Notfall USB-Stick: Daten retten, Computer Reparieren und PC Probleme lösen!

Schnelle USB-Sticks mit viel Speicher haben mittlerweile die Rettungs-DVDs abgelöst: Auf einem normalen Stick mit 32 bist 64 Gigabyte Speicher bekommt man nicht nur mehrere verschiedene Betriebssysteme zum Starten unter, sondern auch ein paar Rettungs-Tools, um PC Probleme zu reparieren oder wichtige Daten zu retten.

Hat man den Rechner so eingestellt, dass er auch von einem USB Stick starten kann, ist der Stick beim Starten nicht nur schneller als eine DVD, sondern auch flexibler: Hier lassen sich auch problemlos neue Versionen der benutzten Software aufspielen oder diese mit weiteren Programmen ergänzen! Damit der Rechner aber von einem USB Stick starten kann, muss man entweder beim Starten das Boot-Menü aktivieren und dann das USB-Laufwerk auswählen (meistens mit der F12 Taste), oder diese Einstellung im BIOS ändern. Wie das geht, zeigen wir in unserem BIOS-Artikel.

Startet der Rechner dann von einem USB Stick, kann man diesen mit einem Betriebssystem bespielen: Am gängigsten sind hier verschieden Versionen des freien Linux-Betriebssystems: Diese sehen optisch Windows zwar immer ähnlicher, werden aber teilweise ganz anders bedient. Das ist in der Regel aber nicht wichtig, wenn es nur darum geht, auf die Festplatte zuzugreifen und die Daten zu retten, da Windows nicht mehr startet. Wer später doch Gefallen an Linux findet, kann sich bei Fragen natürlich an unser Linux-Forum wenden.

 
USB Stick vorbereiten und formatieren

Um ein Start-System auf den USB Stick aufzuspielen, muss dieser zunächst formatiert werden – am besten mit dem FAT32 Dateiformat, da dies am weitesten von allen Betriebssystemen unterstützt wird (Anleitung: Formatieren unter Windows / USB Stick formatieren am Mac).

Anschließend lässt sich ein Betriebssystem aufspielen, zum Beispiel mit dem kostenlosen Programm UNetbootin, dass es für Windows, Linux und macOS gibt: Hier lässt sich der USB Stick auswählen, auf den das System installiert werden soll und anschließend die Linux-Distribution, die geladen werden soll. Der Stick wird dabei direkt so vorbereitet, dass er bootfähig ist: Ist bei dem Rechner das Starten per USB aktiviert, kann damit direkt gestartet werden.

Hat man bereits ein ISO Image, das man auf den USB Stick laden möchte, kann man dies auswählen – alternativ stehen viele verschieden Linux-Versionen zur Auswahl. Linux Einsteiger sollten hier zum Beispiel Ubuntu wählen, da es mit einer leicht bedienbaren Oberfläche kommt.

 
Daten retten mit Linux

Hat man den PC mit dem Linux System gestartet, kann man seine Daten suchen und retten: Der Vorteil ist dabei, dass nicht schreibend auf die Festplatte zugegriffen wird (wie es bei einem normalen PC Start und dem Installieren von Rettungs-Programmen der Fall wäre): Die Daten werden also nicht überschrieben und man kann so viele wie möglich auf eine externe Festplatte, CD/DVD oder USB-Stick sichern. Außerdem lassen sich so gefährliche Programm wie zum Beispiel Viren und Trojaner aufspüren, die sich unter Windows nicht löschen ließen.

Wie man seine Daten mit einer etwas älteren Knoppix Version rettet, zeigen wir hier:

Eine ganz andere Art System ist DBAN: Dies lässt sich ebenfalls auf einen USB Stick übertragen, mit dem der Rechner dann gestartet werden kann. DBAN (Dariks Boot And Nuke) versucht aber keine Daten zu retten, sondern sie zu vernichten: Dabei werden die Daten auf dem PC nicht nur gelöscht, sondern mehrfach mit zufälligen Daten überschrieben, damit man sie nicht mehr wiederherstellen kann. Das ist praktisch, wenn man den Rechner verkaufen möchte oder die Festplatte defekt ist und getauscht wird. Wie man die Daten mit DBAN löscht, zeigen wir in diesem Artikel!