Seid gegrüßt ihr PC-fachkundigen!
Ich habe ein ziemlich nerviges Problem mit meinem Gaming-Rig. Nervig deshalb, weil ich einfach nicht mehr weiter weiß. Dennoch möchte ich noch nicht aufgeben und das gute Stück beim Fachhandel zur Reparatur abgeben. Ich hoffe, ihr könnt mir weiterhelfen * thumps up *
Also zu meinem PC:
Er ist gebraucht erstanden worden und lief für ganze 5 Wochen ohne Probleme.
Set-up:
Mainboard: Asus P7P55D
Prozessor: i5-760
Arbeitsspeicher: 2 x 2 GB Geil Black Dragon PC3-10660 (DDR3-1333 CL7)
Grafikkarte: Sapphire Vapor-X HD 5850 1 GB GDDR5 PCI-E
Soundkarte: Creative Soundblaster X-FI Titanium
PSU: Be quiet! Straight Power BQT E7-600W
Lüftersteuerung: Scythe Kaze Master II
DVD/CD-Rom: LG irgendwas....
Der Vorfall:
Anders wie bei vielen anderen Posts, die ich gelesen habe, ging der PC nicht von alleine aus oder startete einfach nicht mehr. Er wurde von meinem Knie leider unglücklich angeruckelt und gab danach seinen Geist auf. Dies geschah aber bereits zuvor einige Male ohne irgendwelche Folgen. Tja, das verflixte eine Mal halt...
Vorwort zur Diagnose:
Nach dem Vorfall gab es 2 verschiedene Betriebszustände. Der zweite Zustand ist momentan der Aktuelle. Der PC war zunächst im Zustand 1, danach für eine Weile im Zustand 2, dann wieder 1 und letztendlich wieder im jetzigen Zustand 2.
Diagnose Zustand 1:
Nach dem der PC ausgefallen war, versuchte ich ihn gleich wieder neuzustarten, was aber ohne Reaktion blieb. Nachdem ich dann das Gehäuse geöffnet hatte, konnte ich sehen, dass die Stand-by LED des MB grün leuchtete, wie im Normalzustand. Nach dem Betätigen des Anschalters liefen kurzzeitig (1 Sekunde) die Lüfter an und die LED's der Rambausteine zuckten rot auf (emittieren im Normalzustand rotes Licht von 2 LED's pro Riegel). Danach wieder stille. Die LED des MB blieb unentwegt grün. Dieser Vorgang ließ sich erst nach Aus- und verzögertem Wiedereinschalten der PSU wiederholen. Bei sofortigem erneuten Betätigen des Schalters passierte einfach gar nichts.
Zwischenwort zu Zustand 2:
Der zweite Zustand setzte erstmals ein als ich den PC von meinem Werkelbereich zurück zum Schreibtisch gebracht habe. In Hoffnung es sei ein wackeliges Kabel gewesen, was plötzlich wieder saß, sprang der PC ohne mein unmittelbares Zutun wieder an, was dann zu Zustand 2 führte.
Nachdem der PC dann eine Weile im Zustand 2 liefe und dann wiederum einige Zeit unberührt rumstand, verfiel er wieder in Zustand 1. Danach konnte ich ihn wieder in den Zustand 2 versetzen, indem ich einen harten Reset des BIOS durchführte (Connector umgesteckt, Netzkabel abgeschlossen und Batterie entnommen). Zumindest sehe ich dort eine Verbindung, da der PC danach wieder im Zustand 2 lief.
Diagnose Zustand 2:
Der PC startet nach Betätigen des Anschalters wie im Normalzustand. Alle Lüfter laufen (auch der, der Graka und der PSU), Festplatte bootet und bleibt mit leichtem Summen aktiv, Scythe Display zeigt Temperaturen und RPM der Lüfter an und rote LED's der Ramriegel leuchten. Jedoch kommt es zu keinem Bild auf dem Bildschirm (LCD findet kein Signal). Bei erneutem Betrachten des MB fiel mir auf, dass die Checkroutine der Komponenten LED's anders verläuft.
Zur Erklärung: das Mainboard checkt die Komponenten in der Reihenfolge CPU, RAM und Graka ab und zeigt anhand der roten LED's am MB welches Teil gerade gescheckt wird.
Bei der Routine springt momentan die LED-Diagnose von der CPU zum RAM, zurück zur CPU und verbleibt dann beim RAM, was mich vermuten ließ, dass es am RAM liegen würde, da die Routine in einer Reihenschaltung funktioniert und das Zurückspringen der LED-Diagnose eine Schleifenfunktion vermuten lässt, die bei Problemen einen erneuten Checkdurchgang bewirkt, bevor das fehlerhafte Teil dauerhaft angezeigt wird. So meine Vermutung, die sich leider, zumindest was die Ramriegel an sich betrifft, als falsch heraus stellte.
