Linux auf der X-Box
Die X-Box 360 ist einer der beliebtesten Spielekonsolen. Umd die Konsole seinen persönlichen Vorlieben anzupassen, kann man sie mit dem alternativen Beriebssystem Linux austatten. Das geht zwar nicht einfach per Installations-CD, die X-Box muss aber weder aufgeschraubt noch modifiziert werden. Schlaue Programmierer nutzen nämlich einen Fehler im Menü (“Dashboard”) der X-Box, und einen bei dem Spiel Mechassault, um die Installation zu bewerkstelligen.
Das braucht man dafür: Eine X-Box, das Spiel Mechassault und die präparierten Spielstände. Um die auf die XBox zu laden, braucht man einen USB Stick mit USB Adapter (später zum Anschließen einer Tastatur), oder die Action Replay Cardridge, die sich per USB Anschluß vom Computer bespielen lässt.
Wir haben im Test eine Apple-USB-Tastatur verwendet. Der Vorteil: Exklusives Aussehen und zwei weitere USB-Anschlüsse, zum Beispiel für die Maus. Alternativ lässt sich auch ein USB-Hub verwenden.
Die Vorgehensweise
Mit dem Action Replay Programm können aus der Community die Mechassault Spielstände “Emergency Linux”, “Install Linux” und “Restore Dashboard” auf die Action Replay Speicherkarte geladen werden. Diese funktionierten im Test allerdings noch nicht, so dass wir einen USB-Stick in der X-Box formatiert und mit dem passenden Disk-Image bespielt haben. Sollten Sie die Daten nicht auf eine Speicherkarte (oder die ActionReplay) geladen bekommen, hilft die Linux-X-Box Community gegen kleine Spenden (Rohlinge oder Schokolade) gerne weiter.
Die Cardridge wird dann in einen X-Box Controller gesteckt und die Spielstände über das Speichern Menü kopiert. In Mechassault stehen diese dann unter Kampagne zur Verfügung. Zuerst sollte man “Emergency Linux” starten, um sich den Hard Disk Key der Festplatte aufzuschreiben. Den braucht man, falls wider Erwarten nicht alles so funktioniert wie geplant.
In diesem Mini-Linux System kann man nun über Telnet Zugang (IP: 192.168.0.3, User: root, Passwort: xbox) das Festplatten-Passwort auslesen. Das geschieht mit dem Befehl: xbox_tool -a. Um Telnet nutzen zu können braucht man einen Linux/Unix Rechner. Aus der Konsole logt man sich mit dem Befehl telnet 192.168.0.3 ein und gibt dann Benutzername und Passwort ein.
Der nächste Menüpunkt in den Mechassault – Kampagnen, “install linux”, bereitet eine Linux-Distribution auf de Festplatte vor. Nach dem Neustart kann man im Menü nun Linux wählen, oder eine speziell für die X-Box optimierte Linux-Version installieren. Mit “Restore Dashboard” stellt man den ursprünglichen Zustand wieder her.
Nach einem Neustart kann man mit einem gebrannten Iso-Image der Linux-Distribution Der Linux jetzt auf der Festplatte installieren. Als Medien sollen nur CD-RWs und DVDs möglich sein. Manche der in die Konsole verbauten Laufwerke sind dabei aber sehr penibel, so dass es nicht immer gleich mit dem ersten Medium klappt. Zahlreiche I/O Errors deuten darauf hin, dass der Rohling die falsche Wahl war. Nach einiger Zeit lädt dann die grafische Oberfläche von Linux.
Ein kleiner Nachteil
Einen Nachteil hat die aktuelle Version des MechInstallers: Bisher wird der Menüpunkt X-Box Live im Startmenü bei installiertem Linux nicht mehr angezeigt. Ist es aber ordentlich konfiguriert, sollte es dennoch laufen. Die Spiele sollen aber wie gewohnt funktionieren; wir konnten noch keine Beeinträchtigung feststellen.
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