"Amiga" im Lexikon

Amiga steht für eine Computerreihe des Herstellers Commodore. Zu den bekanntesten Vertretern gehören der Amiga 500, der Amiga 1200 (dessen Technik ebenfalls in der Commodore Spielekonsole Amiga CD32 steckt) und die Büro-Versionen Amiga 1000, 2000, 3000 und 4000. Der Commodore Amiga 500, eingeführt im Jahr 1987, war eine bedeutende Weiterentwicklung im Bereich der Homecomputer und folgte auf den Amiga 1000, der ursprünglich mehr für Büroanwendungen entwickelt wurde. Als Nachfolger des legendären Commodore 64, setzte der Amiga 500 neue Maßstäbe in der Heimcomputer-Technologie, insbesondere in Bezug auf Grafik und Audio.

Grafikfähigkeiten: Eine der herausragenden Eigenschaften des Amiga war seine fortschrittliche Grafikhardware. Mit speziellen Grafikchips konnte der Amiga 500 bis zu 4096 Farben gleichzeitig darstellen, eine beeindruckende Leistung im Vergleich zu den damals typischen 16 Farben, die auf PCs möglich waren. Diese Fähigkeit machte den Amiga besonders attraktiv für moderne Computerspiele und Grafikanwendungen.

Audiofähigkeiten: Der Amiga verfügte über beeindruckenden 8-Kanal-Stereosound, was ihn für die Audioproduktion und Spieleentwicklung sehr attraktiv machte.



Das Betriebssystem des Amiga, AmigaOS, war seiner Zeit voraus und bot echtes Multitasking. Es war eines der ersten Betriebssysteme, das eine grafische Benutzeroberfläche und eine Maussteuerung standardmäßig unterstützte, was in der damaligen vorwiegend auf DOS basierenden PC-Welt noch unüblich war. Außerdem integriert war das Command Line Interface ("CLI"), mit der eine DOS-ähnliche Steuerung per Tastatur möglich war.

Obwohl die letzte aktuelle Amiga-Hardware, die Amiga 1200 und Amiga 4000 Modelle, bereits 1993 erschienen waren, wurde AmigaOS weiterentwickelt und erschien im Jahr 2001 in der Version 3.9.


Der Amiga wurde nicht nur für Heimanwendungen genutzt, sondern fand auch im professionellen Grafik- und Videobereich Anwendung. So wurden beispielsweise alle Computereffekte der Serie "Seaquest DSV" von Steven Spielberg mit einem Amiga 4000 erstellt. Die Fähigkeit des Amiga, PAL- und NTSC-Fernsehformate direkt auszugeben, war für solche Anwendungen besonders vorteilhaft.

Die Amiga-Modelle von Commodore waren für ihre Verwendung von Motorola CPUs bekannt, die damals eine wichtige Rolle in der Heimcomputer-Industrie spielten. Die meisten Amiga-Modelle wurden mit CPUs aus der Motorola 68000-Familie ausgestattet. Diese Prozessoren waren für ihre Leistungsfähigkeit und Effizienz bekannt und wurden in verschiedenen Versionen in den verschiedenen Amiga-Modellen eingesetzt.

Der ursprüngliche Amiga 1000, sowie die späteren Modelle Amiga 500 und Amiga 2000, nutzten den Motorola 68000 CPU. Dieser Prozessor, oft einfach als "68k" bezeichnet, war ein 32-Bit-Prozessor mit einer 16-Bit-Datenbusarchitektur und bot eine gute Balance zwischen Leistung und Kosten, was ihn ideal für den Heimcomputermarkt machte.

Spätere Amiga-Modelle wie der Amiga 1200 und Amiga 4000 nutzten neuere Versionen der 68k-Familie, wie den 68020, 68030, 68040 und in einigen Fällen den 68060. Diese Prozessoren boten höhere Taktraten, verbesserte Architekturen und fortschrittlichere Funktionen wie verbesserte Floating-Point-Einheiten (FPU) und größere Caches, was zu einer signifikanten Leistungssteigerung führte. Die CPUs ließen sich mit einer "Turbokarte" genannten Erweiterungskarte aufrüsten, während der Original-Prozessor meistens weiterhin (ungenutzt) um Rechner blieb. Neben 68K Turbokarten kamen später auch Modelle mit zusätzlichnm PowerPC-CPUs 603e und 604 auf den Markt.