Verschlüsselungsprogramm Truecrypt unsicher – Downloadseite offline

Die bislang sehr beliebte Verschlüsselungssoftware TrueCrypt ist nicht mehr erhältlich: Statt der eigentlichen Webseite kommt die Meldung, dass das Programm unsicher sei, die offizielle Downloadseite ist offline. Zusammen mit der Warnung vor dem Programm wird eine Anleitung gezeigt, wie man seine Daten mit Microsofts Verschlüsselungs-Software „Bitlocker“ verschlüsseln kann.

TrueCrpyt: Download der funktionierenden Version

Auf der Webseite des TrueCrypt-Projektes sind die älteren, funktionierenden Versionen der Software jetzt nicht mehr erhältlich. Wer das Programm trotz der Warnungen weiter nutzen möchte, findet die Software noch in diversen Download-Portalen. Auch Golem.de bietet hier das Programm für Windows, Linux und Mac OS zum Herunterladen an.

 
Angeblich haben die Programmierer das Projekt TrueCrypt eingestellt, da es aufgrund einiger bisher nicht behobener Sicherheitslücken in der Software nicht so sicher sei. Bisher war TrueCrypt eines der beliebtesten Programme zum Sichern und Verschlüsseln von Festplatten-Inhalten: Die Open-Source Software hat bislang die Inhalte „on the fly“, also schon direkt während des Speicherns, verschlüsselt.

TrueCrypt konnte dabei die ganzen Daten auf einer Festplatte oder eines anderen Datenträgers (zum Beispiel eines USB-Sticks oder einer Speicherkarte) oder nur einzelne Teile verschlüseln. Das Programm existierte als Version für Windows, Mac OS und Linux. Die jetzt verfügbare, letzte Version 7.2 ist dabei in den Funktionen stark eingeschränkt: Sie soll die mit früheren Versionen Daten entschlüsseln oder für andere Verschlüsselungsprogramme vorbereiten. Die bisherige Webseite truecrypt.org verweist zur Zeit direkt auf die TrueCrypt-Projektseite bei Sourceforge (http://truecrypt.sourceforge.net/), die die Warnung vor Sicherheitslücken in dem Programmen enthält und dazu eine Anleitung zeigt, wie man mit TrueCrypt verschlüsselte Datenträger mit Microsofts Bitlocker weiterhin sichert.

Grund für das Aus von TrueCrypt

Als Grund für das Aus von der Verschlüsselungssoftware geben die anonymen Entwickler an, dass Microsoft mit dem Support-Ende von Windows XP indirekt mit Schuld an der Einstellung hätte: Aktuelle Betriebssysteme wie Windows Vista, 7 oder 8 hätten bereits eigene Verschlüselungsmechanismen integriert – hier sei die TrueCrypt Software überflüssig.

Da der Support von Windows XP aber jetzt eingestellt wurde, bekommen die Nutzer auch keine Sicherheits-Updates mehr für das System: Nutzer sollten also nicht auf ein veraltetes Betriebssystem setzen, sondern zusammen mit einem neuen Windows auch die dort integrierte Verschlüsselungstechnik nutzen.