Apple WWDC Keynote: OS X Maverick, iOS 7, neuer Mac Pro!

Heute, am 10. Juni, hält Apple-Chef Tim Cook die Eröffnungs-Keynote zur WWDC, Apples „World-Wide Developer Conference“. Im Vorfeld wurde bereits spekuliert, ob Apple einen Ausblick auf das kommende iPhone und iPad Betriebssystem iOS 7 und die neue Version des Mac OS X 10.9 zeigen wird, und ob auch komplett neue Produkte wie die Armband-Uhr iWatch, der Cloud-basierte Radio-Dienst iRadio oder auch schon neue Apple-Hardware wie neue MacBook Laptops vorgestellt werden.

Tim Cook beginnt zunächst mit ein paar beeindruckenden Zahlen: Mittlerweile gibt es 900.000 Apps im App-Store für das iPhone, das iPad und den iPod Touch – Apps, die die Geräte um zahlreiche, meist nützliche Zusatzfunktionen erweitern. 375.000 der Apps sind dabei auch auf die höhere Auflösung und den größeren Bildschirm des Apple-Tablets iPad optimiert. Bei den Macs zeigt Apple die neueste Version von Mac OS X: Die 10. Version des Mac OS X Betriebssystem wird nicht „Sea Lion“ heißen – sondern „OS X Mavericks“. Neu sind die „Finder Tabs“ im Betriebssystem: Wie beim Safari-Browser lassen sich verschiedene Finder-Fenster oder Ordner in Tabs in nur einem Fenster ordnen, um den Bildschirm frei zu haben.

Mac OS X Maverick: Das ist neu!

Neu sind auch „Tags“: Mit den Schlagworten kann man „tags“ wie „Wichtig“, „Privat“ oder „Projekt X“ an Dokumente anhängen, damit man sie schneller wieder finden kann. Die mit so einem Schlagwort markierten Dokumente lassen sich wie virtuelle Ordner nutzen: Zieht man neue Dokumente in einen Ordner, der alle Dateien mit dem gleichen Tag zeigt, werden die neun Dokument ebenfalls mit dem gleichen Tag versehen. Verbessert wurde aber auch die Unterstützung für verschiedene Displays: Über AirPlay angeschlossen Bildschirme (zum Beispiel mit der Apple-TV Settop-Box) lassen sich jetzt ebenfalls als zusätzliche Bildschirme nutzen: So lassen sich einzelne Fenster oder das Programm-Dock statt auf dem Haupt-Bildschirm auch auf einem zweiten Bildschirm anzeigen – selbst wenn dieser Bildschirm über AirPlay angeschlossen ist.

Safari, der die neuen Finder-Tabs als erstes Apple-Programm für Webseiten hatte, ist in der neuen Version deutlich schneller geworden und soll weniger Speicher und CPU-Zyklen brauchen als der Chrome- oder Firefox-Browser. Die Leseleiste auf der linken Seite ist ebenfalls deutlich schneller geworden und kann jetzt auch Links von Freunden zeigen, denen man zum Beispiel über Twitter folgt.

Mit dabei im neuen OS X ist das Karten-Programm „Maps“, das hoffentlich deutlich besser funktioniert, als bei der Vorstellung letztes Jahr für iPhone und iPad. Neben den Straßenkarten und den Satelliten-Bildern kann man auch eine Route mit echter Navigation planen – und, wenn man sich auf den Weg macht, direkt an das iPhone senden.

Der neue Mac Pro – das kleine schwarze…

Der Desktop-Rechner „Mac Pro“, das Arbeitspferd der Mac-Computer neben den mobilen MacBooks, in letzter Zeit recht stiefmütterlich behandelt wurde und bisher weder USB 3.0 noch Thunderbolt unterstützt – selbst das Gehäuse entspricht noch beinahe dem Gehäuse des G5 Macs von 2005. Zeit also für eine ordentliches Update mit den neuen Intel Xeon Prozessoren, die bis zu 12 CPU-Kerne haben können. Die eingebaute Doppel-Grafikkarte unterstützt direkt bis zu drei 4K Monitore.

