Google Algorithmus löscht Wasserzeichen aus Bildern – und ist sehr gut!

Bild: Google Research

Wasserzeichen auf Fotos als Schutz vor unberechtigtem Kopieren könnten bald ausgedient haben: Forscher von Google Research haben einen Algorithmus entwickelt, der mehrere Bilder vergleicht und dann die Wasserzeichen automatisch erkennen und entfernen kann!

Photografen und Bildagenturen schützten ihre Bilder oft mit einem über das Bild gelegten Wasserzeichen: Damit soll sichergestellt werden, dass die Bilder nicht unberechtigt von anderen genutzt werden, ohne Lizenzgebühren zu zahlen. Dieser Schutz hilft zwar gegen das normale Kopieren, da die Wasserzeichen mit Bildbearbeitungsprogrammen nur mühsam entfernt werden können – ein Google Algorithmus schafft das aber auch automatisch – und die Ergebnisse sind in vielen Fällen perfekt, wie das Beispiel oben zeigt: Das linke Bild ist jeweils das Original-Bild mit Wasserzeichen, auf dem rechten Bild wurde es entfernt.

Die Google Mitarbeiter Tali Dekel, Michael Rubinstein, Ce Liu William und T. Freeman haben eine Untersuchung unter dem Thema „On the Effectiveness of Visible Watermarks“ veröffentlicht, die beschreibt, wie einfach sich die immer gleichen Wasserzeichen automatisch erkennen und anschließend entfernen lassen: Auch das Verändern der Position des Wasserzeichens im Bild oder der Deckkraft würde nicht helfen, um das Wasserzeichen mit dieser Methode zu erkennen und zu entfernen.

Für ihre Untersuchung nutzten die Forscher Bilder aus großen Bild-Datenbanken von Adobe, Fotolia, CanStock und 123RF: Je nach Stockimage-Agentur waren nur wenige hundert bis maximal dreitausend Bilder nötig, um das Wasserzeichen zu erkennen und automatisiert zu entfernen. Das automatische Entfernen sei deshalb möglich, da immer das gleiche Wasserzeichen auf eine große Anzahl an Bildern gesetzt wird:

„We revealed a loophole in the way visible watermarks are used, which allows to automatically remove them and recover the original images with high accuracy. The attack exploits the coherency of the watermark across many im- ages, and is not limited by the watermark’s complexity or its position in the images“.

Auch wenn Google den zugrunde liegenden Algorithmus zum Entfernen der Wasserzeichen nicht veröffentlicht, haben die Google-Forscher einen Tipp für Bild-Agenturen zum besseren Schützen der Stock-Fotos: Leichte Variationen im Wasserzeichen, die nur 0,5 bis 1 Pixel betragen müssen, bringen den Algorithmus aktuell noch so durcheinander, dass sich das Wasserzeichen nicht mehr komplett erkennen und entfernen lässt. Damit ist allerdings nicht die Position des Wasserzeichens auf dem zu schützenden Bild gemeint, sondern die Form des Zeichens selbst: „We found the attack is most affected by geometric variations, which can provide an effective improvement in watermark security compared to current, traditional water- marking schemes.“