Immer mehr Handys gestohlen: Minister fordert Diebstahl-Sperre

Teure Smartphones sind nicht nur bei den Nutzern begehrt, auch Kriminelle haben eine Vorliebe für die Spitzenmodelle. Aktuell sollen 1,6 Millionen Handys bei der Polizei als gestohlen gemeldet sein, so der NRW-Innenminister Ralf Jäger. Allein in Nordrhein-Westphalen sei die Zahl der Delikte in den letzten drei Jahren um 50% gestiegen. Auf der Innenministerkonferenz in der nächsten Woche soll darum über eine verpflichtende Geräte-Sperre bei Diebstahl beraten werden, so Jäger.

Bei dem Diebstahl eines Handys kann der Provider die eindeutige Seriennummer IMEI (International Mobile Equipment Identity) in eine internationale Datenbank eintragen lassen, danach soll der Dieb mit dem Handy nicht mehr telefonieren können. Moderne Android und iOS Smartphones können aber bereits deutlich mehr – zumindest, wenn das Handy mit dem Internet verbunden ist. Das Gerät lässt sich dann aus der Ferne orten, sperren oder sogar komplett löschen (damit andere keinen Zugriff auf die eigenen Daten, Apps oder Fotos haben). Dies muss allerdings fast immer vor dem Verlust einmal eingerichtet werden:

Damit das funktioniert, muss das zu suchende Handy mit dem Internet verbunden sein. Auf der Innenministerkonferenz könnte man aber zusätzlich darüber beraten, eine „Kill-Switch“ Software zu implementieren, über die der Mobilfunk-Anbieter das verlorene Telefon sperren könne, auch wenn man noch keine Ortungsdienste auf dem Gerät eingerichtet hat.