Das Problem liegt doch eigentlich darin, dass in verschiedenen Ländern unterschiedlich bezahlt wird. Die Länder, in denen schlecht bezahlt wird, nennen wir "arm". Dabei geht es auch dort den Leuten von Land zu Land deutlich unterschiedlich gut oder schlecht.
Solange wir uns abschotteten war das egal. Es konnte anderen schlecht gehen. Uns ging es gut. Heute ist das - dank EU - weitgehend vorbei. Uns geht es (relativ) schlechter, weil wir zu viel verdienen wollen. Anderen geht es (relativ) besser, weil sie Arbeit haben. Auch wenn sie dabei wenig verdienen. Aber sie haben auch einen niedrigen Standard. Und da kann es einem leicht besser gehen.
In Wirklichkeit geht es uns immer noch besser als denen, die jetzt die Arbeit haben.
Es wird uns erst wieder richtig gut gehen, wenn es allen Menschen auf der ganzen Welt gut geht. Dann wird auch wieder hier produziert werden. Dann ist es auch vorbei mit den Neureichen in China und Rußland und wo auch immer, die die Lage ausnutzen und sich die Taschen voll Geld schaufeln können, weil sie die Macht dazu haben.
Ihr solltet das alles nicht immer nur aus euren "Löchern" heraus betrachten.
Uns geht es (relativ) schlechter, weil wir zu viel verdienen wollen.
Stimmt so nicht. Wir MÜSSEN mehr verdienen, weil bei uns alles so teuer ist, weil die Steuern so hoch sind und die sozialen Lasten.
Gerechter ist der Vergleich: Wie lang muß ein Deutscher, ein Ukrainer, ein Chinese arbeiten um einen BigMac in seinem Land zu kaufen?
Und dabei kommt keineswegs raus, daß wir Deutschen da in der Welt besser dastehen.
Ich verstehe, was du meinst. Aber das Beispiel taugt nicht viel. Gerade McDonalds ist teuer in diesen Staaten. Und Vergleiche hinken sowieso immer.
Uns geht es relativ schlechter. Aber müssen wir wirklich so viel verdienen? Ich hatte einen Job als Berater/Programmierer in der Grafischen Industrie. Der wurde ganz gut bezahlt. Bis mich meine Firma wegen Krankheit auf die Straße setzte. Jetzt muß ich mit etwa 30% des vorherigen Einkommens auskommen. Ich mache jetzt nicht mehr so große Sprünge. Aber es geht mir gut.
Ich denke, wir sollten nicht so viel klagen. Wir sollten anpacken und unsere Möglichkeiten nutzen.
Wenn man ganz allein ist und keine Schulden hat, kann man sich mit sehr wenig Geld durchbringen.
Als Student habe ich (inkl. Miete) mit 200 DM monatlich gelebt.
Aber wenn man argumentiert, der Lohn eines Facharbeiters soll ausreichen, daß er ein bescheidenes kleinbürgerliches Leben führen und zwei Kinder aufziehen kann - dann sind die vielverteufelten deutschen Löhne eigentlich nicht zu hoch.
Aber natürlich weiß ich auch, daß "der Weltmarkt" sich einen Teufel darum schert, was in Deutschland "angebracht" wäre. So bleibt längerfristig für immer mehr Deutsche nur - ein hartes Wort - Verelendung.
Ich persönlich kann über solche Meldungen wie "Es geht wieder aufwärts" nur lachen.
Irgendwie wäre das ganze ja lustig, wenn nicht schon wieder so traurig wäre.
Ich bin seit Mai 2005 arbeitslos. Meinen gelernten Beruf (Estrichleger) kann ich nicht mehr ausüben, da meine Knie im Anus sind...
Das einzige was dem Arbeitsamt seitdem eingefallen ist sind irgendwelche sinnlosen Maßnahmen, die nichts gebracht haben. Bin momentan in meiner 2.ten Maßnahme, die allem was ich bis jetzt gesehen habe die Krone aufsetzt.
Ich habe mich zwischendurch auch selber um Arbeit bemüht, leider ohne Erfolg. Das einzige was für mich mal ab und zu rausgesprungen ist war ein Job bei nem Sklavenhändler (=Leihfirma). Man ist dann arm trotz Arbeit. Ehrlichgesagt ist man dann noch schlechter dran als in der "sozialen Hängematte". Man bekommt dasselbe Geld wie ein Hartz 4 Empfänger, teilweise noch weniger und man hat noch zusätzliche Kosten die einem dadurch entstehen um auf die Arbeit zu kommen. Ich finde das sowas von armselig...
