SSDs sind in aller Munde und im wahrsten Sinne des Wortes voll im Rennen. Festplatten werden immer mehr zum Datengrab und ihre Daseinsberechtigung schwindet mit jeder weiteren Preisreduzierung der SSDs ein wenig.
In folgendem möchte ich nun ein wenig auf SSDs (im Vergleich zu HDDs) eingehen.
Worin besteht überhaupt der Unterschied zwischen HDD und SSD ?
Nun, bei SSDs gibt es im Wesentlichen nur noch Controllerchip und Flashchips. Es ist also keine Mechanik - wie wir sie von HDDs kennen - mehr vorhanden.
Der Datenzugriff geschieht rein elektrisch wie in herkömmlichen USB-Sticks.
- Rasend schnell (Transferrate, Zugriffszeit)
- Sehr leicht (in der Regel unter 100g)
- Widerstandsfähig (sehr schock- und hitzeresistent)
- Lautlos (da rein elektrisch)
- Geringer Stromverbrauch (~0.05W bis 1.3W Idle, 0.150W bis max. 3W Zugriff)
Unterschieden wird bei den Flash Chips zwischen MLC und SLC.
SLC-Speicherzellen (Single Level Cell) speichern pro Transistor nur ein Bit, MLC-Speicherzellen (Multi Level Cell) bringen hier zwei Bits unter. SLCs sind etwas teurer als MLC-Chips, arbeiten jedoch schneller und besitzen eine erheblich höhere Lebensdauer (SLC 100000 bis 300000 Löschzyklen, MLC-Chips etwa 10 000)
Doch keine Angst !
Moderne Controller in Flash-Medien nutzen jedoch Techniken die hier entgegenwirken (Bsp. Wear-Leveling.)
Heutige SSDs sind selbst von Extremnutzern nicht zu "zerschreiben". Hartware.de ist hier einmal explizit drauf eingegangen (klick)
Was das Defragmentieren angeht sind viele Hersteller zerstritten. Einige empfehlen es, einige raten davon ab. Da wir hier Zugriffszeiten von 0.1-0.2ms haben und Zellen auf direktem Wege angesprochen werden, ist eine Defragmentierung absolut sinnfrei.
Defragmentierung und (Super)Prefetch lässt man am Besten weg, das bringt keinen Nachteil und man spart Schreibzyklen.
Was den Leistungsverlust beim Schreiben angeht, haben sich die Kollegen von Computerbase zur Brust genommen (klick)
Kommen wir zum eigentlichen Nutzen der SSDs : Der Geschwindigkeit
Zugriffszeit
Durchschnittliche HDD : etwa 15 Millisekunden
Durchschnittliche SSD : etwa 0.2 Millisekunden
Geschwindigkeit sequentiell Lesen/Schreiben
Durchschnittliche HDD : etwa 100 MB/s / 100 MB/s
Durchschnittliche SSD : etwa 500 MB/s / 500 MB/s
Veranschaulicht an Praxisbeispielen; (auch übrigens im Computerbase-link nachzulesen)
Windows 7 Bootzeit
Durchschnittliche HDD : etwa 1 Minute
Durchschnittliche SSD : etwa 27 Sekunden
Kopiertest : ca. 3GB Datei
Durchschnittliche HDD ungenutzt : etwa 1 Minute
Durchschnittliche HDD genutzt : etwa 2 Minuten
Durchschnittliche SSD (un)genutzt etwa 20-25 Sekunden
Installation Office 2007
Durchschnittliche HDD : etwa 225 Sekunden
Durchschnittliche SSD : etwa 150 Sekunden
Anwendungsstart : Opera + iTunes + Photoshop: mit 7MB Bild
Durchschnittliche HDD : etwa 20 Sekunden
Durchschnittliche SSD : etwa 6-7 Sekunden
Öffnen 800 Seiten PDF während Virenscan (200MB)
Durchschnittliche HDD : etwa 42 Sekunden
Durchschnittliche SSD : etwa 2 Sekunden
Der Virenscan allein läuft auch deutlich schneller ab, auch Suchvorgänge sind blitzschnell erledigt.
Je mehr parallele Anwendungen man betreibt, desto wesentlich schneller fällt das ganze mit einer SSD aus.
Auch in Spielen dürfte man davon ein wenig profitieren. So verkürzen sich Ladezeiten im Allgemeinen und man minimiert den ein oder anderen Nachladeruckler.
Alles was temporär auf der Partition landet, wird blitzschnell geschrieben und geladen. Das hat nicht nur Vorteile beim Surfen, sondern auch beim Erstellen von Dokumenten und Handhaben der Auslagerungsdatei.
Wichtig ist allerdings, dass man sich eine SSD mit passendem Controller aussucht. Samsungs MCX/MDX, Marvells 88SS9174-BLD2 und die SandForce SF-2281(2200) zählen aktuell zu den Besten.
Und: Vor der Inbetriebnahme einer SSD ist es unbedingt ratsam, den SATA Modus des Mainboards auf AHCI zu stellen (statt native IDE)! Hierdurch wird erst die maximale Leistungsfähigkeit erzielt.
Fazit :
SSDs lohnen sich sehr als Systempartition. Vor allem aber für die Nutzer, die sehr viele Anwendungen parallel betreiben.
Für (Sub)Notebook-Besitzer sind die kleinen auch recht interessant, da sie leicht sind, wenig Abwärme erzeugen und zudem bis zu 10% mehr Akkulaufzeit liefern.
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