Ratgeber: So findet man den richtigen Prozessor

Der Prozessor befindet sich in der Regel unter großen Kühlkörpern

Der Prozessor, auch CPU (Central Processing Unit) genannt, ist als Schaltzentrale eine der wichtigsten Komponenten eines Computers. Performance und Geschwindigkeit hängen maßgeblich von der Leistungsfähigkeit des Prozessors ab. Folglich sollte beim Kauf eines neuen Prozessors genau abgewogen werden, welches Modell den eigenen Vorstellungen entspricht.

Doch obwohl mit AMD und Intel nur zwei Hersteller den CPU-Markt dominieren, ist das vielfältige Angebot insbesondere für Laien sehr unübersichtlich. Dazu tragen nicht zuletzt auch die verwirrenden Produktbeschreibungen bei, die statt Orientierung eher Verwirrung stiften. Vor allem Anfänger können mit den folgenden Hinweisen deshalb erfahren, worauf es beim Kauf eines Prozessors ankommt.

Große Marktdynamik kommt Nutzern zugute

Es tut sich einiges auf dem CPU-Markt. Vor allem dank zahlreicher Neuentwicklungen erhalten Nutzer beim Kauf eines Prozessors zurzeit mehr Leistung zu geringeren Preisen. Wenn der eigene Computer lahmt und ein überlasteter Prozessor als Ursache ausfindig gemacht werden konnte, kann eine Neuanschaffung für faires Geld zu großen Performancesprüngen verhelfen.

Schon ab rund 100 Euro bekommt man Rechenpower, mit der man durchaus etwas anfangen kann. Doch letztendlich hängt der Preis von den eigenen Anforderungen ab, dabei gilt selbstverständlich: Je höher die Ansprüche desto höher der Preis. Von durchaus akzeptabler CPU-Technik für 100 Euro bis hin zum Leistungsbiest für mehr als 350 Euro finden sich zahlreiche Preiskategorien für jeden Bedarf.

Benchmark-Tests und Online-Portale bieten Unterstützung

Die wichtigste Kennzahl bei der Beschreibung der Leistungsfähigkeit eines Prozessors ist die Anzahl der Kerne. Während für die einfachsten Office-Tätigkeiten 2-Kern-CPUs ausreichen können, sollte bei allen weiteren Aufgaben zwischen 4-, 6- oder 8 Kernen gewählt werden. Wer mit weiteren Faktoren, wie der Cache-Zahl und der Taktrate nichts anfangen kann, kann Benchmark-Ergebnisse heranziehen, um die Leistung genau beurteilen zu können. Verschiedene Benchmark-Tests zeigen exakt, wie gut ein Prozessor bei bestimmten Nutzungsszenarien, wie Gaming oder der Videobearbeitung abschneidet. Auch die Meinungen und Testergebnisse bekannter Webmagazine sind hilfreich bei der Kaufentscheidung. Ist das richtige Modell gefunden, bleibt nur noch die wichtige Frage, ob der Prozessor mit anderen Komponenten des PCs zusammenpasst. Vor allem die Kompatibilität mit dem Mainboard und dessen Sockel ist zu prüfen.

Eigene Ansprüche als wichtigste Entscheidungsgrundlage

Selbst bei vermeintlich anspruchslosen Bürotätigkeiten kann eine zu schwache CPU Probleme machen. Denn gerade wenn neben dem E-Mail-Dienst, der Firmensoftware und mehreren Browsertabs mehrere Programme gleichzeitig verwendet werden, kann ein ungeeigneter Prozessor ins Schwitzen kommen. Bei Online-Fachhändlern wie Mindfactory finden sich hierfür 4-Kern-Prozessoren, etwa aus der AMD Ryzen 3 Serie. Für die Einsteigerklasse genügen in Kombination mit einem schnellen SSD-Speicher jedoch auch 2 Kerne.

CPUs in der mittleren Preiskategorie mit mindestens 4 Kernen können auch komplexere Aufgaben ohne größere Mühen bearbeiten. Bildbearbeitung, Spiele oder umfangreichere Excel-Tabellen stellen kein Problem dar. Ab Preisen von rund 250 Euro dürfen sich Gamer und Kreativnutzer auf starke Performance und hohe Taktraten mit Spitzenwerten von 3,9 oder 4,2 GHz mit niedrigen Cache-Zeiten freuen. Alle CPUs mit noch besseren Kennzahlen und mehr als 8 Kernen gehören zur absoluten Premiumklasse und spielen gerade bei Multitasking-Szenarien ihre Stärken aus. Wer etwa Prozessoren von AMD kaufen möchte, findet mit der Threadripper-Reihe kraftstrotzende Monstren, die es in sich haben.

Wichtig für moderne Prozessoren: Kühler und Lüfter!

Die 16 bis 32-kernige AMD-CPU mit vielen Übertaktungsmöglichkeiten kann problemlos gleichzeitig 4k-Videomaterial bearbeiten, rendern und nebenbei High-End-Games wiedergeben. Doch auch CPUs wie die AMD Ryzen 7 3700x oder Intel Core-i7 und –i9-Modelle ermöglichen eine unschlagbare Performance, die für Spitzen-Games und Multitasking hervorragend geeignet sind. Die Wahl eines solchen Performance-Pakets ist nur zu empfehlen, wenn es die eigene Nutzung erforderlich macht. Nur um auf Nummer sicher zu gehen, eine überdimensionierte CPU zu verbauen, stellt sich häufig als überflüssige Investition heraus: Nicht nur wegen der höheren Anschaffungskosten, sondern auch aufgrund des deutlich höheren Energiebedarfs.