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Facebook kauft WhatsApp – 10x teurer als YouTube!
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20.02.2014, 01:16 Uhr (6865x gelesen)
Heute Nacht hat Facebook Gründer Mark Zuckerberg über seinen Facebook-Account bekannt gegeben, dass man den von vielen Facebook-Surfern ebenfalls genutzten WhatsApp Messenger-Dienst übernehmen will. WhatsApp gilt für viele als kostenloser SMS Ersatz: Die Nachrichten werden als Datenpakete über das Internet von Smartphone zu Smartphone geschickt und sind damit bei den meisten Smartphone-Tarifen günstiger, als eine SMS – im WLAN zuhause sogar meistens kostenlos.
Bereits im Dezember berichteten wir über erste Gerüchte, dass Facebook an einer Übernahme des WhatsApp Messengers interessiert sei. Damals hatte Facebook gerade die Foto-Plattform Instagram übernommen und später den eigenen Foto-Dienst aufgewertet: Wer Handy-Fotos mit der Facebook-App postete, konnte kurz darauf einige der von Instagram bekannten Filter zum Aufwerten der Fotos nutzen.
WhatsApp Übernahme: 10x teurer als YouTube Kauf!
Facebooks Kauf des WhatsApp Messengers gehört allerdings nicht zu den den günstigsten Übernahmen der IT-Branche: Laut USA Today hat Facebook für den Dienst mindestens 16 Milliarden US$ zahlen müssen – 4 Millarden US$ sofort, den Rest in Aktien. Zum Vergleich: Google hat für die damals und heute führende Video-Plattform YouTube nur 1,6 Milliarden US$ gezahlt – knapp ein Zehntel des Preises, den Mark Zuckerberg jetzt für die Messenger-App mit dem grünen Icon zu zahlen bereit war.
So beliebt ist der WhatsApp Messenger:
Der WhatsApp Messenger ist in über 100 Ländern und 750 Telefonnetzen erhältlich und existiert als App für iPhone, BlackBerry, Windows Phone, Android und auch einige Nokia Telefone. Im Oktober 2011 wurden täglich rund eine Milliarde Nachrichten verschickt – das waren 11574 Nachrichten pro Sekunde. Am 31. Dezember feierte man einen weiteren Rekord: Zum Jahreswechsel 2012/2013 wurden 18 Milliarden WhatsApp Nachrichten verschickt. Heute wird der Dienst von 450 Millionen Menschen genutzt, 320 Millionen melden sich laut WhatsApp zumindest einmal täglich an, um nach neuen Nachrichten zu schauen. Jeden Tag sollen darüber hinaus eine Million neuer Nutzer zu WhatsApp dazukommen: Bei einer Jahresgebühr von 0.89 EUR in Deutschland lohnt sich auch das irgendwann.
I’m excited to announce that we’ve agreed to acquire WhatsApp and that their entire team will be joining us at Facebook.
Our mission is to make the world more open and connected. We do this by building services that help people share any type of content with any group of people they want. WhatsApp will help us do this by continuing to develop a service that people around the world love to use every day.
Mark Zuckerberg, Facebook Gründer
Facebook will dem WhatsApp Team weiterhin alle Freiheiten lassen: Die Entwickler bleiben weiterhin in Mountain View, Kalifornien und ziehen nicht in das Facebook-Hauptquartier nach Palo Alto. Auch die Roadmap, der Zukunftsplan für WhatsApp, soll sich nicht ändern. WhatsApp soll den bisherigen Facebook Messenger und den Facebook Chat ergänzen: Da die App bisher nur auf Smartphones läuft und daher zwangsläufig eine Telefonnummer benötigt, könnte Facebook so sehr einfach an die Telefondaten seiner Nutzer kommen – wenn diese sie nicht bereits freiwillig auf der Facebook-Seite angegeben haben.
Was ändert sich jetzt?
Glaubt man den WhatsApp Gründern: Nichts!
Here’s what will change for you, our users: nothing.
WhatsApp will remain autonomous and operate independently. You can continue to enjoy the service for a nominal fee. You can continue to use WhatsApp no matter where in the world you are, or what smartphone you’re using. And you can still count on absolutely no ads interrupting your communication. There would have been no partnership between our two companies if we had to compromise on the core principles that will always define our company, our vision and our product.
Jan Koum, WhatsApp Gründer
WhatsApp war ursprünglich von dem Anfang der neunziger Jahre als 16-Jähriger in die USA ausgewanderten Koum erdacht worden, um besser den Kontakt zu Freunden und Familie in der damals noch sowjetischen Ukraine halten zu können.
Mit der Unterstützung von Facebook, die sich mit ihrer Webseite (anders als WhatsApp bisher) nicht nur auf mobile Nutzer konzentrieren, könnte sich allerdings doch manches ändern: So könnte man ein Plattform-übergreifendes Anmeldesystem einbauen, dass es einem Facebook-Nutzer erlauben würde, sich mit seinem Facebook-Account auch auf bisher nicht unterstützten WhatsApp-Plattformen anzumelden und Nachrichten zu versenden oder zu empfangen – das wäre dann hoffentlich der Startschuss für WhatsApp auf dem iPad oder einer WhatsApp-App am Windows / Mac Computer: Ähnlich wie die Facebook Chats- und Nachrichten könnten sich in Zukunft auch die WhatsApp-Nachrichten auf allen angemeldeten Geräten eines Nutzers synchronisieren.
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