Tja, jetzt möchte ich doch mal nach Monaten meinen Teil dazu beitragen:
1. Wenn man (noch) keine Ahnung von Linux hat, macht das nichts.
2. Immer schön sachlich bleiben und persönliche Ansichten, ob etwas beschschscheiden ist oder nicht, besser für sich behalten und jedem die eingene Ansicht und Meinung lassen.
3. Hier (wahrscheinlich viel zu verspätet) einige Hinweise zur Installation von Linux:
Zunächst sollte man sich überlegen, ob Windows wirklich komplett verschwinden soll. Leider unterstützen viele Hersteller verschiedener Geräte kein Linux und die Linux-Community hat für solche Geräte oft (noch) keine Treiber bzw. oftmals ist auch die Qualität dann nicht so, wie man es unter Windows gewohnt ist. (Obwohl es auch einiges gibt, das unter Linux einfach besser läuft! :-) So ist man nicht ganz aufgeschmissen, falls eigentein Gerät unter Linux nicht zum Mitlaufen überredet werden kann. Des weiteren möchte man vielleicht auch noch das eine oder andere Spiel spielen, das es nur für Windows gibt. (Es gibt aber auch schon einige Spiele für Linux, auch aus dem kommerziellen Bereich) Lässt man also vielleicht eine 10 GB Partition für Windows, ist man für alle Fälle auf der sicheren Seite.
War übrigens Windows auf einer Platte und hat man format c: eingegeben, so ist die Platte zwar leer, aber Linux erkennt, dass im Bootblock der Platte noch immer Teile von Windows lungern. Möchte man diese Partition also trotz dem plätten, lässt sich das im Installer einer jeden Distri auswählen. Man muss allerdings auch angeben, dass das vorhandene FAT16, FAT32 oder NTFS durch ein anderes Dateisystem (ich empfehle EXT3 wegen Sicherheit, Stabilität und Funktionalität, auch wenn RaiserFS ein Tacken schneller ist, was jedoch kein Sterblicher im laufenden Betrieb merkt.
Dann noch zu dem Thema Partitionsgröße und Linux. Linux benötigt AUF KEINEN FALL 10 bis 20 GB. Selbst eine Distribution, die einem auch alles Mögliche an Multimedia liefert, kann schon bequem auf 5 GB (meist deutlich weniger, der Mehrplatz wird allerdings z. B. für Temp- und Home-Ordner benötigt) untergebracht werden. Lediglich das Home-Verzeichnis eines oder mehrerer Benutzer braucht je nach Anforderung wenige MB bis vielleicht einige GB. MP3s und Videos auf der Platte fressen dann halt schon mal einiges an Platz, was also bei der Planung der Installation unbedingt berücksichtigt werden sollte.
Jetzt zum Thema:
Möchte man Linux "professionell" installieren, verwendet man mehrere Partionen. Um es allerdings für den Heimanwender und den Neuling einfach zu machen, sollte man vielleicht einfach eine einzige Partition nehmen, die entsprechend groß ist. Das angesprochene Dateisystem RaiserFS ist zwar sehr gut, hat aber noch gerade beim Verkleinern einer Parition noch Probleme. Daher sollte auf jeden Fall und unabhängig davon, was eine Distribution vorschlägt, EXT3 genommen werden. Bei der Wahl der Distribution ist Vorsicht geboten: Kommerzielle Distris (z. B. auch SuSE Linux oder andere) liefern in der Regel keine Unterstüzungen für MP3, kodierte DVDs oder ähnliches, da hierfür Lizenzgebühren anfallen. Hätte man so eine Distri installiert, kommt es in der Tat zu der weiter oben angerissenen Problematik, dass man nach Paketen (= so nennt man Programme unter Linux) auf anderen Installationsquellen suchen und versuchen muss, ob die im eingenen System laufen; nötigenfalls sogar selber kompilieren - was für den Anfänger nicht das Gelbe vom Ei ist! Wählt man eine freie Distri (z. B. eine sichere, stabile, allerdings nicht unbedingt auf dem aktuellstem Stand befindliche - wie z. B. Debian), kann es schnell passieren, dass man schon bei der Installation verzweifelt. Die ist zwar mit Debian 3.1 im Vergleich zu älteren Versionen recht pfiffig, aber für den Einsteiger vielleicht doch etwas zu schwierig. An dieser Stelle empfiehlt sich daher ein Zwitter, wie beispielsweise Ubuntu. Ubuntu (= mit Gnome-Oberfläche) bzw. Kubuntu (= mit KDE-Oberfläche) konzentriert sich auf Einfachheit und Multimedialität. Empfehlenswert ist für den Einstieg daher Kubuntu, da es auch für Konfiguration und Installation von sich aus (ohne Nachinstallationen, wo man zunächst nicht weiß, welche Pakete nun noch installiert werden müssen) alles mögliche mitbringt. (Über Sinn und Zweck der oberflächlich angepassten Ubuntu/Kubuntu-Versionen lässt sich streiten, aber das lässt sich in einem Linux-System ja auch immer rückgängig machen!) Kubuntu in der Version 5.10 brint alles mit, was für einen anfänglichen Startschuss brauchbar ist. Die Anforderungen an die installierte Distri wird eh mit dem Kennenlernen wachsen - und Nachinstallation ist keine Zauberei.
