Was ist das beste Antivirenprogamm?Artikel von bernd-x, Juli 2006
Für mich ist das die Oberste aller Nerv - Fragen. Seit Jahren werden die Stammhelfer damit traktiert. Und zu einer klaren Antwort führt das "ich nehme das, ich finde dies..." nie.
1) Grundsätzliches
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Die Frage ist schon mal un-beantwortbar. Es ist wie die Frage nach dem besten Auto oder dem besten Haustier.
User, PC und Programm müssen zusammenpassen!!
Und eigentlich sollte man auch nicht von "Antivirus" reden, die klassischen Viren werden immer seltener. Ein klassischer Virus ist ein kleines Stück Programmcode, das sich in ein Exe-File eingebaut hat, z.B. word.exe. Wenn dann word.exe aufgerufen wird, richtet der Schadcode irgendetwas an und baut sich vor allem auch in andere exe-Files ein.
Heute sollte man eigentlich reden von "Malware" oder Schadware. Die meisten Bedrohungen kommen heute durch Trojaner und oder Würmer, die sich per email-Anhang vermehren.
Moderne "Virussucher" finden selbstverständlich auch solche neuere Bedrohungen.
2) Kostenlos oder Kommerziell?
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Richtig "schlechte" Schutzprogramme kann es nicht geben. Der Markt würde sie ganz schnell wegfegen. Alles, was heute einen bekannten Namen hat, arbeitet auch ordentlich.
Die kommerziellen Schutzprogramme leisten in der Regel um einiges mehr als Freeware. Aber kann man deshalb von "besser" reden?
Der Freeware-Schutz reicht in vielen Fällen vollkommen aus!
Als Freeware ist empfehlenswert:
AVG-Antivirus (Erkennungsleistung mäßig)
AVASTANTIVIRBei Antivir wurde in der Vergangenheit besonders oft über Probleme geklagt. Jetzt (Juli 06) scheint es aber endlich ausgereift zu werden.
3) Suchleistung und Systembelastung
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WENIGER IST OFT MEHR!
Alle möglichen Fachzeitschriften machen permanent Vergleichstests der Schutzprogramme.
Für mich sind die Tests zu einseitig: Man legt übergroßes Gewicht auf die "Erkennungsleistung" und das "blitzschnelle Update".
Beides hat natürlich einen hohen Preis, nämlich starke Systembelastung bzw. andauernde Internet-Downloads.
Die Anwendergemeinde mit 2 Ghz-PC ist noch sehr groß. Für die wäre ein Scanner wie F-Prot (14 aktive Prozesse!!) oder Antivirenkit (2 parallele Suchmaschinen) ein Alptraum, man hätte am Computern keine Freude mehr.
Ein Schadwarescanner kann leicht 80 MB RAM brauchen und zu 10% Dauer-Systemauslastung führen.
Es muß an dieser Stelle mal klar gesagt werden, dass ein sauberer upgedateter PC vom Internet praktisch nicht angreifbar ist! Die weit verbreitete Angst "ich geh ins Internet und sofort bin ich infiziert" ist UNBERECHTIGT!
Wer z.B. v.a. sein Office macht, auf anständigen Seiten surft und keine dubiosen Programme installiert, wird kaum jemals mit Schadware zu tun haben. Dann genügt ein leichter Schutz wie AVG-Antivir vollkommen.
Überhaupt ist JEDEM zu raten, sich mit der Image-Technik zu befassen. Damit verlieren sämtliche Schadprogramme, Rootkits etc. ihren Schrecken!
Der beste Schadware-Schutz ist, die Surf-Grundregeln einzuhalten: Keine unbekannten email-Anhänge starten, Downloads vor dem Start prüfen, evtl. anderer Browser als der MS-Internet-Explorer und idealerweise nicht als Admin surfen.
