@Denis
Das Wort Golem bedeutet im Hebräischen soviel wie das Formlose, Ungestaltete, in der mittelalterlichen jüdischen Philosophie auch soviel wie Materie, Stoff, Lehm.
Die traditionelle jüdische Volkssage läßt den Maharal von Prag, den Rabbi Löw ben Bezaleel (1513 - 1609), dessen Grab man heute noch auf dem jüdischen Friedhof von Prag verehrt, als Schöpfer des Golem auftreten. Zusammen mit seinem Schwiegersohn und einem Schüler soll er aus dem "jungfräulichen" Uferlehm der Moldau eine Gestalt geformt und mittels von Gebeten und magischen Formeln belebt haben. Zu den magischen Aspekten dieses Rituals kommen wir später ausführlich zurück. Dieser künstliche Mensch, der Golem, sollte die Juden des Prager Ghettos vor Nachstellungen und Verleumdungen schützen und ging seinem Schöpfer auch bei lästigen Haushaltsarbeiten kräftig zur Hand. Als ihm allerdings einmal die Frau des Rabbis aufträgt, Wasser ins Haus zu tragen, erfüllt der Golem diese Aufgabe in Vollkommenheit. Vom Markt zurückgekehrt findet die arme Frau das ganze Haus voller Wasser. Der Golem trug immer noch unermüdlich Wasser und schüttete es in den ständig überlaufenden Vorratsbottich.
Schimanski