komisch, das es im europäischen ausland klappt.
Diese Vergleiche hinken immer, weil die Sozial- und Steuersysteme zu unterschiedlich sind.
In den Niederlanden z.B. liegt die Sozialhilfe für Alleinstehende bei derzeit € 609,83 pro Monat.
Auszüge aus den Unterschieden (grob vereinfacht):
Steuerfreie Zusatzeinkünfte wie 680-Euro Jobs für Arbeitende/Arbeitsuchende gibt es nicht; alle Einkünfte müssen angegeben und versteuert werden.
Von jedem über 18 Jahre werden zu Jahresanfang für die Bürgerversicherung ca. 1150 Euro eingefordert, egal ob Obdachloser, Teilzeitbeschäftigter oder Vollzeitler.
Macht für eine Familie mit zwei Kindern, die gerade volljährig geworden sind, mal eben 4600 Euro.
Um dann zahnärztliche und gewisse andere gesundheitliche Leistungen (wie z.B. Krankengymnastik)erstattet zu bekommen, muss man sich noch erweitert versichern,was pro erwachsene Person mit monatlich 20-50 Euro (je nachdem, was man als Zusatzleistung wählt) zu Buche schlägt.
Kindergeld beträgt ungefähr ein Drittel vom deutschen Satz.
Weiterführende Schule kostet außerdem Schulgeld (=erhaltenes Kindergeld).
Klar gibt es hier Mindestlöhne, aber dafür verdienst Du mit Berufserfahrung nicht so viel mehr, wie Du es von der BRD gewöhnt warst.
ich geh nicht für 900 EUR netto arbeiten...dafür hab ich nicht studiert um mich derart verheizen zu lassen...
Ich hab hier auch vor ein paar Jahren für weit weniger Geld angefangen, als ich in der BRD laut Tarif hatte verlangen können.
Habe zu Anfang nach mehreren Monaten höheren Lohn gefordert, nach einem weiteren Jahr nochmals und dank der "automatischen Erhöhungen" der Manteltarifsverträge habe ich nun beinahe 350 Euro brutto mehr als vor 6 Jahren.Was dank niedriger Steuern etwas mehr Netto verhältnismäßig bedeutet als in D.
Meine Meinung:
Ich glaube, dass man sich aus einem unterbezahlten Job besser bewerben kann als aus der Arbeitslosigkeit, auch kann man im Gespräch mit dem Chef viel einfacher mehr Lohn fordern, wenn man bereits gezeigt hat, was in einem steckt.
[Ich weiß auch, dass in manchen Karriereratgebern vor einem Imageschaden gewarnt wird, wenn man unter seinem (finanziellen) Niveau arbeitet, aber viele Chefs erkennen auch an, dass man überhaupt gearbeitet hat - auch was ganz Branchenfremdes- "der/die hat sehen lassen, dass er/sie arbeiten will") ]