Intel, AMD oder ARM Prozessor für Windows?

Neben den beiden x86 / x64 CPU-Herstellern Intel und AMD werden die immer schneller werdenden ARM Chips zunehmend zu einer Alternative: Die ARM Architektur steckt in nahezu jedem Smartphone oder Tablet: Mit dem Snapdragon 835, dem 850 und dem 8cx gibt es auch CPUs, die für Notebooks ausreichend sind. Neben der oft deutlich längeren Akku-Laufzeit hilft der Chip auch durch die geringere Temperatur-Entwicklung: Die Rechner brauchen oft keinen Lüfter und lassen sich daher schmaler bauen.

Golem.de hat die Leistung der beiden Snapdragon Prozessoren 835 und 850 im Vergleich zu Intel-Prozessoren getestet: Dazu verglich man eine UK-Version des Lenovo Yoga C630 (mit Snapdragon 850) mit dem HP Envy x2 (12e), das noch mit dem älteren Snapdragon 835 ausgestattet ist. Der neue Snapdragon 8cx wird unter anderem demnächst in dem Samsung Galaxy Book S zum Einsatz kommen: Wie sich dieser Prozessor im Vergleich mit einem Intel Core i5 schlägt, zeigt die Webseite digitaltrends.com.

 
Vergleich: ARM gegen X86 CPU

In dem Video werden zwei gleiche Notebooks vergleichen: Das HP Envy einmal mit Intel Core i5 7Y54, einmal mit Snapdragon 835 Prozessor. Die Version mit dem Intel-Prozessor hat allerdings mit 4 Gigabyte RAM nur die Hälfte des Arbeitsspeichers, die das Snapdragon Notebook hat.

 
Damit die ARM Chips die vollständige Geschwindigkeit nutzen können, benötigt man allerdings die passende Software: Dank Microsofts „Windows 10 on ARM“ Projekt laufen auch herkömmliche Windows-Programme auf der ARM Architektur, deren Code muss im Hintergrund aber übersetzt werden. Die Apps laufen daher langsamer, außerdem reicht die Akku-Leistung dann bei weitem nicht mehr an die sonstigen Werte heran, so Golem in seinem Test.

Für einfache Office- und Multimedia-Aufgaben sind die ARM CPUs aber mittlerweile eine mögliche Konkurrenz geworden und überzeugen mit Akku-Laufzeiten von 15 bis 20 Stunden. Sowohl Microsofts neue Office-Versionen als auch das kostenlose LibreOffice sind dabei für ARM Chips angepasst: Bei LibreOffice muss man beim Download aber darauf achten, die ARM64 Version zu nehmen.

Beim Surfen existiert zumindest der Firefox Browser schon als ARM64 Version – zumindest als Beta. Während die Chromium Engine bereits Anfang des Jahres erfolgreich für den ARM Chip portiert wurde, fehlt immer noch eine offizielle Version des Chrome Browsers. Vielleicht ist hier sogar Microsoft schneller, die für die Neuentwicklung des eigenen Edge Browsers ebenfalls auf die Chromium Engine setzt: So könnte Microsoft wieder bei der Geschwindigkeit auf ARM Geräten führend werden.