Wir reden hier ja auch nicht einfach von einer linear rollenden Kugel. Eine Rollbewegung liegt vor, wenn die Kugel _nicht_ gleitet. Das tut sie aber hier. Die Kugel an sich führt dann nochmal eine Eigenbewegung durch, die der Gleitrichtung entgegenwirkt. Diese Drehbewegung wird zum Startzeitpunkt mit einer so hohen Drehzahl ausgeführt, dass dabei die Haftreibung zwischen Kugel und Tisch überwunden wird (dazu bedarf es einer gewissen Leistung, die bekanntlich das Produkt aus Drehzahl und Drehmoment ist) und die Kugel eine Gleitbewegung ausführt. Genau diese Reibung ist es aber, die zum Abnehmen der Drehzahl führt, wodurch sich die lineare Geschwindigkeit des Kugelschwerpunktes verringert und letztlich durch die gegensätzlich gerichtete Drehbewegung ein Richtungswechsel der Kugel erfolgt, bis dann irgendwann die Gleitbewegung vollständig in eine Rollbewegung übergegangen ist.
Das Beispiel Tischtennis ist auch sehr gut (hab ich übrigens paar Jahre aktiv gespielt, ist mir also durchaus geläufig, was da so passieren kann ). Man braucht nicht mal einen Schläger, um dieses Phänomen hier nachzuahmen. Einfach mal den Ball auf die Platte legen und die Fingerkuppen drauflegen, dann den Ball quasi wegschnipsen, sodass er mit einem starken Unterschnitt wegrollt. Kannst gar nicht so schnell gucken, wie der wieder da ist.
Ich will gar nicht zu sehr auf irgendwelchen physikalischen Gesetzen rumhacken, denn so viel Ahnung hab ich davon auch nicht. Wer aber schonmal einen Ball in der Hand hatte, kann das nachvollziehen
greez
JoSsiF