Hier eine , wie ich finde, sehr aufschlussreiche , wenn auch sehr sarkstisch geschriebene Meinung eines Users über Vista. Wer länger überlegt, wird dem Mann Recht geben müssen.
http://www.a-night-long.de/forum/thread.php?threadid=1725
Da bleibt einem der Mund offen stehen, wenn man sich das neue Wunderbetriebssystem aus dem Hause Microsoft ansieht. Schick, schnell, super! Mit Windows Vista ist dem weltweit größten Softwarehersteller endgültig der große Durchbruch gelungen - Microsoft hat es geschafft!
Keine andere Firma kann sieben Jahre alte Technik zum sechsfachen des marktüblichen Preises verkaufen und dem Kunden dabei ein Gefühl der Zufriedenheit vermitteln. Doch Microsoft hat es geschafft!
Technik, die begeistert
Der NT-Kernel und das Dateisystem NTFS sind veraltet. Eingeführt 1993, hat sich im Grunde kaum etwas geändert. Die sechs Jahre alte Version von NTFS wurde sogar unverändert in Vista übernommen. Das muss man sich auf der Zunge zergehen lassen. Ein Dateisystem, das so alt ist, dass es defragmentiert werden muss. Viele wissen gar nicht mehr was das überhaupt ist. Jedes moderne Dateisystem legt die Daten auf der Festplatte so ab, dass es gar nicht erst fragmentiert. Egal - Microsoft hat es geschafft!
Warum sollte sich Microsoft auch nach neuen Technologien oder Standards richten? Sie erfinden einfach ihre eigenen. Wenn kümmert es, dass der Internet-Explorer nicht einmal die gängigsten Web-Standards unterstützt?
Oder, dass Technologien wie EAX in einem Betriebssystem für Spiele nicht unterstützt wird? Den Besitzern von hochwertigen X-Fi-Soundkarten fiel die Kinnlade herunter und zertrümmerte die Schreibtischplatte, als Microsoft verkündete, dass die Schnittstelle für 3D-Ton einfach entfernt wurde. DTS-, DVD-Audio- und Dolby Digital-Unterstützung wurde ebenfalls aus dem System gestrichen. Trotzdem - Microsoft hat es geschafft!
Its not a bug its a feature
Microsoft hat es geschafft, dass man zum Öffnen eines Textdokuments eine Grafikkarte mit DirectX 9.0 und 256 MB Grafikkartenspeicher benötigt.
Zum einfachen Besuch im Internet genügen 2 GB Arbeitsspeicher sowie ein
2 GHz Prozessor. Wahrscheinlich haben sich einige Mitarbeiter der Geheimdienste über die langsamen Rechner beschwert, die sie ausspionieren müssen. Hey, auch Beamte haben Rechte.
Microsoft hat Recht behalten. Windows Vista ist schneller geworden. Nun, das liegt vor allem daran, dass es 2001 noch keine Vierkern-Prozessoren und 1-GHz-Speicherriegel gab. Man muss sich heute lediglich einen vierfach schnelleren Rechner kaufen, um doppelte Geschwindigkeit zu erleben. Ich gratuliere Microsoft - ihr habt es geschafft!
Wir wissen, was Sie gerade hören
Natürlich gibt es kein Windows ohne lebenswichtige Neuerungen. Eine verbesserte Suchfunktion soll senilen Menschen helfen, ihre verlegten Dokumente zu finden. Der Service geht sogar so weit, dass der Benutzer jede Minute daran erinnert wird, dass der Rechner durch das Internet gefährdet ist. Leider wird die Ursache der Gefährdung, der Internet-Explorer, nicht genannt. Das wird aber in der nächsten Version behoben, ganz bestimmt.
