Basteleien II
Nachdem ich hier:
http://www.nickles.de/static_cache/538068972.html
schon einmal eine meiner Basteleien vorgestellt hab, will ich heut wieder mal zeigen, womit ich meine Zeit so totschlage.
Ich hab ein neues Schaltpult gebaut.
Das Ganze machte sich erforderlich, als ich meine PCs auf 64bit- Technik umrüstete.
Ich verwende nun einen KVM- Switch von Pollin, um meine PCs auf einen Monitor zu schalten und um eine Tastatur und eine Maus zu verwenden.
Die kann man zwar mit einem Mauskombi- Klick von einem PC auf den anderen umschalten – aber eben immer schön der Reihe nach.
Ich will aber den gewünschten PC direkt online schalten.
Na, und dieser Switch steht unterm Tisch – um zu schauen, welcher PC grad online ist, muß ich unter den Tisch schauen – gefällt mir nicht.
Nun wertet dieser Swich die 5V auf der Tastatur- Leitung aus.
Und die neuen Mainboards schalten diese 5V auf dem PS/2- Anschluß der Tastatur nicht mehr ab, ist auch im BIOS nicht deaktivierbar.
Also ist beim morgendlichen Start immer einer der PCs zufällig online – auch wenn der andere eingeschaltet und hochgefahren ist.
Gefiel mir nicht.
Nun wollte ich aber auch das Audio nicht mühsam umstecken müssen, sondern eben individuell.
Beispielsweise das ich mit PC3 arbeite, das Audio für eingehende Meldungen eben auf PC1 geschaltet habe.
Und USB – auch hier will ich nicht immer an den PCs umstecken müssen, sondern beliebige USB- Geräte bliebig auf die 2 Haupt- PCs umschalten können. Und die PCs sollen ohne angesteckte Geräte booten – das hat sich in vielerlei Hinsicht positiv bemerkbar gemacht.
Die Anloge Anbindung – ich benutze sie für FAX – sollte abschaltbar sein und wahlweise auf meine beiden Haupt- PCs geschaltet werden können.
Und als Letztes – es hat sich schon ab und an erforderlich gemacht, das ein PC zu einer bestimmten Zeit gebootet oder herunter gefahren werden muß. Auch in meiner Abwesenheit.
Ich will weiterhin die PCs von meinem Platz aus starten und beenden, resettten und online schalten können.
Keinesfalls aber will ich Signale von Geräten direkt verwerten. Ich habe dazu Adapter verwendet.
Auf den KVM- Switch setzte ich ein Kästchen, indem sich Relais und Signalverstärker befinden:
Die (Reed-) Relais für das "Online"- Signal werden über einen zweistufigen Transistorverstärker vom Signal der blinkenden roten Lumis angesteuert, der auch über ein RC- Glied verfügt. Dieses macht aus der Blinkerei ein statisches Signal.
Auch die oben befindlichen Tasten werden über gleichartige Relais angesteuert. Es gibt also keinen galvanischen Kontakt des Gerätes nach außen.
Aufgebaut das Ganze –wie bei mir üblich- auf Lochrasterplatten:
Die grüne Leiterplatte links unten ist eine Konstantstromquelle 20mA für die Anzeige- Lumis.
Ebenso habe ich in die PCs einen Adapter eingebaut.
Dabei dienen 2 Reed- Relais als Koppler für "Power" und "Reset".
Die entsprechenden Taster der Frontseite des PCs werden auf die Leiterplatte gesteckt und sind dort direkt weitergeführt zu den Anschlüssen des Mainboardes.
Der Arbeitskontakt der Relais ist einfach parallel geschaltet.
Ein drittes Relais dient zur Kontrolle des PC- Zustandes.
Schalte ich den PC vom Pult aus ein, wird dieses Relais mit 12V von Außen aktiviert und schaltet seinerseits das Netzrelais ein – der PC hat Netzspannung.
Gleichzeitig wird das "Power"- Relais erregt und bootet den PC. Sogleich übernimmt der PC mit seinen 12V die weitere Aktivierung des dritten Relais.
