Smartphones 2019: Diese 6 Faktoren helfen beim Kauf
Smartphones sind längst zu einem festen Teil unseres täglichen Lebens geworden und die Nutzung wird dank des stets wachsenden Funktionsumfanges immer intensiver. Aber mit der immer höheren Leistung gehen auch höhere Preise einher: Top-Smartphones, die über 1.000 Euro kosten, sind leider keine Seltenheit mehr.
Das Handy ist damit deutlich teurer als die meisten PCs. Bei einer so großen Anschaffung lohnt es sich daher, genauer hinzuschauen. Welche Funktionen und Unterschiede zwischen den verfügbaren Handymodellen sollte man beachten, bevor man sich zu einem Kauf entscheidet?
1. Die Grundfrage – Android oder iOS?
Diese Frage ist, genau wie bei den PC-Betriebssystemen, für manche eine Glaubensfrage. Die Wahl des Betriebssystems ist eine der wichtigsten Entscheidungen, die Smartphone-Käufer treffen müssen. Entscheidet man sich für iOS, bindet man sich automatisch an Apple. Da nur Apple Handys mit dem eigenen Betriebssystem herstellt, ist es nicht möglich die Apps auf anderen Geräten zu nutzen. Android wird dagegen von zahlreichen Herstellern unterstützt, allerdings ist hier die Gefahr von Schad-Software auch höher.
Die App-Stores von Apple und Google (Android) sind grundlegend unterschiedlich. Zwar werden die meisten Apps von großen Herstellern für beide Systeme angeboten, aber es kann leichte Unterschiede in der Qualität geben. Über die „großen“ Namen wie Instagram oder WhatsApp hinaus kann es auch möglich sein, dass unbekanntere Apps nur für eines der beiden Systeme zu haben sind. Aufgrund des offeneren Systems ist das Angebot auf Android etwas vielseitiger, außerdem bekommt man Apps auch ohne den bekannten Play-Store auf das Handy.
Für Nutzer von iPhones kommt noch dazu, dass andere Systeme von Apple das gleiche Benutzerkonto und viele Funktionen teilen. So lassen sich die einmal gekauften Apps auf iPhone und iPad nutzen oder der Browser-Verlauf mit dem Mac synchronisieren. Apple-Geräte halten ihren Wert für gewöhnlich sehr gut. Dafür kann man häufig bei Vergleichsportalen wie Mein-Deal Angebote für Handys mit Android finden – hier sind alle Preisklassen vertreten. Während Apple nur einige hochpreisige Smartphones im Sortiment hat, gibt es auch günstige Android-Smartphones, die zwischen 150,- und 250,- EUR kosten.
2. Großes oder kleines Display?
Das Handy hat man den ganzen Tag dabei: Entweder in der Tasche oder in der Hand. Daher ist hier die Größe äußerst wichtig. Man sollte also genau überlegen, welche Größe in Frage kommt. Die meisten Flaggschiffe haben mittlerweile über 6 Zoll Bildschirmdiagonale (so groß ist das in cm!), und lassen sich kaum noch mit einer Hand bedienen. Handlichere Formate gibt es aktuell noch mit 4,5 und 5,8 Zoll; viel kleinere Geräte sind selten.
Mit der Größe hängt oft auch die Auflösung des Displays zusammen – ab der gehobenen Mittelklasse empfehlen wir, eine „Full-HD“ Auflösung (1920 x 1080 Pixel) zu wählen. Top-Geräte liegen mittlerweile für gewöhnlich sogar darüber. Bei unterschiedlichen Display-Größen lässt sich die Qualität des Bildes gut über die Angabe der Pixeldichte vergleichen („ppi“ = Pixel pro Zoll).
Ein Tipp: Neuere Handys haben zum Teil ein Format von 18:9. Diese sind länger und schmaler als zuvor üblich. Wer viel Platz zum Lesen oder Arbeiten mit Apps benötigt, sollte darauf achten. Auch wer das Handy dazu nutzt um unterwegs Filme zu schauen, kann davon profitieren: da die meisten Kinofilme im Format 21:9 ausgestrahlt werden, hat man (wie auch bei einem 16:9 Fernseher) oben und unten schwarze Streifen. Die fallen bei einem Handy mit neuerem 18:9 Format deutlich kleiner aus.
3. Leistungsfähige Hardware
Um den Nutzer beim täglichen Gebrauch nicht auszubremsen, sollte das Smartphone genügend Rechenleistung und genügend RAM mitbringen. Bei den Top-Smartphones von Google, Apple oder Samsung ist das kein Problem: So kommt das Galaxy S10 mit acht bis 12 Gigabyte RAM und hat damit mehr Arbeitsspeicher als viele PCs.
Vor dem Kauf eines günstigeren Telefons kann es sich also lohnen, die Leistung genau zu vergleichen. Das geht mit Prozessoren unterschiedlicher Hersteller aber nur bedingt. Grundsätzlich lässt sich aber sagen, dass eine CPU mit mehreren Rechenkernen, die einen hohen Prozessortakt haben, schneller ist als wenige, langsame Kerne.
Hier gibt es zum Beispiel Quad-Core CPUs mit vier Rechenkernen und Octa-Core CPUs mit acht Rechenkernen. In der Regel sind diese aber nicht mehr alle bleichschnell getaktet: Neben einigen schnellen Kernen haben Smartphone-CPUs auch langsame Rechner-Cores, die den Akku schonen. Single- oder Dual-Core Handys sollte man auch als Einsteiger nicht mehr wählen, da diese mit modernen Apps etwas langsam werden. Bei dem Arbeitsspeicher sind weniger als zwei Gigabyte RAM heute ebenfalls nicht mehr zu empfehlen.
