Worauf achten beim PC Neukauf?

Beim PC-Neukauf gibt es einiges, worauf man achten muss. Gerade Einsteiger, die nicht viel mehr machen möchten als Texte und Briefe schreiben oder im Internet surfen, sind mit einem Fertig-PC oft gut beraten. Steigen die Ansprüche, und man möchte auch Computerspiele spielen oder Fotos bearbeiten, lohnt sich oft ein selbst zusammengebauter PC. So lässt sich am besten entscheiden, welche Komponenten alles hineingelangen.

Der Prozessor, das Herz des Computers

Bevor Mainboard und Arbeitsspeicher ausgesucht werden, sollte man sich für einen Prozessor entscheiden. Herkömmliche Prozessoren verfügen über einen Kern (“Single Core”), also eine Recheneinheit. Es gibt aber auch Prozessoren mit zwei oder sogar vier Kernen. (Dual Core und Quad Core)

Dadurch wird die Leistung erhöht und der Rechner kann mehrere Programme gleichzeitig ausführen ohne Geschwindigkeitsverlust. Prozessoren mit zwei Kernen lohnen sich vor allem für Bildbearbeitung und Videoschnitt – vorausgesetzt, sie werden von den Programmen auch unterstützt. Aber auch Spiele nutzen die zusätzliche Leistung in der Regel gern. “Quad Core”-Modelle mit vier Kernen gibt es bisher nur von Intel und es fehlen meist noch die Optimierungen in der Software. So können die Vorteile des schnellen Prozessors noch nicht immer optimal genutzt werden. Ein Single-Core Prozessor mit höherer Taktfrequenz ist nicht nur billiger, sondern kann je nach Software auch mehr Leistung bringen als ein Prozessor mit mehreren Kernen. Word, Excel und der Internet-Browser brauchen zum Arbeiten keine Mehr-Kern-Prozessoren. Mit Sicht auf die Zukunft und spätere Anforderungen schadet die zusätzliche Leistung aber nie.

Aber Achtung! Nicht jeder Prozessor passt auf jedes Mainboard. Prozessoren unterscheiden sich durch ihre Sockel und natürlich ihren Hersteller.

Prozessoren von AMD:

Athlon 64 FX: maximale Leistung, hoher Preis
Athlon 64 X2: Zwei Kerne
Athlon 64: Mittelklasse
Sempron: Geringe Geschwindigkeit, geringer Preis
Ein neuer, zukunftssicherer Sockel ist „Sockel AM2“. „Sockel A“ und „Sockel 754“ sind ältere Modelle, „Sockel 939“ ist auch nicht mehr ganz aktuell.

Prozessoren von Intel:

Intel hat zur Zeit mehr Modelle auf Lager als sein Hauptkonkurrent AMD. Außerdem bietet nur Intel „Quad Core“ Prozessoren mit vier Kernen an. Der „Core 2 Duo“ Prozessor ist der aktuelle Nachfolger der Pentium-Reihe und überzeugt in Preis und Leistung. Die Kennzeichnung “Extreme Edition” steht für schnellere Versionen, die besonders hohe Taktfrequenzen besitzen.

9xx, Baureihe D: Zwei Kerne (Dual Core)
8xx: Zwei Kerne (Dual Core)
Pentium 4: 6xx: ein Kern

Diese Modelle beinhalten die 64-Bit-Technologie. Die Modellreihe 5xx unterstützt nur 64-Bit-Systeme, wenn am Ende der Bezeichnung eine 1 steht.
Celeron D (3xx): Geringerer Preis, der Prozessor ist aber deutlich langsamer

Die Sockel 370 und 478 sind nur noch vereinzelt erhältlich, zukunftssicher ist bei Intel der Sockel “LGA775”.

Mainboard oder Motherboard

Nach dem Prozessor kann das Mainboard ausgesucht werden, schließlich müssen die beiden Teile zusammen passen. Wenn man sich nicht sicher ist, ob beide zusammen passen, hilft eine Frage an den Fach-Verkäufer oder in unserem Hilfe-Forum.

Neben dem Prozessor befinden sich auf dem Mainboard auch noch die Steckplätze für Erweiterungskarten. Weit verbreitete, ältere Schnittstellen sind “PCI” und “AGP”. Der neuste Standard für Erweiterungskarten ist “PCI Express”. Vor allem neuere Grafikkarten nutzen den schnellen Anschluss, aber auch die altbewährten Anschlüsse werden für Erweiterungskarten benötigt.

Auf dem Mainboard integrierte Sound- und Grafikkarten sind interessant für diejenigen, die nicht die allerbeste Qualität und Leistung benötigen, weil sie zum Beispiel keine anspruchsvollen Spiele spielen. Viele Mainboards verfügen außerdem über einen Netzwerkanschluss oder eine W-LAN Karte. Außerdem sollte bei einem schnellen Prozessor auf einen leistungsfähigen Chipsatz geachtet werden – sonst kann die Platine das ganze System verlangsamen. Es gibt eine ganze Reihe von Platinen- und Chipsatzherstellern (z.B. Intel, Nvidia, Via und Ati). Auch auf den Kühler sollten sie achten: Eine geräuscharme Kühlung macht das Arbeiten am PC angenehmer.

Arbeitsspeicher

Auch der Arbeitsspeicher (RAM) muss auf das Mainboard abgestimmt sein. Die aktuelle Generation nennt sich DDR2-RAM. Es lässt sich dabei zwischen einer Taktfrequenz 533, 667 und 800 Megahertz wählen. Die Taktfrequenz muss vom Mainboard unterstützt werden und sollte mit der FSB-Taktung der CPU übereinstimmen.

Der maximal unterstützte Arbeitsspeicher ist vom Mainboard abhängig. Es gibt 512, 1024 oder seltener (und teuer) 2048 MB RAM Riegel. Werden zwei Riegel eingebaut, sollten es die gleichen sein, zum Beispiel zwei 1024er. Das steigert die Zugriffsgeschwindigkeit. Wird nur ein Baustein eingesetzt, kann dieser später noch aufgerüstet werden, wenn noch freie RAM-Steckplätze vorhanden sind. Empfohlen ist ein Arbeitsspeicher von mindestens 1024 MB, aber auch neue Rechner mit 2048 MB sind bereits relativ preiswert erhältlich. (Einbau-Anleitung)

Festplatte oder Hard-Disk (HDD)

Die meisten Festplatten arbeiten mit 7200 Umdrehungen und sind recht leise. Wenn möglich, sollte ein moderner Serial ATA-Anschluss gewählt werden. Dieser verfügt über schlanke Kabel, die der Luftzirkulation im Gehäuse nicht so sehr im Wege stehen wie die ursprünglichen, breiten Kabel für IDE-Festplatten. Ein Cache (Zwischenspeicher) von 8 MB ist ausreichend, für die Bearbeitung von Videos sind 16 MB von Vorteil. Die Kapazität der Festplatten wird ständig erweitert – für die alltägliche Büroarbeit sind 80 GB ausreichend. Wer viele Programme installieren möchte, Video- und Bildbearbeitung betreibt und viele Spiele spielt, ist mit 250 GB gut bedient. Speicherplatz kann auch über eine externe Festplatte mit USB-Anschluss problemlos ergänzt werden.

Einige Mainboards bieten die Möglichkeit mehrere Festplatten als RAID-Verbund anzuschließen, so wird entweder durch Datenspiegelung die Sicherheit erhöht, oder durch gleichzeitigen Zugriff auf mehrere Platten die Zugriffsgeschwindigkeit. Dabei ist jedoch wichtig, dass es sich um genau die gleichen Festplatten-Modelle handelt.