Wenn es so weitergeht haben wir hier in Deutschland bald richtige Ghettos, wo die die es nicht geschafft haben leben. Teilweise sieht man es ja jetzt schon.
Die Politiker, die ihren fetten Hals nicht voll genug bekommen können belegen uns noch zusätzlich mit irgendwelchen Spaß-Steuern. Noch ist die Kuh ja nicht vollständig ausgenommen. Ein bisschen was geht schon noch.
Momentan bin in ner Art "Zwangsmaßnahme" vom Arbeitsamt. Man muss dazu sagen, ich habe das freiwillig angefangen. Die Strafe für meine Gutmütigkeit bekomme ich momentan wieder. Ich arbeite zur Zeit in einer Schleifscheibenfabrik, bzw. mache ich dort ein Praktikum. Das schon seit 2 Monaten... Ich soll dort am besten eine ganze Stelle ausfüllen, und bekomme nicht mal was dafür. Ich frag mich echt was das soll?!? Ich kann auch nicht ins Geschäft gehen und meine Lebensmittel umsonst kaufen. Die Typen dort denken nicht mal dran mich einzustellen. Die nutzen meine Situation noch aus, und ich kann mich nicht wehren. Wenn ich mich weigere dort weiter zu machen wird mir mein Arbeitlosengeld gestrichen, und ich sitze auf der Straße. Mir platzt da echt bald der Kragen...
Also ich kann nix von dem Aufschwung auf dem Arbeitsmarkt merken. Auch generell merke ich nix von einem Aufschwung. Die Probleme werden schön kaschiert, das sie nicht so auffallen. Irgendwann kracht das mal ganz gewaltig.
Ich bekomme noch nicht mal nen popeligen Minijob, den ich dringend bräuchte. Wollte dieses Jahr wieder auf die Schule, um selbst etwas sinnvolles für mich zu machen. Am besten wäre es ich würde umsonst Arbeiten. Ein Praktikum sofort, aber sobald die Frage nach Geld kommt wird es ganz ruhig.
Alles in allem bin ich total frustriert. Hoffentlich gibt es mal nen großen Knall und das ganze Kartenhaus fällt zusammen...
Danke für das authentische Beispiel zum Thema "Verelendung". Genau das steht vielen bevor. In den USA kennt man das schon lange unter dem Begriff "Working poor": Die Leute schuften sich die Seele aus dem Leib in mehreren Berufen, können damit aber nur knapp überleben. Das kommt auch bei uns.
Zum Glück hört man den verblendeten Satz "Wir sind ein reiches Land" jetzt kaum mehr aus dem Volk, nur noch von total abgehobenen Politikern.
joa...kann ich nur zu gut verstehen...bekomme jetzt kein Bafög mehr...hab also 0 (NULL) Geld mehr und die Spacken vom Arbeitsamt bzw. der ARGE oder wie man diesen .....enverein nennen will, kriegen es seid 4 Wochen nicht auf die Reihe mir mitzuteilen ob ich denn jetzt was von denen bekomme oder nicht...naja...werd ich ja dann sehen...bis dahin klau ich halt was zu essen im Supermarkt und häufe Mietschulden ohne Ende an...
naja, und das was cottonwood da so schreibt mag ja stimmen geht aber an der Realität vorbei...warum soll der Deutsche denn seinen Standard runterfahren damit der anderer hoch geht? warum hebt man den niedrigen Standard der anderen Länder denn nicht auf unser Niveau? ach ja...Shareholder-value und all diesen Kram...nee nee...hier muss es mal gewaltig krachen damit die die es zu verantworten haben mal checken was sie da angerichtet haben und weiterhin anrichten...irgendwann hat keiner mehr Geld für Sachen außerhalb des Lebensunterhalt...dann bricht das Kartenhaus vollends ein...ja und dann? viel Spaß!
naja, und das was cottonwood da so schreibt mag ja stimmen geht aber an der Realität vorbei...warum soll der Deutsche denn seinen Standard runterfahren damit der anderer hoch geht? warum hebt man den niedrigen Standard der anderen Länder denn nicht auf unser Niveau?
Erstmal geht das so schnell nicht. Weil die Mächtigen andere Interessen haben - ihre eigenen. Unsere Welt ist halt falsch konzipiert. Wenn die Wechselkurse von den Einkommen bzw. Preisen in den jeweiligen Ländern abhingen, wäre schon viel gewonnen. Dann könnte man die Arbeit nicht mehr in Billiglohnländer exportieren. Da liegt doch das eigentliche Problem.
webse (6.839) Sp. Newbie 125x Beste Antwort 201x "Danke"
| Re: Und das soll der Wirtschaftsaufschwung sein? |
Und klar, ob die Milch jetzt bei Aldi oder Lidl gekauft wird, ist ja auch egal - nur leider hat nicht jeder einen Bauern um die Ecke
Das stimmt. Kennt ihr die Politik von Aldi und Konsorten DIE schnitzen die Preise für die Hersteller und Lieferanten zurecht. Letztes Jahr haben Bauern hier in Berlin das Auslieferungslager von Lidl belagert - Die Bauern bekommen kaum noch was für Ihre Milch. Aldi hat einen Backbetrieb in den Konkurs getrieben aufgrund seiner Preispolitik.