4. Der Akku
Mit den riesigen Displays und anspruchsvollen Anwendungen steigt natürlich der Stromverbrauch. Daher ist ein großzügiger Akku sehr wichtig, wenn man länger mobil sein muss. Die Leistung wird hier mit Milliamperstunden (mAh) angegeben und liegt möglichst etwas über 3.000 mAh, wobei es auch Geräte mit über 4.000 mAh gibt. Wer seltener laden möchte, sollte also dringend darauf achten.
Dazu kommen noch zusätzliche Features wie Schnelllade-Funktion oder das von den neuesten Samsung-Geräten ermöglichte Kontaktladen: Dabei kann ein Handy einen Teil seiner Akkuladung auf ein anderes Gerät übertragen. Wichtig ist auch, wie der Akku geladen wird: Apple setzt auf seinen eigenen Lightning-Anschluss, bei dem man den Stecker nicht falsch herum hineinstecken kann: Er passt von beiden Seiten. Der neue USB-C Anschluss, den unter anderem das Samsung Galaxy S10 nutzt, kann das mittlerweile auch. Früher war der micro-USB Anschluss bei Android-Geräten weit verbreitet: Wer sein Handy also dringend braucht, sollte trotzdem weiterhin ein Ladekabel dabei haben.
Lightning- und Kopfhörer-Anschluss beim iPhone 6
Bei manchen Geräten ist das Kabel aber gar nicht mehr nötig: Diese lassen sich zusätzlich auch auf speziellen Lade-Matten aufladen, indem man sie einfach darauf ablegt.
5. Eingebaute Kamera
Heutzutage nutzt kaum jemand noch eine Digitalkamera: Mit den modernen Handymodellen lassen sich exzellente Bilder festhalten. Besonders die Telefone mit Doppel- oder Dreifachkamera versprechen atemberaubende Fotos. Die Bildauflösung, vor einigen Jahren noch der wichtigste Faktor, rückt immer mehr in den Hintergrund, da fast jede Handykamera über 8 Megapixel (Tipp: Welche Auflösung brauche ich zum Foto-Druck?) bietet.
Neben der Auflösung des Sensors ist auch die Optik wichtig, besonders die Lichtstärke der Objektive. Diese wird mit der f-Zahl angegeben: Je kleiner diese ist, desto mehr Licht fällt durch die Linse. f/1.7 ist also wesentlich lichtstärker als f/2.0 oder f/2.8: Je lichtstärker die Linse, desto besser kommt die Kamera auch noch mit schwierigen Lichtverhältnissen wie in Räumen oder am Abend zurecht. Kommt weniger Licht durch das Objektiv auf den Sensor, muss die Kamera länger belichten und die Bilder werden unscharf.
Single- und Dual-Lens Kamera
Dazu kommen die vielen technischen Software-Spielereien, die die Bildqualität nochmals aufbessern. Viele Hersteller kombinieren mittlerweile die Fotos von mehreren Sensoren, um ein schöneres Endprodukt daraus zu erstellen. Mit diesen Tricks wird fast schon die Schärfentiefe und Detailtreue von Spiegelreflexkameras erreicht. Diese Technik mit Dual- oder Triple-Lens-Systemen ist aber erst bei den teuren Handy-Modellen zu finden.
6. Klinkenstecker, Dual SIM und wasserdicht
Natürlich kommen die Smartphones auch noch mit vielen weiteren, spannenden Funktionen wie einem wasserdichten Gehäuse oder der Unterstützung für zwei SIM-Karten. Wer keine drahtlosen Bluetooth-Kopfhörer mag, hat es zunehmend schwer: Der 3,5mm-Klinkenanschluss für klassische Kopfhörer wird immer seltener. Dafür können die Smartphones noch dünner werden und sind durch das fehlende Loch im Gehäuse besser vor eindringendem Wasser geschützt. Hier gibt die IP-Zertifizierung an, ob das Telefon wasser- und staubdicht ist.
Auf dem iPhone nicht möglich, bei den meisten Android Handys aber Standard: Ein per microSD Karte erweiterbarer Handy-Speicher. So lassen sich weitere Apps, Daten oder die Fotos speichern, auch wenn das Smartphone ab Werk nur mit wenig Speicher ausgestattet war. Aber auch Faktoren wie ein Fingerabdrucksensor oder ein „Notchless Display“ können je nach Vorliebe wichtig sein.
Fazit: Vor dem Handy-Kauf sollte man die persönlich wichtigsten Kriterien suchen und danach das Smartphone auswählen. Wer keine Abstriche machen möchte, kann getrost zu den aktuellen Flaggschiffen der bekannten Hersteller greifen.
Bei Geräten in günstigeren Preisklassen sind die Unterschiede größer, allerdings hat auch Samsung mit der A-Serie gute und günstige Handys im Programm. Auch Motorola hat mit der Moto-G oder der Moto-Z Serie gute Mittelklasse-Handys unter 200€ im Programm. Bei den günstigeren Smartphones muss man bei den Funktionen Prioritäten setzen: So lässt sich trotzdem ein Handy finden, das den eigenen Vorstellungen am nächsten kommt.
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