Das Landgericht Hamburg hat in einem aktuellen Urteil entschieden, dass Inhaber eines unverschlüsselten WLAN-Zugangs auch dann haften, wenn Dritte über diesen Zugang rechtswidrig handeln. Spätestens jetzt sollte jeder WLAN-Zugang vor fremdem Zugriff geschützt werden. Vor diesem Hintergrund haben wir unseren WLAN-Experten, Jan Schöllhammer, zur Sicherheit in kabellosen Netzen befragt.
Herr Schöllhammer, wieder ist das Thema WLAN-Sicherheit in die Medien geraten. Als Nutzer bin ich nach dem Hamburger Gerichtsurteil nun in der Pflicht und muss meinen kabellosen Zugang sicher machen. Kann Otto-Normal-Verbraucher das überhaupt leisten?
AVM hat sich von Anfang an dafür stark gemacht, dass die Nutzer mit der FRITZ!Box WLAN auch kabellos sicher unterwegs sind. Als Hersteller sehen wir uns da in der Verantwortung und bieten dem Kunden eine Lösung an, mit der er auch als Laie seinen WLAN-Zugang vor dem Zugriff Dritter sichern kann. Denn AVM liefert alle WLAN-Geräte ab Werk mit aktivierter Verschlüsselung und mit einem individuellen Kennwort aus. Der Nutzer muss nur das Kennwort, das auf der Unterseite der FRITZ!Box WLAN steht, in der WLAN-Software erfassen - das war's. Und wenn beim PC der FRITZ!WLAN USB Stick als Klient eingesetzt wird, entfällt sogar dieser Schritt.
Sie sprechen von der AVM-eigenen Entwicklung Stick & Surf?
Richtig. Unsere Kunden stecken einfach den FRITZ!WLAN USB Stick einmal an den USB-Host ihrer FRITZ!Box und die Verschlüsselungsdaten werden auf den Stick übertragen. Dann wird der Stick an den USB-Anschluss des Rechners gesteckt, und sofort steht eine sicher verschlüsselte WLAN-Verbindung zur Verfügung. Einfacher geht es wirklich nicht.
Was bedeuten eigentlich die unterschiedlichen Verschlüsselungsstandards WEP, WPA und WPA2?
WEP ist das älteste Verfahren und inzwischen innerhalb von Minuten zu knacken. WPA und besonders die Weiterentwicklung WPA2 gelten als unknackbar. Wir empfehlen daher unseren Kunden dringend, mindestens WPA oder, wenn es beide Seiten unterstützen, noch besser WPA2 einzusetzen. Die aktuell von AVM angebotenen WLAN-Boxen und der Klient FRITZ!WLAN USB Stick unterstützen alle diesen neuesten Standard und bieten damit die größtmögliche Sicherheit.
Haben Sie sonst noch Tipps für unsere Kunden?
Ja, man kann was Stromverbrauch und Sendeleistung angeht auf zwei Dinge achten: Zum Einen kann man bei der FRITZ!Box WLAN die Funktion "Nachtschaltung" nutzen. Die Nachtschaltung sorgt automatisch dafür, dass die FRITZ!Box zwischen bestimmten Zeiten in einen Ruhezustand geht und, wenn ich es wünsche, in dieser Zeit auch das WLAN abgeschaltet wird. Ich kann beispielsweise eingeben, dass zwischen 22 und 7 Uhr das WLAN abgeschaltet ist. Das spart Strom und ich verursache keine unnötige Funkstrahlung.
Und die zweite Möglichkeit?
Der Nutzer einer FRITZ!Box WLAN kann die Sendeleistung für die WLAN-Verbindung in fünf Stufen einstellen. So kann er zum Beispiel dafür sorgen, dass die kabellose Verbindung für seine WLAN-Geräte zur Verfügung steht, aber nicht noch fünfzig Meter darüber hinaus. Man wählt einfach die niedrigste Sendeleistung aus, die eine optimale Verbindung garantiert. Auch das spart Strom, verringert aber auch die Reichweite des WLAN-Netzes.
Apropos Reichweite: Wie sicher bin ich denn, wenn ich über WDS mehrere WLAN-Geräte miteinander verbinde, um die Reichweite zu erhöhen?
Dazu möchte ich kurz ein paar Worte zu WDS vorausschicken: Die Abkürzung steht für Wireless Distribution System. Das ist ein Standard zum Betrieb von WLAN-Repeatern, mit denen die WLAN-Reichweite erhöht wird. Der Haken dabei: Der WDS-Standard selbst unterstützt nur den Verschlüsslungsstandard WEP. AVM bietet daher über den Standard hinaus die Möglichkeit, WDS-Verbindungen zu anderen AVM-Geräten mit WPA2 zu sichern. Alle FRITZ!Box WLAN-Produkte können über ein Firmware-Update WDS-Verbindungen über den Standard WPA2 sichern.