden auf dem Laufenden, wie es mit seiner Bewerbung voranschreitet. «Die Online-Bewerbung hat für den Bewerber und unser Unternehmen gleichermaßen Vorteile», sagt Hiermeyer.
Jugendliche, die eine Ausbildung bei Peek & Cloppenburg Düsseldorf (P&C) machen möchten, können sich sowohl per Post als auch online bewerben. Auch P&C besitzt es ein separat eingerichtetes Internet-Portal für Jobsuchende, auf dem ein vorgefertigtes Online-Formular zu finden ist. E-Mails sind hier allerdings weniger erwünscht, sagt eine Sprecherin der Bekleidungshauskette.
Bewerbungen für Ausbildungsplätze beim Möbelhersteller IKEA werden in beinahe jeder Form akzeptiert. Ein vorstrukturiertes Online-Formular gibt es zwar auch hier. «Bewerbungen auf Papier oder per E-Mail werden aber nicht von dem Verfahren ausgeschlossen», sagt Kai Hartmann von IKEA in Hofheim (Hessen). «Online ist es natürlich generell einfacher zu handhaben.»
Ein Online-Formular mit vorgegebenen Fragen bietet gewissenhaften Bewerbern wenig Möglichkeiten, etwas grundsätzlich falsch zu machen. Hier ist es vor allem wichtig, möglichst alle vorgegebenen Fragen zu beantworten, heißt es bei Peek & Cloppenburg. Doch noch lange nicht jedes Unternehmen macht dieses bequeme Angebot. Wer sich daher entschließt, seine Bewerbung per E-Mail zu verschicken, sollte sich auf einige Tücken einstellen, die es zu umgehen gilt.
Bevor eine E-Mail abgeschickt wird, sollte der Interessent sicher gehen, dass diese als Bewerbungsform überhaupt erwünscht ist - entweder telefonisch oder durch einen genauen Blick auf das Inserat. «Wenn dort nicht explizit eine Mail-Adresse angegeben ist, sondern die Postanschrift oder nur eine allgemeine E-Mail-Adresse wie etwa [email protected], sollte im Zweifel immer der Postweg gewählt werden», sagt Karrieereberaterin Svenja Hofert aus Hamburg.
Werden E-Mails akzeptiert und ist im besten Falle auch ein direkter Ansprechpartner vorhanden, kann sich an die Gestaltung gemacht werden - und da steckt der Teufel im Detail. «Der Top-Fehler ist, die Betreffzeile leer zu lassen», sagt Svenja Hofert. Die Mail landet dann meist im Spam-Filter. «Ebenfalls fatal ist es, wenn die Anrede vergessen wird - und die Abkürzung "MfG" für "Mit freundlichen Grüßen" ist auch furchtbar.»
Beim Schreibstil gilt: Nicht zu steif, nicht zu locker - und in jedem Fall authentisch. «Das hängt von der Branche ab», sagt Marco Schade von der Arbeitsagentur. Anschreiben, Lebenslauf, Foto und eingescannte Zeugnisse werden zur guten Übersichtlichkeit am besten in einem einzigen PDF-Dokument untergebracht. «In den E-Mail-Text kommt nur eine kurze Ankündigung, was sich im Anhang befindet», sagt Schade. «Insgesamt sollte die Mail nicht mehr als zwei Megabyte haben», sagt Svenja Hofert.
Die Expertin rät außerdem, E-Mails von einem kostenlosen Anbieter wie Web.de oder GMX nicht direkt über das Internet zu versenden. «Die Mails sind meist mit viel Werbung versehen.» Um dies zu vermeiden, sollte die Bewerbungs-Mail über ein Programm wie Outlook-Express verschickt werden.
Bei Fotos lohnt es sich - wie in einer postalischen Bewerbung auch - auf Qualität zu achten. Selbst wenn sie schnell zur Hand ist: Eine Aufnahme aus dem letzten Urlaub sollte es nicht sein. «Passfotos sind ebenfalls nicht mehr sehr verbreitet», sagt Svenja Hofert. Gängig seien qualitativ hochwertige Porträtfotos. Es sei denn, der Bewerber wird gerade durch das altmodische Passfoto schon wieder interessant. Persönlichkeit zählt nämlich immer - auch im Online-Zeitalter. dpa/gms