Im Vergleich "Primäre Partition" zu einer Kette logischer Laufwerke in einer erweiterten Partition ergeben sich Vor- und Nachteile. Folgendes gilt für das MBR-Partitionsschema (nicht für GUID, LVM usw.):
Nachteile der Speicherung auf einer primären Partition:
Ihr Eintrag steht gleich am Beginn der Festplatte zwischen dem 446. und dem 510. Byte. Wenn die Festplatte nun (Virus oder wodurch auch immer) ungewollt überschrieben wird, und das Überschreiben beim nullten Byte beginnt, sind die Informationen zuerst verloren. Das wäre ein scheinbarer Nachteil, aber in diejenigen für die Erweiterte Partition wären dann ja auch verloren.
Empfehlenswert ist also, eine Sicherung zumindest dieser 64 Bytes der Partitionstabelle, der Einfachheit halber gleich aller ersten 512 Bytes der Festplatte, also des MBR, irgendwo außerhalb der Festplatte aufzubewahren.
Sofern man nicht mit 4 Partitionen überhaupt auskommen kann, sind nur noch zwei weitere primäre Partitionen möglich, da üblicherweise eine schon bei der Installation des Betriebssystems verwendet wird und dann nur noch die erweiterte. Für die Anzahl der logischen darin ergibt sich hingegen eine deutliche Vergrößerung auf 15, 16 oder sogar ca. 63. Das wäre also ein Vorteil des Einsatzes logischer Laufwerke gegenüber der Verwendung von primären Partitionen und somit deren Nachteil, aber, solange eine Partitionierungsdatensicherung existiert, ist dieser Nachteil gar nicht so gravierend.
Nun zum Nachteil der Sicherheit der Partitionsdaten logischer Laufwerke:
Im MBR ist nur Platz für den Eintrag von vier primären Partitionen, von denen eine zu einer erweiterten umfunktioniert werden kann. Sonst wäre die Existenz von logischen Laufwerken nicht möglich, da im MBR eben nicht so viel Platz für deren Eintrag (vorgesehen) ist. Deren Partitionsdaten liegen auf der jeweils vorherigen, wenn also z. B. Partition Nr. 5 das erste logische Laufwerk darstellt, dann liegt auf ihr eine Markierung, die die Partitionsdaten der Partition Nr. 6 angibt, also quasi ein Zeiger. Ebenso enthält Partition Nr. 6 einen Zeiger auf Partition Nr. 7, diese wiederum einen Zeiger auf Partition Nr. 8 usw., man hat also eine Kette von Zeigern, bis zur letzten Partition. Und da liegt der Nachteil der Sicherheit der Partitionsdaten bei dieser Möglichkeit der Partitionierung:
Wie man aus der Analogie der Betrachtung einer Kette übertragen kann, hängt die Position eines Kettengliedes von dem vorherigen ab. Reißt die Kette, sind die Positionen aller nachfolgenden Glieder verloren.
Die Anfertigung einer Sicherungskopie der Zeigerkette der Partitionsdaten der logischen Laufwerke in einer erweiterten Partition ist also in jedem Fall aufwändiger als die einfache Sicherung von einem halben Kilobyte des MBR. Hierin sehe ich einen kleinen Sicherheitsvorteil der auf einer primären Partition untergebrachten Daten gegenüber der Wahl eines logischen Laufwerks.
Korrekturen/Ergänzungen willkommen