„Ich habe deine Diplomarbeit gekidnappt. Gegen Zahlung von 500 Euro bekommst du sie wieder.“ - Keine alberne E-Mail, sondern bitterer Ernst. Im Internet breitet sich eine Form von Kriminalität aus, die lange unterschätzt wurde: Hacker verschaffen sich Zugang zu fremden Computern, verschlüsseln persönliche Dateien und erpressen ein Lösegeld für die Freigabe. „Ransomware“ heißen die entsprechenden Schädlinge, zusammengesetzt aus den englischen Wörtern „ransom“ (Lösegeld) und „malware“ (Schadprogramm). Allein im zweiten Quartal des vergangenen Jahres erhöhte sich die Zahl solcher Programme im Internet nach Angaben der Malware-Analyse-Labore von Panda Software um satte 30 Prozent.
Ziel der Angriffe sind Ordner wie „Eigene Dateien“. Der Trojaner „Ransom.A“ verschlüsselt alle Dateien in diesem Ordner, die mit gängigen Office-Anwendungen wie Word oder Excel erstellt wurden. Wer dann versucht, Briefe, Bilder oder Kalkulationen zu öffnen, bekommt stattdessen eine Lösegeldforderung angezeigt. „Ransom.A“ droht zudem damit, alle 30 Minuten zufällig eine Datei zu „exekutieren“ - also zu löschen. Damit wird der Druck auf die Opfer erhöht, möglichst schnell den geforderten Betrag zu bezahlen.
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BSI-Experte Gärtner warnt jedoch davor nachzugeben: „Würden Sie darauf vertrauen, dass sie Ihre Daten hinterher zurückbekommen?“ Wer der ersten Forderung nachgebe, bekomme nämlich oftmals eine zweite, höhere Forderung zugesandt.
Quelle:
http://www.ksta.de/html/artikel/1170147222705.shtml
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