Hallo,
ein Update ohne Neuinstallation ist recht problemlos möglich wenn man die zuvor gewählte Rechnerarchitektur beibehält ( 32 bit Version oder 64 Bitversion ) sowie auch das Filesystem z.B. reiserfs, ext2/3. Zuerst gilt es sich die passende Installations-DVD mit openSUSE_11.2 zu besorgen. ( http://software.opensuse.org/112/de ) und dieses Iso als ISO-Abbild auf einen DVD-R(W) Rohling brennen.
Nun sollten einige Vorbereitungen beim installierten System getroffen werden, um einen recht reibungslosen Ablauf der Updateprozedur zu gewährleisten.
Das Wichtigste aber vorweg: BACKUP, BACKUP, BACKUP all seiner Daten. Es soll ja auch schon mal was nicht so funktionieren wie man es sich gedacht hat.
So nun los.
openSUSE_10.2 ---->> openSUSE_11.2
Löschen aller eingebundenen Installationsquellen im Verzeichnis /var/lib/zypp/db/sources mit einem Dateimanager seiner Wahl als Root. Einfach alle Dateien löschen. Das war es auch schon. Dafür muss man nach dem Update erheblich mehr tun, wie die Installationsquellen alle wieder einbinden und alle Pakete aktualisieren, was bei neueren Susies entfallen kann, wie ihr nachfolgend lesen könnt. Seit Version 10.3 hat sich nämlich Aufbau und Speicherort der Installationsroutinen geändert, und ist nicht abwärtskompatibel.
openSUSE_10.3 , 11.0, 11.1 ---->>openSUSE_11.2
Mit Rootrechten einen Editor seiner Wahl starten und ins Verzeichnis /etc/zypp/repos.d wechseln. Hier alle Installationsquellen anpassen. Aus 11.0 oder 11.1 im ftp-Pfad wird 11.2. Einige Quellen aus älteren Versionen sind für die 11.2 derzeit nicht verfügbar. Diese Dateien löschen.
Siehe Liste: http://www.computerhilfen.de/hilfen-6-215580-0.html
Neue Quellen für die 11,2 lassen sich schon jetzt problemlos per yast-Installationsquelle wechseln hinzufügen.
Wer von Kde3 zu KDE 4,3 umsteigen möchte entfernt auch zwingend die Quellen zu KDE3 aus dem zuvor genannten Verzeichnis. Dann stellt die Suse bei der Updateinstallation gleich vollständig auf KDE 4 um, passt den Displaymanager richtig an und installiert die KDE3 Pakete nicht mehr mit.
Hintergrund:
Die Updateroutine prüft auf vorhandene Installationsquellen und bindet diese gleich bei der Installation ein. Nicht nur das, die Quellen werden bei bestehender Internetverbindung auch gleich benutzt. So steht nach der Installation ein recht vollständiges, aktuelles System bereit und man spart sich eine Menge Nacharbeit.
Hat man als Nvidia-User auch gleich die Quelle mit drin, wird automatisch auch der aktuelle Treiber von Nvidia mit eingebunden.
Fallstricke:
der ATI-User schaut derzeit noch in die Röhre, was eine aktuelle Installationsquelle für openSUSE_11.2 betrifft. So kann es dazu kommen, das mangels aktuellem Treiber nicht der erwartete grafischen Desktop startet, sondern man sich in der Konsole wiederfindet. Informiert Euch am Besten vorher in der Rubrik Tipps und Tricks wie zu verfahren ist. Eine Sehr gute Anleitung ist auch hier zu finden:
http://www.linupedia.org/opensuse/ATI
Vorbeugen kann man indem man VOR der UPdateinstalltion vom propritären ATI - Treiber (falls der installiert sein sollte ) wieder zum bordeigenen Xorg-Treiber zurückkehrt. Dazu den Rechner mit dem Altsystem im Runlevel 3 starten, durch Eingabe der Ziffer 3 in der Zeile Bootoptionen, sich als Benutzer root anmelden und eingeben:
sax2 -r -m 0=radeon ENTER
( 0-radeon ist die Ziffer Null und nicht der Buchstabe O ! )
Hier den automatischen Vorschlag akzeptieren. So ist die Wahrscheinlichkeit wesentlich geringer sich nach dem Update vor einem Konsolenbildschirm ohne grafisches System wiederzufinden.
Die Installation:
DVD ins DVD Laufwerk einschieben und den Rechner damit booten.
Sobald das Bootmenü erscheint, Taste F2 betätigen und die Sprache deutsch auswählen. Aus dem Menü Installation auswählen. Nun wird das Installationssystem geladen. Im Willkommen - Fenster akzeptieren wir die Lizenzbedingungen und klicken auf weiter. Als Installationsmodus
- Aktualisieren ankreuzen und weiter klicken. Im nächsten Bildschirmfenster hat die Suse nun die Partition welche erneuert werden soll schon vorgewählt. Hier klicken wir auf weiter.
Nun erscheint evtl. ein Warnhinweis mit den Worten:
Einige Partitionen im System auf /dev/sdxx sind über den kernel-device-name eingehängt. Dies ist nicht zuverlässig .. usw.
Hier kann man getrost okay klicken. Habe nun schon etliche Updateinstallationen hinter mir und bisher war immer alles Bestens. Das nächste Fenster zeigt uns nun die eingebundenen Repositories, jedoch mit dem Status -Deaktivert- Da wir ja bei den Vorbereitungen schon die neuen Repos eingefügt haben wählen wir hier nun jede Quelle einzeln aus und klicken Status wechseln.
Wer den Vorbereitusgsschritt ausgelassen hat, hat hier nochmals die letzte Gelegenheit seine Installationsquellen anzupassen. Sind nun alle Quellen auf 11.2 eingestellt und aktiviert wählen wir >weiter< aus.
Erscheint nun die Meldung Netzwerk ist nicht eingerichtet, sollte man dies an dieser Stelle konfigurieren, damit die zuvor konfigurierten Installationsquellen auch wirksam werden können. Im nächsten Bildschirm erscheint nun eine Zusammenfassung. Hier kann man nun noch Änderungen an de Konfiguration anbringen oder auch die Aktion, ganz ohne Folgen für das installierte System, abbrechen. Evtl. meckert yast wegen nicht auflösbarer Abhängigkeiten. Beim Auflösen der Abhängigkeiten in der Softwareverwaltung immer die Option löschen auswählen bis alle Abhängigkeiten aufgelöst sind. Ist man nun mit allem einverstanden klicke in der Übersichtsseite auf
Aktualisieren. Jetzt gibt es kein zurück mehr, das System wird auf den neuesten Stand gebracht. Je nach Rechnergeschwindigkeit, Anzahl der zu erneuernden Pakete und Internetspeed kann das eine ganze Weile dauern ( 1-4 Stunden ) .
Viel Erfolg