Das Gehäuse ist nicht nur rund und schwarz, es ist auch nur halb so groß. Die Anschlüsse sind allerdings leider nicht mehr auf der Rückseite und auf der Vorderseite, dafür lässt sich der neue MacPro schnell und einfach drehen. Auf der Rückseite befinden sich neben Strom- und Audio-Steckern drei neue USB 3 und sechs Thunderbolt 2 Anschlüsse, die selbst von drei eigenen Thunderbolt-Controllern betrieben werden.

iOS 7: Neues Interface + neue Funktionen

Jonny Ive, der bisher für das Hardware-Design der Mac Computer zuständig war, hat sich jetzt auch der Oberfläche von iOS angenommen. Diese ist deutlich einfacher gestalten und sieht schlichter, aber auch in vielen Teilen deutlich schicker aus. Die Nutzung von halb-transparenten Effekten sind jetzt nicht mehr nur reine, optische Effekte, sondern sollen iPhone, iPod oder iPad noch besser benutzbarer machen: weil man zum Beispiel einen wichtigen Hintergrund hinter den Bildern oder sein Lieblings-Foto als Hintergrundbild deutlich besser sieht. Auch die Icons wurden neu gezeichnet und an einem Gitter ausgerichtet, um noch schicker und ansprechender zu wirken. Ob das jedem gefällt, muss sich bei der Veröffentlichung zeigen. Auf jeden Fall ist die Installation iOS 7 ein großer Unterschied im Vergleich zu dem bisher installierten iOS: das ganze iPhone, iPad oder iPod Touch sieht zum ersten Mal komplett anders aus.

Aber auch die Nutzung von iOS 7 wurde weiter optimiert: Häufig benutzte Apps sollen sich – wenn das Gerät gerade benutzt wird – auch im Hintergrund aktualisieren: So geht das Laden der neuesten Facebook- oder Twitter-Inhalte deutlich schneller, da sie bereits vorgeladen wurden. Insgesamt soll das neue iOS 7 Multitasking dabei sogar die Batterie schonen und dafür sorgen, dass iPhone, iPod oder iPad länger ohne Stromquelle aushalten können. Neben der OS X Version von Safari wurde auch die iOS Version aktualisiert: Neben dem neuen Aussehen kommt der neue Safari mit mehr Tabs, die sich wie die Plattencover im Musik-Modus durchscrollen lassen – allerdings von oben nach unten.

Bei den Photos zeigt der Photo-Stream auf iPhone oder iPad jetzt auch mehr Informationen, um die Fotos bereits nach Datum oder Ort zu sortieren. Das bringt mehr Übersicht und sorgt dafür, wichtige Fotos schneller zu finden. Neben den bisherigen, einfachen Foto-Filtern lassen sich die Bilder jetzt auch deutlich aufwendiger bearbeiten und mit zahlreichen Filtern (zum Beispiel schwarz-weiß) bearbeiten.

Siri wird (endlich) deutlich schlauer, kann Einstellungen auf dem iPhone (zum Beispiel die Helligkeit) auf Zuruf ändern und unterstützt neben der normalen weiblichen jetzt auch eine männliche Stimme: Und das zum Start für englisch, französisch und deutsch! Siri soll sich aber auch mit modernen Autos verbinden und zum Beispiel die Apple-Karten auf dem Auto-Navigationsbildschirm anzeigen oder auch

Gut oder schlecht? Automatische App-Store Updates.

Das ist auf jeden Fall praktisch: Man muss sich nicht mehr um das Aktualisierung der Programme kümmern. Dafür hat man aber auch nicht mehr die Möglichkeit, ein bestimmtes Programm auf einem bestimmten Stand zu belassen – zum Beispiel, weil die neue Funktion neben neuen Funktionen auch Probleme mit sich bringt.

Wann komm iOS 7?

Für Entwickler ist die Beta-Version bereits ab heute verfügbar, für alle anderen kommt iOS 7 diesen Herbst. Kompatibel sich das iPhone ab Version 4, das iPad 2 oder neuer und der iPod Touch ab der 5. Generation. Die von vielen erwartete iWatch, ein neues Apple TV, der immer wieder genannte Apple-Fernseher oder neue iPhone 5S / iPad 5 / iPad Mini 2 Modelle wurden heute allerdings nicht gezeigt.