Es ist ein Problem allgemein geworden! Im Fernsehen wir der Konsum gepredigt, "Das müssen Sie haben"... Unzufriedenheit schürte auch das haben wollen, erst recht, wenn so gut wie gar kein Geld vorhanden ist. Die Menschen kaufen, kaufen, kaufen Unsinniges, also Müll, der letztendlich dort landet. Stattdessen sollten die Menschen nicht soviel Mist kaufen und dann eben weniger, dafür bessere Qualität, die in Deutschland produziert wurde. Wo man auch die Bedienungsanleitungen entziffern kann und keinen Dolmetscher dafür benötigt.
Beispiel: Wir haben uns in den 80ern eine damals s.a.u.teure Kaffeekanne gekauft, in Deutschland produziert. 120 DM waren für mich schon ein S.c.h.w.e.i.n.egeld bei 1.200 DM Verdienst. Nur - wir haben die Kanne noch heute - heute nehmen sie für die selbe Kanne 120 Euronen (von wechen, kein Teuro)
Einzelne Unternehmen gehen dazu über, wieder zurück aus Polen, eben den Ostländern, nach Deutschland zu gehen - nur, es sind bislang zuwenig, die das tun. Wahrscheinlich auch nur wegen der EU-Erweiterung, die nun in den Ostländern auch zum Tragen kommt.
Andererseits klagen die Leute, dass es ja sooo schwierig ist, etwas nebenbei zu verdienen. Wenn sie dann was angeboten bekommen, hat der Hamster schnupfen oder die Grossmutter ist schwanger und sie haben keine Zeit, abends sich weiterzubilden und wenn sie es dennoch schaffen, sich aus dem Sessel zu erheben, dann ist es ja soooo schwierig, weil nicht jeder sofort hurra schreit und mitmacht, eben halt Arbeit bedeutet.
Gestern war ein Bericht von IchAGlern. Tenor eines Mannes: Ich wollte mich selbständig machen, weil ich dann mehr Zeit habe, die ich mir selber einteilen kann, auch für meine Familie und mehr Geld zur Verfügung habe. Fazit: Ich habe weniger Zeit, weniger Geld und arbeite ein vielfaches mehr als als Angestellter.
Die Menschen müssen auch weg kommen von diesem angeblichen Sicherheitsdenken, dass angestellt sein Sicherheit bedeutet. Viele Angestellte sind dem Irrglauben erlegen, dass sie unersetzlich sind - jeder ist ersetzbar, das musste ich auch erfahren. Ich wurde zwar durch Krankheit berentet, war aber der Meinung, die rufen mich dauernd Zuhause an, wenn sie wissen wollen wo was steht oder liegt - Pustekuchen - aus dem Auge, aus dem Sinn. Das lag mir ganz schön schwer im Magen. Nun sind wir schon lange selbständig und wir müssen uns sehr oft das Gejammere von den Leuten anhören, denen wir eine Selbständigkeit anbieten, dass es ja so schwierig sei. Solange sie noch ein bischen Harz4-8 bekommen, werden sie sich nicht selber bewegen, oder anfangen flexibler zu sein.
In Amerika ist es gang und gebe, für einen Job umzuziehen. sag das mal einem Deutschen "ich zieh hier nicht weg, meine Freunde..meine Kneipe..mein Gartenhäuschen...." Einige sind schon drauf gekommen im Ausland zu arbeiten...dies wird irgendwann auch bei uns gang und gebe sein.
Dieser Typ, der diesen Minister anmachte wegen Arbeit, wo das ganze Spektakel durch die Presse gezogen wurde, hat nun die Quittung für seine öffentlich deklarierte Faulheit erhalten, 30% Kürzung von Harz4, obwohl er die Wahl zwischen 8 Angeboten hatte.
Also mein Fazit: Wenn die Menschen sich weiterhin auf die Grosskonzerne verlassen, sind wir alle verlassen. Nehmt Euer Leben und Zukunft selbst in die Hand und überlasst es nicht anderen, darüber zu entscheiden, wie gut oder schlecht es Euch zu gehen hat.
"Wo es hart wird durchzuhalten, halten die Harten durch"
(Napoleon Hill) ich weiss wovon ich rede!