Wird der PC nun herunter gefahren, schaltet sich auch die 12V- Leitung ab, das Relais fällt ab – und damit das Netzrelais.
Der PC ist vom Netz getrennt.
Die zugehörige Steuerung wird über einen Stecker hinten am PC angeschlossen – wird das abgezogen, kann der PC ganz normal verwendet und gebootet werden.
Nun gab es noch ein weiteres Problemchen. Ich besitze ja eine Reihe von neuwertigen IDE- Festplatten. (Seagate 250 GB, 16MB Cache).
Diese wollte ich trotz – oder besser mit- S-ATA weiter verwenden. Und zwar in Wechselrahmen – auch da verwende ich recht hochwertige von IcY.
Habe ich mich sachkundig gemacht – es gibt da Adapter IDE to SATA.
Einiges ausprobiert – die Optimalsten waren die von Planet- Elektronik.
Ein gewaltiger Nachteil:
Waren die Wechselrahmen inaktiv, dauerte das Booten ewig – bis zu 10 Minuten.
Schuld daran tragen eben diese Adapter.
Also mußte ich mir etwas einfallen lassen, diese Adapter mit dem Wechselrahmen zusammen stromlos zu machen.
Aus verschiedenen Gründen wollte ich den zur Abschaltung der WR- Spannungen verwendeten NoName- Schaltkreis nicht damit belasten.
Also verwendete ich dazu wieder Reed- Relais. Auf eine Uni- Leiterplatte gelötet, mit Schrumpfschlauch überzugen und in den hohlen Schenkel des Wechselrahmens expediert:
Nun haut die Booterei sauber hin.
Mein Schaltpult habe ich diesmal anders konzipiert, als das erste.
Dort hatte ich die Verdrahtung fein exakt ausgerichtet, gebündelt und gebunden – ein Elektrikerherz schlug höher.
Aber, der Bastler…
Schon nach 2, 3 Monaten stellte ich fest – dies und jenes wäre doch anders viel besser…
Also die schön gebündelten Kabelstränge wieder aufgeschnitten und neu gemacht…
Nach der dritten Änderung hab ich es dann gelassen.
Diesmal nicht.
Dem Elektriker sträubt sich das Gefieder – aber so kann ich jedwede gewünschte Änderung sofort erledigen.
Ich hab alle Anschlüsse mit versilberten Lötnägeln versehen – die dazugehörigen Leitungen mit den entsprechenden Buchsen. Diese da, von Reichelt:
Die Buchsen überzug ich mit passendem Schrumpfschlauch, um die Federkraft zu erhöhen.
Naja, und diesmal habe ich nicht die ganze Relais- und sonstige Technik in das Schaltpult gepackt – sondern in einen Kasten an die Wand. Das hier, im Bau:
- und hier an der Wand:
Links sind die 4 Netzrelais – unten rechts sind wieder die Lötnägel – da stecke ich die Audioleitungen der PCs an. Bin also auch da voll variabel.
Mit den Schalterchen links unten kann ich die zugehörigen Steckdosen statisch einschalten – also die Relais überbrücken.
Hier ist das Teil fertig:
Und das Pult dazu – ebenfalls im Bau:
Man kann ganz gut die Unzahl Stecker sehen, mit denen die Steuerleitungen angesteckt sind.
Und hier fertig:
Mit der Zeitschaltuhr rechts kann ich bis zu 10 Bootzeiten pro Woche programmieren und auf drei PCs aktiv schalten.
Und das ist nun das Ganze – fertig:
Es ist alles so konzipiert, das sich ohne jedwede Betätigung eines Schalters beim einfachen einschalten die Anlage in "Grundstellung" befindet.
Der eingeschaltete PC ist online, ebenso die Akustik.
Also wäre es kein Problem, wenn zum beispiel die interne Stromversorgung mal ausfällt.
Es ist nun ein schönes Arbeiten mit den PCs.
Mal sehen, wenn bei mir wieder die Unzufriedenheit einsetzt und ich mir überlege, was man alles besser machen kann.
Meine Erzieherin, also meine Frau spricht von 3 Wochen, mein Freund hingegen sagt 5.
Mal sehen…
Jürgen
jüki Gast |