Der Raspberry Pi 5 ist da: Mehr Leistung für Smart Home, NAS oder Media-Server!
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28.09.2023, 09:57 Uhr (4181x gelesen)
Der Raspberry Pi 5 ist da: Die fünfte Generation des kleinen Bastelcomputers ist deutlich schneller geworden und bringt eine Fülle von Verbesserungen und Upgrades mit sich, die ihn zu einem leistungsstarken Mini-Computer machen. Dieser Artikel wirft einen detaillierten Blick auf die technischen Spezifikationen, Neuerungen und Möglichkeiten, die sich mit dem Mini-PC auch außerhalb der Maker-Ecke machen lassen. Der neue Mini-PC kommt nur noch in zwei Ausführungen: Mit 4GB RAM für 60US$ oder mit 8 Gigabyte RAM für 80US$.
Leistungssteigerung mit dem BCM2712-Chip:
Das Herzstück des Raspberry Pi 5 ist der Broadcom BCM2712 SoC, der eine deutliche Leistungssteigerung gegenüber seinem Vorgänger, dem BCM2711, bietet. Mit vier ARM-Kernen, die mit einer erhöhten Taktrate von 2,4 GHz arbeiten, liefert der BCM2712 zwei- bis dreimal mehr Rechenleistung. Die Kerne sind vom Typ Cortex-A76, der effizienter ist als der Cortex-A72 im Raspberry Pi 4, und unterstützen Verschlüsselungsfunktionen wie AES, was die Leistung von VPNs und OpenSSL verbessert. Der neue Prozessor ist aber nicht nur schneller, sondern erzeugt auch mehr Wärme: Spätestens beim Raspberry Pi 5 sollte man daher auf einen aktiven Lüfter setzen.
Verbesserte Grafikleistung:
Die Grafikeinheit des Raspberry Pi 5, der VideoCore VII (VC7), bietet eine um 60% höhere Taktfrequenz als der VC6 des Vorgängers. Obwohl die Hardware-Videodecoder nicht wesentlich verbessert wurden, kann der leistungsstarke Prozessor die Videodekodierung problemlos alleine bewältigen, was eine flüssige 4K-Wiedergabe ermöglicht. Für die Videoausgabe setzt der Raspberry Pi 5 weiterhin auf Micro-HDMI statt auf Thunderbolt/USB-C. In unseren Tests mit dem Raspberry Pi 4 empfehlen wir hier ein spezielles Kabel statt eines einfachen Adapters: Bei häufigem Ein- und Ausstecken hielten diese mit ihren kleinen Steckern bei uns nicht lange durch.
Erweiterte Schnittstellen:
Der Raspberry Pi 5 bietet zahlreiche Schnittstellen und Anschlussmöglichkeiten, darunter zwei USB-3.0-Ports, Gigabit-Ethernet, Dual-Band-WLAN und Bluetooth 5.0. Eine der bemerkenswertesten Neuerungen ist der PCI-Express-Anschluss (PCIe 2.0 x1), der Datenübertragungsraten von bis zu 500 MByte/s ermöglicht und den Anschluss von M.2-SSDs über einen Adapter unterstützt. USB und Netzwerk haben im Vergleich zum Raspberry Pi 4 die Positionen getauscht: Der Raspberry Pi 5 benötigt damit auch ein neues Gehäuse. Eins fehlt dem neuen Raspberry aber: Die Audioschnittstelle als 3,5mm Port. Wer den Ton nicht über HDMI ausgeben möchte, brauch jetzt entweder eine USB-Soundkarte oder einen Sound-Chip, der oben auf den Raspberry gesetzt wird.
Höherer Stromverbrauch und neue Anforderungen an das Netzteil:
Der Raspberry Pi 5 benötigt ein stärkeres Netzteil mit mindestens 5A und hat eine höhere Leistungsaufnahme als sein Vorgänger. Dies ermöglicht jedoch die Versorgung von zwei USB-3.0-Geräten und einer M.2-SSD gleichzeitig. Benutzer sollten beim Kauf eines Netzteils darauf achten, dass es USB Power Delivery (USB-PD) unterstützt.
Neue Möglichkeiten für Raspberry Projekte:
Mit seiner verbesserten Leistung und erweiterten Schnittstellen eignet sich der Raspberry Pi 5 für eine Vielzahl von Projekten:
- Retro-Gaming: Mit Emulatoren können Benutzer klassische Spiele auf dem Raspberry Pi 5 genießen, der genügend Leistung und Speicherplatz für eine umfangreiche Spielesammlung bietet.
- Smart Home: Der Raspberry Pi 5 kann als zentrale Steuereinheit für Smart-Home-Systeme dienen, Sensordaten verarbeiten und Geräte steuern, um Energie zu sparen und den Komfort zu erhöhen.
- NAS (Network Attached Storage): Mit dem PCIe-Anschluss und der Möglichkeit, M.2-SSDs anzuschließen, kann der Raspberry Pi 5 als leistungsstarkes NAS-Gerät fungieren.
- Mediacenter: Der Raspberry Pi 5 kann als Mediacenter dienen, das Videos, Musik und Bilder in hoher Qualität wiedergibt und speichert.
Alles in allem ist der für Oktober erwartete Raspberry Pi 5 eine beeindruckende Weiterentwicklung der Raspberry Pi-Serie mit verbesserter Leistung, erweiterten Schnittstellen und neuen Möglichkeiten für Nutzer und Entwickler. Ob für Spiele, Smart Home, NAS oder Media Center, der Raspberry Pi 5 ist ein vielseitiges und leistungsstarkes Gerät, das die Erwartungen erfüllen und übertreffen wird. Durch den höheren Stromverbrauch ist er aber nicht mehr für jedes Maker-Projekt geeignet. Hier lohnt es sich oft, zu den Vorgängermodellen Raspberry 3B oder 4 oder dem Pi Zero 1W / 2 zu greifen. Nur wenn WLAN und Bluetooth nicht wichtig sind und keine große Rechenleistung benötigt wird, kann auch der mittlerweile sehr günstige Pi 2 noch ausreichend sein.
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