Microsoft hat es geschafft digitale Notizzettel auf den Desktop zu zaubern. Das war auch der Grund, warum die Entwicklung sechs Jahre gedauert hat. Das Design-Team konnte sich einfach nicht auf die Farbe der Zettel einigen. Jedenfalls sind diese kleinen, geklauten Programme wichtige Helfer im Alltag. Sie hören auf den Namen Widgets - Verzeihung Gadgets. Sie sagen einem, ob draußen die Sonne scheint oder ob es regnet. Eine perfekte Erfindung für paranoide Amerikaner, die sich in ihrem Atombunker vor Ali Baba und den 19 Räubern verstecken. Temperatur, Kalender, Aktien, Notizen - Wahnsinn! Wahrscheinlich ist dies das Ende der Klebezettel-Industrie. Hurra Microsoft ihr habt sie geschafft!
DirectX 10 - ein Geniestreich
Microsoft hat es geschafft unsere Spielerherzen zu erpressen. Käufer des PC-Spiels Crysis sind verpflichtet, sich Windows Vista zu kaufen, wenn sie es in voller Pracht erleben wollen. Da aber kein EAX unterstützt wird, kann man seine 300-Euro-Soundkarte in den Müll werfen. Doch ohne Ton ist Crysis langweilig und so kauft sich der gewiefte Zocker eine DirectX-10-Grafikkarte für 600 Euro. Leider hat Vista sich als Spieleplattform durch fehlende OpenGL-Unterstützung selbst disqualifiziert. Und so verscherbelt man den Krempel bei eBay - Startpreis 1 Euro. Genial! Microsoft hat es geschafft!
550 Euro? Ein Schnäppchen
Windows Vista kostet in Deutschland 550 Euro. Das sind satte 250 Euro mehr als in den vereinigten Staaten. Ein stolzer Preis, möchte man meinen. Bedenkt man aber, wie viel Spannung, Spaß und Überraschung in Windows Vista steckt, ist der Preis vollkommen gerechtfertigt. Der Nervenkitzel, wenn man feststellt, dass der normalen SB-Version keine 64-Bit-DVD beiliegt, und man noch einmal 190 Euro bezahlen muss. Jeder Linuxbesitzer würde jetzt vor Lachen vom Stuhl fallen. Aber die Jungs aus Redmond haben eben einen sehr eigentümlichen Humor.
Die ganze Softwareindustrie lacht sich schlapp, während Microsoft versucht sich das Rad patentieren zu lassen, um es als ‑Feature im nächsten Windows einzubauen. Dafür, und für die Tatsache, dass ihr immer wisst, was ich gerade mache, möchte ich euch danken - ihr habt es mal wieder geschafft!
Windows Vista - Ich liebe es!
So ist es weiterhin nicht möglich, Dolby Digital- und DTS-Signale über die Soundkarte wiederzugeben. [&] DVD-Audio werden wir unter Vista nicht länger unterstützen können.
(Creative zum Thema DTS/Dolby)
Selbst der finale Vista-Treiber wird nicht alle X-Fi-Funktionen von Windows XP unterstützen.
(Creative zum Thema EAX)
Microsoft behält sich vielmehr vor, das Betriebssystem bis hin zu Unbenutzbarkeit zu deaktivieren, wenn der Prozess [der Validierung] scheitert.
(EULA*, Punkt 5)
Daneben soll sich Vista generell regelmäßig mit Microsoft verbinden, ohne im Einzelfall den Benutzer auch nur davon zu unterrichten, und Informationen über den PC und die installierte Software übermitteln.
(EULA*, Punkt 7)
Mit der Benutzung von Windows Vista stimmt man zu, dass Microsoft via Windows Defender ohne jede Nachfrage potenziell unerwünschte Software vom Rechner entfernt, auch wenn dadurch andere Software auf dem Computer nicht mehr funktioniert [...] Das kann durchaus auch Software betreffen, die vom Benutzer gar nicht unerwünscht ist.
(EULA*, Punkt 6)
*Microsofts Endbenutzer-Lizenzvertrag