SSD defragmentieren? Warum das schädlich für die SSD ist!
Bei klassischen Festplatten (HDD: Hard Disk Drive) hilft das Defragmentieren nach gewisser Zeit: Die Daten werden neu sortiert und die Festplatte lädt Windows, Programme und auch größere Daten wieder deutlich schneller. SSDs (Solid State Disk) sind aber komplett anders aufgebaut: Hier schadet das defragmentieren dem Laufwerk sogar unter Umständen!
HDD defragmentieren: Das passiert dabei
Beim Defragmentieren einer Festplatte wird der Speicher aufgeräumt: Auf einer neuen Festplatte werden die Daten zusammenhängend in verschiedene Blöcke geschrieben. Diese liegen dann noch nebeneinander und lassen sich leicht erreichen. Im Inneren der HDD drehen sich verschiedene magnetische Platten: Sie werden von einem Schreib- und Lesekopf nach den Daten abgesucht.
Ist die Festplatte älter und wurden schon häufiger Dateien und Programme installiert und wieder gelöscht, macht sich das bemerkbar: Hier sind die Speicher-Blöcke oft nicht mehr in ausreichender Anzahl nebeneinander frei. Das Betriebssystem verteilt die Daten dann auf unterschiedliche Bereiche der Festplatte. Zum Einlesen muss der Lesekopf dann aber hin- und herspringen, um die Daten wieder zusammenzusuchen: Das dauert nicht nur länger, sondern ist auch hörbar.
Beim Defragmentieren sucht das Dateisystem jetzt die zusammengehörenden Daten und speichert sie wieder zusammen ab. Dadurch werden wieder neue Blöcke frei, die dann für andere Daten genutzt werden können: Am Ende ist die Festplatte aufgeräumter und Daten lassen sich schneller zusammen finden und einladen. Bei einer klassischen HDD Festplatte kann ein Dafragmentieren nach einiger Zeit also sinnvoll sein.
SDD defragmentieren: Darum ist es schädlich
Der Flash-Speicher einer SSD ist ganz anders aufgebaut und enthält keine drehenden Platten mehr. Hier kann der Controller direkt auf jeden Speicherbereich einzeln zugreifen, was die SSD schneller mach als HDD Festplatten. SSDs haben aber auch einen Nachteil: Die Speicherzellen halten nur eine bestimmte Anzahl an Schreibzugriffen aus. In der Regel erkennt der Controller aber die defekten Zellen und Speicher Daten dann nicht mehr dort.
Trotzdem sollte man unnötige Schreib-Zugriffe auf SSDs vermeiden: Und genau das passiert beim Defragmentieren. Die Daten werden eingelesen, geordnet und wieder neu geschrieben. Dabei werden aber sehr viele Daten neu gespeichert und das mögen SSDs nicht so gern. Hersteller geben in der Regel auch an, wieviele Schreibvorgänge eine SSD mindestens aushält: Dies wird in “TBW” angegeben: “Terabytes Written”, also wieviele Terabyte an Daten die SSD schreiben kann.
In der Regel sollte die SSD zwar trotzdem mehrere Jahre halten: Damit ist sie in der Regel genauso sicher wie eine HDD. Diese hält durch die mechanische Beanspruchung der beweglichen Teile auch nicht ewig. Trotzdem sollte man schauen, dass man unnötige Schreibvorgänge vermeidet. Da der Controller die Speicherzellen der SSD direkt ansprechen kann, ist das Defragmentieren hier aber nutzlos: Es ist egal, ob die Speichereinheiten nebeneinander oder über die gesamte SSD verteilt liegen.
Nur bei der HDD bringt das Defragmentieren daher Vorteile. Der Lesekopf benötigt immer eine bestimmte Zeit, um von dem Rand der Magnet-Platte zum inneren Bereich zu kommen: Hier ist es also sinnvoll, dass zusammen gehörende Daten auch nebeneinander liegen.
Defragmentieren: So geht’s!
Möchte man seine Festplatte defragmentieren, geht das direkt unter Windows. Im Explorer wählt man unter “Dieser Computer” Das Laufwerk aus und klickt mit der rechten Maustaste darauf: In dem Menü wählt man dann “Eigenschaften”. Unter dem Reiter “Tools” kann man die Festplatte dann defragmentieren. Wie das genau geht, zeigen wir in dieser Anleitung.
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