Selbstverständlich sollte man einen Schadware-Hintergrundschutz haben, der Alarm schlägt, wenn man eine gefährliche Datei anfasst. Viel mehr braucht man nicht. Auf Phishing-Schutz, email-Scanning, Dialer-Schutz, Heuristik usw., kann man meist getrost verzichten, ein bisschen Hirn hat man ja auch. Gerade auf schwächeren PCs muß man haushalten mit der Rechenleistung. Man muß sich bewusst sein, dass residente Prozesse ein System grundsätzlich komplexer, störanfälliger machen, daher ist weniger oft mehr.
Nur die wenigsten haben hochgeheime Daten. Selbstverständlich speichert man nie PINs, TANS etc. auf der Platte. Dann muß man den Rechner auch nicht so abriegeln, was immer wieder zu Problemen, z.B. mit Chat, Tauschbörsen, Onlineshops etc. führen kann.
Eine Firewall kann auch mehr Ärger als Nutzen bringen, zumindest eine im PC. Die im Router macht ja mehr Sinn. Die vielen Angriffsversuche, die Firewalls beflissen melden, sind in der Regel harmlose "Portscans".
Wer unbedingt Firewall möchte, sollte ein Antivirus-Programm mit Firewallfunktion wählen, das harmoniert besser als 2 Fremdprodukte.
4) Kommerzielle Schadwaresucher
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Gut werden in der Regel beurteilt:
1)
Kaspersky Antivirus2)
Panda Antivirus3) GData
Antivirenkit (aber hohe Belastung)
4)
Nod32 (charakterisch: NIEDRIGE Systembelastung!!)
5)
Mc Afee Virscan (Stärke: Netzwerk, Unternehmen...)
Der weit verbreitete
Norton Antivirus führt seit Jahren zu den meisten Klagen und hat die meisten Gegner. Vor allem wird kritisiert, dass er kaum entfernbar ist (Spezialtool nötig), in sich recht komplex ist und das System stark belastet. Aber es gibt auch Leute, die seit Jahren damit zufrieden sind.
Mir erscheint besonders wichtig, dass ein Antivirus-Programm eine Boot-CD mit aktuellen Signaturen erstellen kann. Bei PANDA ist das der Fall.
Nur wenige Programme beherrschen es, verseuchte Files zu reinigen anstatt zu löschen.
5) Tipp: Schwächere Rechner kein "All in One Paket"
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Da ständig neue Schadware dazukommt, wachsen die Datenbanken der Malware-Sucher ins Unendliche.
Das ist fast das Bedenklichste daran. So erklärt sich auch, warum die Sucher heute so sehr belasten.
Am schwergewichtigsten sind dabei die "All in one-Lösungen", die perfekten Schutz "gegen alles" versprechen, z.B. Norton.
Mein Tipp: Besorgt Euch bei schwächeren Rechnern ein Schutzprogramm, das sich ganz klar auf Viren und Trojaner beschränkt und laßt das "im Hintergrund" laufen.
Für Adware und Spyware hat man dann besser ein EIGENES Paket. Ich empfehle Spyware-Emergency, Ewido, Spyware-Doctor, Spybot, evtl. Adware. Wichtig ist, daß diese Programme NICHT im Hintergrund laufen sollten - kostet zuviel Kraft! Man kann sie ja 1x pro Woche laufen lassen.
6) Das Schutzprogramm richtig einstellen
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Viel könnt Ihr auch gewinnen, indem Ihr das Schutzprogramm sorgfältig einstellt. Z.B. ihm sagen, daß er die ganze Partition D: nicht durchsuchen soll, weil da eh nur Daten und RAR-Files sind.
Oder die email-Schutzfunktion ausschalten, weil das die mailbox selbst prüft. Auch indem man alles von Platte entfernt, was nicht dauernd benötigt wird, entlastet man das Suchprogramm.
7) Was nehme ich?
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Ich brauche nur was zur DIAGNOSE (ob ich mir schädliche Programme runtergeladen habe). Zum REINIGEN verwende ich meine Images, dann ist die Reinigung 100%.
Da es Schutzprogramme gibt, die sich kostenlos updaten, bin ich nicht bereit, für Schutz Geld zu zahlen. Ich bekam Nod32 geschenkt. Daher setze ich dieses auf meinen älteren PCs ein. Hätte ich es nicht, würde ich AVG-Antivirus nehmen.