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NTFS oder FAT32

Hallo,

auf meinem Notebook befinden sich 2 Partitionen.

Die eine (Boot (C:)) mit 64,8 GB hat als Dateisystem  NTFS, die andere mit 11,7 GB FAT32.

Was ist der Unterschied?

Worin liegen die Vorteile bzw. Nachteile?

Was ist besser?


lg
mariandl



Antworten zu NTFS oder FAT32:

Hallo! Gs nimmt man heute NTFS; meines Wissens nach hat es für den Durchschnittsuser keine erheblichen Nachteile, aber doch einige Vorteile (siehe unten). NTFS steht für New Technology File System und ist das Dateisystem von Windows NT, einschließlich seiner Nachfolger Windows 2000, Windows XP, Windows Server 2003 und Windows Vista. Vorteile: effiziente Speichernutzung bei Partitionen über 400 MiB
Metadaten-Journaling: automatische Fehlerkorrektur des Dateisystems (aber nicht der Daten).
lange Dateinamen: Dateinamen können im Gegensatz zu FAT16 bis zu 256 Zeichen lang sein und aus fast beliebigen Unicode-Zeichen bestehen
eine maximale Länge des kompletten Pfadnamens von ca. 32.000 Zeichen
Indexierung - die Dateien aller Verzeichnisse liegen alphabetisch geordnet vor, sodass bei Zugriff einer Datei in einem Verzeichnis mit sehr vielen Dateien (z.B. das SYSTEM32-Verzeichnis) diese wesentlich schneller gefunden werden kann, da eine Binäre Suche durchgeführt werden kann.
hohe Datensicherheit durch Vergabe von Zugriffsrechten auf Betriebssystem-Ebene
Mechanismen zur fehlertoleranten Datenspeicherung, z.B. "Festplattenspiegelung"
Maximale Dateigröße von theoretisch 16 Exbibyte
Verwendung von Datenträgern mit dynamischer Größe (ohne feste Partitionstabelle)
schnelle und effiziente Speicherung von kleinen Dateien (ab Windows NT 3.51 werden standardmäßig 4 KiB große Cluster verwendet)
Speicherung von alternativen Datenströmen
transparente Komprimierung von Dateien (nur bei unverschlüsselten Dateien und Clustergrößen bis 4KiB verfügbar)

Nachteile: Proprietäres Dateisystem, d.h. die genaue Funktionsweise ist ein Betriebsgeheimnis von Microsoft und ist nur gegen Bezahlung einsehbar
NTFS
verlangt ein auf Windows NT basiertes Betriebssystem
Nur bedingte Kompatibilität zu DOS & Linux
Aufgrund des Sicherheitskonzeptes von NTFS (Sichern/Protokollieren) ist NTFS beim Schreiben etwas langsamer als die FAT-Dateisysteme, wie stark sich das ganze auswirkt, ist abhängig von der Rechnerleistung. Beim Lesen vor allem kleiner Dateien ist es i.d.R. schneller, da die Dateien vor allen in dateireichen Verzeichnissen wie SYSTEM32 schneller aufgefunden werden durch die Indexierung.
NTFS
erlaubt Alternative Datenströme (ADS), in denen versteckt Dateien abgelegt werden können und die somit auch eine Gefahr darstellen.
NTFS
versucht standardmäßig Dateien am Stück zu speichern, trotzdem kann es mit vielen kleinen Dateien zu einer Fragmentierung der MFT kommen. Microsoft liefert zwar ein Defragmentierungsprogramm mit, das aber keine nennenswerte Defragmentierung schafft. Selbst bei wiederholten Versuchen, die Partitionen zu defragmentieren, stellt sich nur eine unwesentliche Besserung ein. Hier muss der Anwender auf Produkte von Drittherstellern zurückgreifen, die auch sehr stark fragmentierte NTFS-Partitionen (z.B. 90 % Fragmentierung) sicher defragmentieren können und mehr Funktionen bieten als das eher primitive Defragmentierungsprogramm, das Microsoft Windows mitliefert (siehe hierzu auch "Defragmentierprogramme für NTFS", c't 21/05).
Die kleineren Clustergrößen machen das Dateisystem langsamer. Allerdings kann dies behoben werden, indem man über die Befehlszeile formatiert und größere Clustergrößen (bis zu 64 KiB) verwendet. Allerdings funktioniert die implementierte Komprimierung von Dateien nur bei Clustergrößen bis 4 KiB und die interne Fragmentierung steigt deutlich, was zu Speicherplatzverschwendung führt.
Die MFT ist eine lineare Struktur, was Zugriffe verhältnismäßig ineffizient macht.
Der freie Speicherplatz wird in Bitmaps verwaltet.
Der Zugriff von anderen lokal installierten Plattformen wie z.B. ein Unix/Linux Betriebssystem kann zu Datenverlust führen und erfordert derzeit noch oft hohe Grundkenntnisse.

FAT
[fæt] steht für File Allocation Table (auf Deutsch etwa: Dateizuordnungstabelle) und wurde von Seattle Computer Products als Dateisystem für dessen Betriebssystem QDOS, dem direkten Vorgänger von MS-DOS, entwickelt. Es ist die einzige bedeutende Neuerung von QDOS gegenüber CP/M. Nach langen Rechtsstreitigkeiten und einem zweijährigen Patentierungsverfahren wurde am 10. Januar 2006 das Patent und die damit verbundene enorme Marktmacht für FAT (FAT12, -16, -32, etc..) der Herstellerfirma Microsoft zugesprochen. Zu der Familie der FAT-Dateisysteme gehören:

FAT12 (wird heute immer noch für jede DOS- oder Windows-Diskette gebraucht)
FAT16 (wird heute meist auf allen Arten von mobilen Datenträgern verwendet, die kleiner als 2 GiB sind.)
FAT32 (wird z. B. in allen Arten von mobilen Speichern von mehr als 2 GiB Kapazität genutzt)
FATplus (Erweiterung für FAT16 (theoretisch) und FAT32, erhöht die maximale Grösse einer Datei von 4 auf 256 GiB)
(VFAT)

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Kann auch sein das auf der 2. Partition eine Imagedatei der Erstinstallation gespeichert ist, welches mit auf Linux basierendem Tool erstellt wurde und damit auch wiederhergestellt wird  ;)

Ein Bekannter hat mir gerade am Telefon erklärt, dass, sofern die zweite Partition in ein NTFS-Dateisystem umgewandelt wird und sich dort der Recovery-Ordner befindet, die Wiederherstellung des Auslieferungszustandes über die Support-Disc nicht mehr durchgeführt werden kann?

Kann das jemand bestätigen und warum ist das so?

lg Mariandl

Dem ist so. Das liegt daran, dass für ntfs spezielle Treiber benötigt werden, die wahrscheinlich bei deiner Wiederherstellungs CD nicht enthalten sind. fat und fat32 sind daher für solche Varianten der Wiederherstellung das Mittel zur Wahl.


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