Danke für das authentische Beispiel zum Thema "Verelendung". Genau das steht vielen bevor. In den USA kennt man das schon lange unter dem Begriff "Working poor": Die Leute schuften sich die Seele aus dem Leib in mehreren Berufen, können damit aber nur knapp überleben. Das kommt auch bei uns.
Richtig. Habs auch selber in meiner Schottland-Zeit mitbekommen. Die haben eine beeindruckend niedrige Arbeitslosenquote. Aber die Leute rackern sich blöd und haben trotzdem nicht genug zum Leben, zum Sterben aber irgendwie doch zuviel.
warum soll der Deutsche denn seinen Standard runterfahren damit der anderer hoch geht? warum hebt man den niedrigen Standard der anderen Länder denn nicht auf unser Niveau?
Das bewegt sich aufeinander zu (schätzungsweise hat das cottonwood auch gemeint mit der Aussage, dass es uns erst wieder richtig gut geht, wenn es dem Rest der Welt auch gut geht. Sprich: wenn quasi ein Level erreicht ist, kann es "gemeinsam" aufwärts gehen...theoretisch). Schau dir die EU an. die "reichen" Länder zahlen, die "armen" streichen's ein - mal ganz salopp formuliert.
Das traurige daran ist übrigens, dass wir unseren Niedergang selber finanzieren. Andere Länder locken nicht nur mit niedrigeren Löhnen, sondern - und das ist je nach Brache teilweise sogar noch wichtiger - auch mit Steuervorteilen, die die Staaten nur deswegen gewähren können, weil sie in rauen Mengen Fördermittel aus der EU bekommen. Wir bezahlen also dafür, dass die Industrie abwandern. Klingt paradox, is aber so
In Amerika ist es gang und gebe, für einen Job umzuziehen. sag das mal einem Deutschen "ich zieh hier nicht weg, meine Freunde..meine Kneipe..mein Gartenhäuschen...."
Der Tip, "Du mußt ja bloß flexibel sein, dann kommt alles in Ordnung", ist viel zu billig.
Auch wenn ALLE Deutschen megaflexibel wie Kaugummi wären, so würde das doch NICHTS an der Tatsache ändern, daß 4,5 Mio Arbeitsplätze fehlen.
Letztlich bleibt ja keine freie Stelle unbesetzt, es hat sie nur ein anderer.
In Amerika ist es gang und gebe, für einen Job umzuziehen. sag das mal einem Deutschen "ich zieh hier nicht weg, meine Freunde..meine Kneipe..mein Gartenhäuschen...." Einige sind schon drauf gekommen im Ausland zu arbeiten...dies wird irgendwann auch bei uns gang und gebe sein.
und wenn ich dann schon im Ausland arbeite, soll ich wohl trotzdem in D-land meine Steuern bezahlen? na danke...für gar nichts
außerdem Amerika mit D-land zu vergleichen is ja mal auch nicht drin...aber sowas von garnicht
Wird unter den gleichen Namen nur noch Schrott von irgendwelchen Polen und Türken zu Dumpingpreisen im Ausland produziert und in Deutschland teuer verkauft.Naja...so ganz leicht ist das nicht....schliesslich verdienen die Leute in diesen Ländern auch nur das Minimum zum Leben. Das ist egal in welchem Land,hauptsache die obere Etage spart Geld. Bei dieser Betriebsversammlung war auch der Präsident höchstpersönlich dabei und zeigte Grafikken, wie toll es doch der TOSHIBA AG eigenltich geht...nur in Deutschland eben nicht
Naja...ob ich drin bleibe oder nicht weiss ich noch nicht. Das kann uns auch unser ABteilungsleiter nicht sagen, allerdings bin ich schon fleissig dabei Bewerbungen loszuschicken. Auch wenn unsere Abteilung bestehen bleibt, bin ich mittlerweile eh so eingestellt, dass ich was Neues haben möchte um voranzukommen. In diesem Ressort können die Leute mir nicht mehr all zu viel beibrigen. Also werde ich so oder so den Arbeitsplatz wechseln...und nun habe ich auch noch eine Motivation
Auch wenn unsere Abteilung bestehen bleibt, bin ich mittlerweile eh so eingestellt, dass ich was Neues haben möchte um voranzukommen. In diesem Ressort können die Leute mir nicht mehr all zu viel beibrigen. Also werde ich so oder so den Arbeitsplatz wechseln...und nun habe ich auch noch eine Motivation
Das ist die richtige Einstellung, finde ich. Viel Glück.
« PS...was heißt das eigentlich!? ;D | genug! (Russland, Politik usw.) » | ||