Facebook löscht Messenger-Funktion: Neue App bald kostenpflichtig?

Bisher ließen sich in der mobilen Facebook-App für Android und iOS nicht nur die Posts der Freunde lesen, sondern – wie auf der Webseite – diesen auch Nachrichten schreiben oder mit ihnen chatten. Das geht jetzt nicht mehr, man muss eine zweite App installieren: Den Facebook Messenger. Der ist zwar bisher kostenlos (anders als der jetzt ebenfalls zu Facebook gehörende WhatsApp Messenger), trotzdem braucht man jetzt zwei Programme für die wichtigsten Facebook-Funktionen.

Angeblich soll die Nachrichten- und Chat-Funktion zu viel Ressourcen verbrauchen, die neue Facebook-App soll nach dem Update deutlich schneller sein. Dafür benötigt der Facebook Messenger aber jetzt zusätzlichen Platz auf dem Bildschirm: Gerade bei Handys mit kleinem Bildschirm muss man sich schon überlegen, welche Apps man auf der ersten Seite und somit immer schnell erreichbar haben möchte. Facebook hatte die Änderung bereits vor einiger Zeit angekündigt, einige Länder bekamen das Update mit der Pflicht zur zweiten App auch bereits. Jetzt soll die Chat-Funktion weltweit wegfallen, das nächste Update der mobilen Facebook App wird dann wohl ohne den Messenger erscheinen.

Facebook Messenger bald nicht mehr kostenlos?

Das die App jetzt schneller lädt, dürfte Facebook egal sein: Es gibt Berichte, dass Facebook wie bei dem teuer eingekauften WhatsApp-Messenger die App demnchäst nicht mehr gratis anbieten könnte. WhatsApp kostete zunächst auf dem iPhone und iPad eine einmalige Gebühr, unter Android wurde eine jährliche Zahlung von 89ct fällig. Dies wurde dann umgestellt: Neukunden zahlen jetzt auch auf dem iPhone eine jährliche Gebühr für den Nachrichten-Dienst.

Aber auch die Facebook-Nachrichten auf der Webseite sind längst nicht mehr kostenlos: Nur wenn man seinen Freunden eine Nachricht schreibt oder einen Chat anfängt, ist dies gratis. Nachrichten an Leute, die Facebook für unbekannt hält, kosten Geld: In Deutschland sind das 90 Cent pro Nachricht – angeblich als Spam-Schutz. Wer dieses neue „Facebook-Porto“ nicht zahlen möchte, landet mit seiner Nachricht im Spam-Ordner. Der heißt bei Facebook „Sonstiges“ und ist etwas versteckt – viele Nachrichten darin bleiben leider ungesehen.