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Build: Zurück zu Windows – Microsoft will Linux-Entwickler locken
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04.04.2016, 17:11 Uhr (3820x gelesen)
Auf seiner Entwickler-Konferenz „Build“ hat Microsoft zusammen mit Canonical, der Firma hinter Ubuntu-Linux, etwas bisher nie dagewesenes vorgestellt: Mit dem nächsten Update für Windows 10 lässt sich dann die „Bash“ genannte Linux-Konsole unter Windows starten – zusammen mit „mehreren 10.000 Linux-Anwendungen„: Zum Beispiel SSH, für das ein Zusatzprogramm nötig war. Aber auch der Apache Webserver, Grep und die Programmiersprachen PHP, Ruby und Python laufen dann unter Windows, ohne dass man erst etwas installieren muss.
Web-Entwickler und Systemadministratoren brauchen dann keinen zweiten PC für Linux mehr oder eine virtuelle Maschine: Die Linux-Anwendungen sollen laut Dustin Kirkland von Canonical direkt nativ unter Windows laufen und so deutlich weniger Ressourcen brauchen als zum Beispiel in einem virtuellen PC – außerdem sind keine zusätzlichen Programme wie Cygwin nötig, mit denen man bisher zahlreiche Linux-Befehle auch unter Windows nutzen konnte. Das neue Linux Subsystem erlaubt aber nur Konsolenbefehle: Eine grafische Oberfläche soll nicht unterstützt werden, hier würde doch eine virtuelle Maschine nötig.
Mitte 2016 soll dann Windows 10, Version 1607 erscheinen – und mit ihr das „Windows Subsystem for Linux“ (WSL). Damit könnte Microsoft die Entwickler vor allem von Apples Mac-Computern weglocken: Hier lässt sich nicht nur Windows als alternatives Betriebssystem installieren, da das Apple-Betriebssystem wie auch Linux auf Unix basiert, sind viele der Linux-Kommandas schon direkt implementiert, andere lassen sich problemlos nachinstallieren. Wenn Microsoft sein neues Windows jetzt mit Linux-Funktionen aufrüstet, stellt sich für viele Entwickler vielleicht die Frage, ob man zum teureren Mac greifen muss, oder ob auch ein einfacher PC vom Discounter ausreicht.
Das neue Windows Update wird für den Juli dieses Jahres erwartet – für das Linux Subsystem braucht man aber eine 64-Bit Installation von Windows 10, außerdem sollen die Server-Versionen angeblich das System nicht unterstützen. Bei allen Desktop-Versionen von Windows 10 soll das WSL aber mit dem Update nachgerüstet werden – wahrscheinlich aber noch als Beta-Version, unter der noch nicht alles so funktioniert wie auf einer Linux-Maschine: Durch das Dateisystem kann man sich dann aber sowohl mit der Bash als auch mit der Windows-eigenen Eingabeaufforderung cmd.exe arbeiten.
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