Wenn Du das auch nur ansatzweise begründen könntest, @Johnny...
Tuning- Mythen - Teil 2
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Speicher aufräumen und defragmentieren.
Das ist einer meiner absoluten Lieblingstipps. Es klingt ja auch logisch und nachvollziehbar. Viel freies RAM ist gut und wenn es am Stück vorliegt, ist es noch besser. Schließlich will man ja sein Bier auch lieber aus dem Maßkrug anstatt aus 50 verteilten Schnapsgläsern genießen. Und so, wie man Festplatten defragmentiert, geht das bestimmt auch mir dem RAM. Dafür bastelt man sich eine VBS Datei mit einer einzigen Zeile „Mystring = (160000000)“. Um Speicher frei zu räumen, legt man sich ebenfalls eine VBS Datei mit der Zeile „FreeMem = Space(32000000)“ an.
Was passiert nun bei Ausführung dieser beiden Dateien? Nichts. Weder wird mir im Taskmanager mehr RAM freies RAM angezeigt noch wird irgendetwas schneller. Wie denn auch? Das erste Visual Basic Script versucht, im RAM eine Variable von 160 MB Größe anzulegen, die dann sofort wieder beim Beenden des Programms gelöscht wird. Das zweite füllt eine Variable namens FreeMem mit einem String von 32 MB Grösse, die ebenfalls sofort wieder gelöscht wird. Was ist die Absicht dahinter? Sehr grob vereinfacht dies: Es wird möglichst viel Speicher belegt. Der Speichermanager teilt diesen auch zu. Zu Lasten anderer Programme, deren bisher genutzte Speicherseiten jetzt aus dem RAM in den Cache oder im Extremfall sogar in die Auslagerungsdatei verschoben werden. Will man also jetzt mit diesen Programmen weiterarbeiten, werden sie langsamer sein als vorher, weil erst die Daten vom Swap- in den Arbeitsspeicher geladen werden müssen. Dazu kommt, das diese „Aufräumaktionen“ völlig überflüssig sind, da der Speichermanager von Windows die Verwaltung weitaus effektiver vornimmt. Mark Russinovich, der Betreiber von Sysinternals und Autor im Windows 2000 Magazin hat in selbigem einen Artikel unter der Überschrift "Schlangenöl für den Speicher" veröffentlicht, den ich jedem nur empfehlen kann.
Tut mir leid - aber dessen wohlbegründeter Standpunkt ist auch der meinige.
Mythen.
Wie so vieles in unserer Branche - es wird als sympatisch anerkannt und in den Rang einer Tatsache erhoben.
Jürgen