Durchgeführte Praktiken bei Zustand 1:
1.checken der Kabel (abschließen und anschließen aller erdenklichen Komponenten)
2.Durchführung der Null-Methode (Nur CPU, RAM und Graka angeschlossen)
3.Verschiedene Läufe ohne RAM und/oder Graka (Fehlersignale ertönten) und Testen aller möglichen Rameinsetzmöglichkeiten
4.Graka wurde ebenfalls auch auf dem zweitem PCI-E Slot getestet
5.Erneutes Abschließen aller Kabel und wiederverbinden dieser
all dies blieb ohne Erfolg
wie bereits erwähnt führte der "hard Reset" des BIOS im Zustand 1 zu einem späteren Zeitpunkt zum erneuten Erreichen des Zustands 2
Weitere Anmerkungen zu Zustand 1:
Zu diesem Zeitpunkt hätte es wohl fast jede Komponente sein können. Jedoch ging ich von einem kaputten Netzteil aus, was die kurzzeitige Aktivierung des Innenlebens und den sofortigen Ausfall der Komponenten erklären würde, da nach Herstellerangaben Über- und Unterspannungen zu einem "Shutdown" der PSU führen würde. Ich versuchte ein Netzteil zu Testzwecken aufzutreiben. Jedoch lief der PC, wie beschrieben, zunächst ohne mein Zutun wieder an. Ein zweites Netzteil kam also bisher nicht zum Einsatz.
Durchgeführte Praktiken bei Zustand 2:
1.Testen der verschiedenen Monitorkabel an anderen Systemen -> alle funktionstüchtig
2.Testen der Graka in einem anderen gleichwertigen System -> funktioniert einwandfrei
3.Testen der Rambausteine in einem anderen gleichwertigen System -> funktionstüchtig
4.Erneutes Verkabelen der Komponenten -> brachte keinen Unterschied
5.Neuverlegung der Kabelstränge um das Problem der Isolierung vor dem Gehäuse zu überprüfen -> brachte keinen Unterschied
abschließende Worte:
bei meiner Suche in etlichen Foren fand ich sehr viele Einträge zum Thema: MB mit aktiver Standby-LED und kein Systemstart/-boot. Dabei fand ich allerdings nur wenig brauchbare Infos und leider viele verzweifelte Geschädigte. Einige interessante Lösungsansätze und Ideen will ich hier nochmals abschließend aufführen:
Die Verkabelung der Komponenten ist nicht isoliert vom metallernen Gehäuse und führt zu einem Kurzschluss. -> Wurde von mir nach bestem Gewissen untersucht und die Kabel neu verlegt
defekte PSU, die einen reibungslosen Systemstart verhindert. -> konnte von mir noch nicht weiter getestet werden, da mir die Technik fehlt um Spannungen zu messen. Wurde von mir mit einer geringeren Priorität versehen, da System ja anscheinend anspringt?!?
Null-Methode zum Testen einzelner Komponenten -> wurde durchgeführt und Graka als auch RAM in einem anderen System erfolgreich getestet
Theorie über seltsame Eigenheiten der ASUS-boards: Ich fand einen Thread in dem ein zur Hilfe gekommender User meinte, dass das eine Macke der ASUS-Boards sei, wenn dem PC einmal was zugestoßen ist (z.B.: wie in meinem Fall ein unglücklicher Anrempler?!?). Der PC würde dann nicht wieder von alleine hochfahren und ein Hard-reset des BIOS würde Abhilfe schaffen um die Sperrung aufzuheben (was angeblich auch der ASUS-Support ihm so zu verstehen gab) -> der Hard-reset wurde von mir durchgeführt (ganze Nacht ohne Batterie) und führte lediglich zum erneuten Anspringen des Systems (Zustand 2), aber ohne jeden weiteren Erfolg. Den ASUS-Support habe ich noch nicht kontaktiert, habe es aber sehr bald vor.
die letzte Theorie, die ich anbieten kann, ist ein defekter USB-Anschluss oder ähnliches am Frontpanel des PC -> habe ich noch nicht im Zustand 2 des PC überprüft. Werde ich demnächst angehen
Ich danke hier bereits für das Durchlesen meiner zugegeben etwas langen Ausführung. Hoffentlich konntet ihr den Überblick behalten und könnt mir ein paar gute Ideen liefern, woran es liegen könnte. Ich würde auch gern für den entscheidenen Hinweis eine Belohnung geben. Vielleicht fällt mir was Gutes ein, was ich vergeben kann, denn das wäre mir die Reparatur meiner Kiste allemal Wert
MfG der Benjamin
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