"Firewall" im Lexikon

Die Firewall (englisch für Brandschutzwand) agiert als Barriere und Schutz zwischen dem internen Netzwerk (z.B. einem Heim- oder Unternehmensnetzwerk - LAN) und externen Netzwerken (wie dem Internet - WAN). Durch die Überwachung des eingehenden und ausgehenden Datenverkehrs kann die Firewall Bedrohungen erkennen und entscheiden, ob Datenpakete basierend auf den Sicherheitsregeln durchgelassen oder - wie bei einer geschlossenen Brandschutztür - blockiert werden sollen.

Es gibt zwei Hauptarten von Firewalls:

Paketfilter-Firewall: Diese Art von Firewall überwacht Datenpakete, die zwischen dem Computer und dem Internet übertragen werden. Sie entscheidet anhand von Regeln, die auf IP-Adressen, Ports und Protokollen basieren, ob ein bestimmtes Datenpaket akzeptiert oder abgelehnt wird.

Stateful Firewall: Sie überwacht den Status der aktiven Verbindungen und trifft Entscheidungen basierend auf den Kontext des Datenverkehrs. Das bedeutet, dass sie sich den Zustand jeder Verbindung merkt und Pakete aufgrund dieser Informationen zulässt oder blockiert.

Man unterscheidet außerdem zwischen Personal Firewalls (auch Desktop Firewall genannt) und externen Firewalls:

Personal Firewalls sind direkt auf einem Endbenutzer-Gerät, wie einem Desktop-PC oder Laptop, installiert. Sie sind darauf ausgelegt, den individuellen Computer vor schädlichem Datenverkehr zu schützen. Sie prüfen in der Regel aber nicht nur den eingehenden Datenverkehr, sondern auch den ausgehenden: So kann man sehen, welche Programme sonst unbemerkt eine Verbindung aufbauen, um Daten zu versenden.

Externe Firewalls hingegen sind in der Regel eigenständige Systeme oder Geräte, die dazu dienen, ein gesamtes Netzwerk zu schützen. Sie können als physische Hardware-Geräte vor dem Router (also zwischen Router und Internet) oder als Software auf einem dedizierten Server installiert sein. In der Regel hat der Router auch schon eine Firewall Software integriert, um das Netzwerk vor Angriffen von außen zumindest grundlegend zu schützen. 

Darüber hinaus gibt es auch anwendungsfähige Firewalls, die den Datenverkehr auf Anwendungsebene überwachen und steuern. Sie können den Inhalt von Datenpaketen inspizieren und Entscheidungen basierend auf Anwendungsprotokollen und -verhalten treffen.

Da Cyber-Bedrohungen ständig zunehmen, ist eine Firewall mittlerweile unerlässlich. Sie hilft nicht nur dabei, unerwünschten Datenverkehr zu blockieren, sondern kann auch dazu beitragen, Netzwerkressourcen effizient zu verwalten und einen Überblick über den gesamten Datenverkehr im Netzwerk zu erhalten.

Die Firewall ist dabei eine wichtige Komponente zum Schutz des eigenen Netzwerkes und der Computer, sollte aber nur ein Teil eines Sicherheitsnetzes sein: Erst in Kombination mit weiteren Maßnahmen wie Antivirensoftware, einem Email-Spamfilter oder Intrusion Detection Systemen sind die PCs und die darauf gesicherten Daten geschützt. Außerdem sollten regelmäßige Backups das Risiko minimieren, wichtige Daten durch Malware oder Verschlüsselungs-Trojaner zu verlieren.