Architecture of Radio: App zeigt WLAN- und Handy-Funkwellen an

Mit der App „Architecture of Radio“ zeigt der Niederländer Richard Vijgen die Funkwellen und die Datenpakete in der Umgebung an – neben WLAN und Mobilfunk auch die GPS-Daten von Navigatons-Satelliten in der Erdumlaufbahn. Die App wurde für die Ausstellung „Architecture of Radio“ im ZKM Museum in Karlsruhe entwickelt und ist dort von September 2015 bis April 2016 zu sehen. Eine speziell an das Museum angepasste Version kann auch die Daten aus Kupferkabeln (zum Beispiel Netzwerk oder Telefon) anzeigen.

Das wird die normale Version der App zwar nicht können: Mit einem normalen Tablet gibt es nur Sensoren für WIFI/WLAN, die verschiedenen Mobilfunk-Daten der Funkmasten der Mobilfunkbetreiber in der näheren Umgebung und – je nach Modell und eingebaute Chips – auch die Positions-Daten der Navigations-Satelliten, aus denen dann die Position des Handys oder Tablets auf der Erde errechnet wird. Die Version für die Ausstellung des Karlsruher „Zentrums für Kunst und Medientechnologie“ ist laut der Webseite architectureofradio.com aber eine „site specific“ Version der App, die auch die verlegten Datenkabel des Ausstellungsortes berücksichtigt und anzeigen kann.

Eine frei verfügbare Version der App für iPhone und iPad soll Ende 2015 erscheinen, eine Version für Android Geräte im Januar 2016. Im Moment läuft die App in dem Karlsruher Museum auf einem iPad und zeigt die Datenströme der „Infosphäre“, dem unsichtbaren „Netzwerk aus Netzwerken“, das uns umgibt und mit Daten und Informationen versorgt. Der Blick durch das iPad erinnert ein wenig an den Film Matrix, in dem einige Personen hinter der sichtbaren Welt den Programm-Code sehen konnten, der die scheinbare, vorgetäuschte Welt am Laufen hielt.

Auch die App zeigt, wie ein Fenster, die Umgebung in dunklen Blautönen an und mittendrin immer wieder die sonst unsichtbaren Datenpakete von Funk-Türmen, WLAN Routern oder Satelliten.