Wegen fehlender Updates: Verbraucherschützer klagen gegen Samsung
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23.01.2016, 15:17 Uhr (1637x gelesen)
Niederländische Verbraucherschützer vom Consumentenbond werfen Samsung vor, dass die Handys zu kurz mit wichtigen Updates versorgt werden: Oft weniger als zwei Jahre – während Apple bislang auch noch fünf Jahre alte Smartphones mit Sicherheitsupdates versorgt. Der „Consumentenbond“: hatte in einer Untersuchung herausgefunden, dass 82 Prozent der getesteten Samsung-Handys nach der Markteinführung weniger als zwei Jahre lang mit Updates versorgt werden – einige Modelle sogar deutlich weniger. Auch werden immer noch Geräte verkauft, die ein völlig veraltetes Betriebssystem installiert haben – und für die es keine Updates gibt. Dadurch fehlen nicht nur neuere Funktionen des Android-Systems, auch bekannte Sicherheitslücken werden so nicht gestopft und die Handys sind offen für Viren und Trojaner. Ein Großteil der Besitzer verwendet die veralteten Versionen 4 „Jelly Bean“, 4.4 „Kit-Kat“ oder 5.x „Lollipop“. Das letzten Oktober erschienene, neueste Android 6.0 „Marshmallow“, wird aktuell noch nur von 0,7 Prozent der untersuchten Samsung-Handys genutzt.
Die niederländischen Verbraucherschützer vom Consumentenbond hatten sich bereits am 02. Dezember 2015 in einem offenen Brief an Samsung gewandt, aber in den nachfolgenden Gesprächen keine Ergebnisse erreichen können. Mit der nun eingereichten Klage will der Consumentenbond jetzt, dass Samsung seine Kunden besser informiert, wie lange die neuen Geräte überhaupt mit Updates versorgt würden – und außerdem gefundene Sicherheitslücken schneller zu schließen und die verkauften Handys länger mit Software-Updates unterstützt. Obwohl man sich mit der Klage aktuell nur gegen Samsung richte, sind deutlich mehr Hersteller von Android-Geräten nachlässig mit den Firmware-Updates: Der Consumentenbond konzentriere sich aber auf Samsung, weil dies der Marktführer in den Niederlanden sei. „Allerdings schaffen es andere Hersteller ebenso wenig, ihre Geräte mit Updates zu versorgen“, so Bart Combée, der Chef der Organisation.
Eine Ausnahme macht allerdings Google, deren Entwickler auch für das Android-Betriebssystem verantwortlich sind: Die eigenen Nexus-Geräte werden regelmäßig mit den aktuellen Updates versorgt. Hersteller brauchen vor allem darum deutlich länger, da sie das ursprüngliche Android-System mit eigenen Erweiterungen versehen oder eine neue Oberfläche mitliefern – das erschwert aber die zeitnahe Auslieferung von Updates und Sicherheitspatches. Das Samsung Galaxy S4 mini ist zum Beispiel erst zweieinhalb Jahre alt, wird aber trotzdem immer noch gerade bei Discountern als günstiges Einsteigerhandy verkauft: Installiert ist aber immer noch die völlig veraltete Version 4.2 („Jelly Bean“), die auch zahlreiche Sicherheitslücken enthält. Auch Apple unterstützt seine Geräte deutlich länger als Samsung: Das aktuelle iOS Betriebssystem 9.2.1 wurde für alle iPhone-Modelle ab dem mittlerweile fünf Jahre alten iPhone 4S veröffentlicht – und läuft auch noch auf dem iPad der zweiten Generation, das ebenfalls 2011 erschienen ist.
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