Telefonbuch aus Papier: Das soll’s noch mindestens 10 Jahre geben!
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30.03.2016, 12:24 Uhr (6211x gelesen)
Braucht man’s noch? Das Telefonbuch aus Papier für die eigene Stadt. Das erste Telefonbuch kam in Deutschland 1881 auf den Markt und führte fast 100 Nummern von Berliner Bürgern mit Telefonanschluss. Mittlerweile gibt es die Telefonbücher längst digital und gleich mit mehreren Vorteilen: Man kann online ganz bequem auch in anderen Städten nach Namen und Nummern suchen – die gedruckte Form bekommt man in der Regel nur für die eigene Stadt. Außerdem bieten die meisten Anbieter eine „Rückwärtssuche“: Damit lässt sich schnell der Name zu einer Telefonnummer herausfinden.
Das wäre praktisch – wenn nicht immer mehr Telefonnutzer der Auflistung im Telefonbuch und elektronischen Diensten widersprechen würden: So wird es mittlerweile zum Glücksfall, ob man eine Nummer oder einen Namen noch findet. Sucht man dagegen Firmen oder Handwerker, sind Telefonbuch oder die „Gelben Seiten“ praktisch: „Gerade Telefonbücher für den lokalen Raum werden noch zehn Jahre und vielleicht mehr existieren“, zitiert der Focus Heiko Hanslik vom Verband vft.
Das gedruckte Telefonbuch soll aber trotzdem nicht zu bald aussterben: Gerade ältere Nutzer oder bei Personen in ländlichen Gegenden sei das Telefonbuch noch sehr beliebt, so der Geschäftsführer des Verbands Deutscher Auskunfts- und Verzeichnismedien Rhett-Christian Grammatik. In Berlin soll das gedruckte Telefonbuch daher mittlerweile nur noch von 28% der Bewohner genutzt werden, in ländlicheren Bundesländern wie Brandenburg oder Sachsen-Anhalt seien es dagegen noch 70%.
Immerhin hat das Telefonbuch eine Auflage von 100 Millionen Büchern – mehr als Deutschland Einwohner hat. Und neben dem Telefonbuch gibt es auch noch private Angebote freier Verlage. Vor dem Siegeszug des Internets waren neben dem gedruckten Telefonbuch aus Papier übrigens auch Daten-CDs sehr beliebt: Die erste elektronische Version des Telefonbuchs mit Einträgen des gesamten Bundesgebietes kam von der „Deutsche Postreklame“ 1990 auf den Markt – für den Preis von über 3000 DM.
Nur vier Jahre später brachte der Computerspieleanbieter TopWare mit der beliebten CD-ROM „D-Info“ dann die gleichen Datensätze auf den Markt, allerdings für nur noch 49,95 DM. Mit der Software war erstmals die Rückwärtssuche nach einem Namen zu einer Telefonnumer möglich, außerdem ließen sich zahlreiche Suchkriterien eingeben, um an Namen, Daten und Adressen in einer Straße oder einem bestimmten Gebiet zu gelangen.
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