Es ist darauf zu achten, dass beispielsweise für KDE synaptic oder adept installiert wird. Hiermit ist es möglich, auf der grafischen Oberfläche Installationen/Deinstallationen durch zu führen. Mit SuSE Linux wird YaST installiert, das einem eine Paketverwaltung zur Verfügung stellt, synaptic oder adept wird hier also nicht benötigt.
Zusammenfassung:
1. Ist Windows installiert und verfügt man über eine oder mehrere weitere Partionen, kann Linux (vielleicht Kubuntu oder andere) auf einer dieser Partitionen installiert werden, ohne das Windows verschwinden muss. Während der Installation wird eine Bootmanager (heutzutage meist GRUB) installiert, der Linux und Windows automatisch mit im Menü aufnimmt.
2. Ist Windows nicht installiert, Glückwunsch! ;-)) (Aber wie gesagt, vielleicht sollte man als Newbie nicht ganz darauf verzichten!)
3. Distribution von DC/DVD starten und Installationsanleitungen folgen. Genaue Angaben kann ich hier leider nicht machen, da es sehr distributionsabhängig ist, was dort steht und was gemacht werden muss.
4. Bei der Installation eine gesamte Partition auswählen und dort alles installieren. Für den Anfänger ist es ein wenig schwer zu sagen, wieviel Paltz er nun für etwaige weitere Partitionen benötigt.
5. Bietet der Installer eine Auswahl, was installiert werden soll (in der Regel ist das so), wählt man KDE, kdm, synaptic oder adept (sofern nicht SuSE Linux) und gewünschte Multimedia-Pakete, z. B. amarok (genialstes Audio-Programm schlechthin - meine Meinung!), xmms, xine, MPlayer, etc. Alles weitere - sofern am Tage X irgendwas fehlt - lässt sich jederzeit nachinstallieren.
6. Bei der Installation wird nach einem Root-Passwort gefragt (ACHTUNG: Ubuntu/Kubuntu macht das nicht, ist aber nicht schlimm!) Es sollte unbedingt darauf geachtet werden, dass Root (der Linux-Administrator; Root darf alles, jeder Benutzer darf nur alles in seinem Home-Verzeichnis und auf entsprechende Programme zurückgreifen) und jeder x-beliebige Andwender getrennte Paar Schuhe sind und möglichst auch unterschiedliche Passworte haben sollten. Danach wird auch nach einem Namen, Login und Passwort für den ersten Benutzer gefragt.
7. Nach der Installation sollte ein Anmeldebildschirm erscheinen. Jetzt kann man sich als Anwender anmelden und loslegen. Root darf sich aus Sicherheitgründen in der Regel nicht an der grafischen Oberfläche KDE (oder andere) anmelden. Das kann man aber - wie alles - ändern.
So, Roman zu Ende! - Ich hoffe, für den ersten Schritt hilft das ein wenig. Und immer daran denken, dass jeder SEINE Meinung vertritt. Ein wirkliches "das ist das Beste" oder "die Distri ist Scheiße" gibt es nicht. Und nicht verunsichern lassen, denn auch die ersten Schritte mit Windows waren schwierig. Mit Linux ist das nicht anders!