Der erste Computer der Welt kam aus Deutschland
22.06.2010, 10:55 Uhr. (7567x gelesen)
Vor genau 100 Jahren wurde der Ingenieur Konrad Zuse in Berlin geboren – der Mann, der den ersten richtigen, programmierbaren Computer entwickelte. “Ich brauche das Wohnzimmer” – so begann seine Entwicklung in der elterlichen Wohnung.
Rund sechs Jahre später präsentierte der junge Ingenieur nach den noch fehleranfälligen Z1 und Z2 schließlich den Z3, den ersten vollautomatischen, in binärer Gleitpunktrechnung arbeitenden und frei programmierbaren Computer der Welt.
Mit seinen Maschinen legte Zuse einen Meilenstein für die heutige Computertechnik. Die einst riesige Rechenmaschine von damals passt, mit modernen Chip-Bauteilen, locker in die Hosentasche. Ein Smartphone-Prozessor wie der des iPhone beispielsweise ist rund 200 Millionen Mal schneller als die Geräte von Zuse. Viel konnte der Rechner aus heutige Sicht noch nicht, er beherrschte die vier Grundrechenarten und konnte Wurzeln aus Zahlen ziehen, allerdings bereits auf vier Nachkommastellen genau.
Zuses Gedanke bei der Entwicklung seiner Rechenmaschinen war, die monotonen und mühseligen Rechnungen bei seiner Arbeit in den Henschel-Flugzeugwerken zu vereinfachen. Sein “mechanisches Gehirn” war 1938 fertig: Ein elektrisch angetriebener Rechner, der als erster seiner Art mit dem binären Zahlensystem arbeitete. Aufgrund von Problemen mit der mechanischen Präzision arbeitete der Z1 jedoch nie ganz zuverlässig und wurde von Z2 und Z3 abgelöst.
Konrad Zuse, von seinem Sohn wegen seinem Erfindergeist, seiner Originalität und seinem Humor eher mit Apple-Gründer Steve Jobs als mit Bill Gates verglichen, starb am 18. Dezember 1995. Besichtigen kann man die riesigen Zuse-Rechner heute in verschiedenen Museen wie beispielsweise dem Deutschen Technik Museum in Berlin oder im Hoyerswerdaer Konrad-Zuse-Computermuseum. Da im Weltkrieg viele Geräte zerstört wurden, haben Zuse und sein Sohn einige Geräte zum Ausstellen nachgebaut.
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