Solche Sachen sind meistens gar nicht in Worte zu fassen. Wenn man Leute von "Zivilisation" und "technischem Fortschritt" reden hört im "21. Jahrhundert", dann ist das zwar alles schön, aber leider wird dabei in vielen Fällen der Rest einfach ausgeblendet.
Gerade heute leben doch - nicht zuletzt auch durch die Auswirkungen der "Globalisierung" - viele am Existenzminimum.
Wenn ich davon lese, dass alleine pro Tag heute noch über 20000 Kinder sterben wegen Krankheiten oder Hunger, dann frage ich mich ja, wie man noch ruhigen Gewissens in sein Brötchen beißen kann. Auch Themen wie Kinderarbeit und Sklaverei werden leider nur allzu oft ausgeblendet und ignoriert.
Ich habe nicht vor manche auch hierzulande vorhandenen Probleme kleinzureden. Aber im Grunde genommen, wenn jeder Mensch NUR noch solche Probleme hätte, wäre die Welt wohl fast ein Himmelreich.
Das ganze weicht vielleicht ein bisschen vom Thema ab, aber auch wenn ich die aktuellen Unicef-Diskussion verfolge, frage ich mich doch, ob man es eigentlich noch mit "rational" denkenden Menschen zu tun hat. Eine auf Vorurteile basierende Argumentation "Na, bei Unicef hast du dein Geld aber schlecht angelegt, so wie die das verschleudern und veruntreuen" bringt mich fast zur Raserei. Erstens ist das Argument hinfällig, weil von Vorschwendung und Veruntreuung schonmal gar keine Rede sein kann - und wenn man dann so etwas nur als Vorwandt nimmt "zum Glück hab ich denen kein Geld anvertraut", dann sehe ich das einfach nur als arm an. Hier geht es doch nicht um eine "Investition" oder eine "Geldanlage". Wer mit solchen Argumenten ankommt, sollte sich mal die Situation anschauen in der Welt. "In Afrika sterben Kinder. Na und? Ist doch nichts Neues." <-- Wenn man so einen Satz hört von einem gebildeten Menschen - der darüber hinaus noch nie Hunger gelitten hat - dann IST das arm.
Ich nehm mich da nicht aus. Es ist einfacher die Probleme zu ignorieren und beiseite zu schieben, wenn man nicht betroffen ist. Unglücklicherweise ist die Menschheit wohl nicht von Grund auf gut, wenn man sieht, was Menschen anderen Menschen antun und antun können, kommt man wohl doch ins Zweifeln.
Aber das ist kein Grund oder eine "Entschuldigung" und Rechtfertigung, selber nicht seinen Beitrag zu leisten. Man kann von Niemandem erwarten, dass er selber am Existenzminimum lebt, nur weil andere in der Welt das auch tun (müssen) - aber ich möchte trotzdem wissen, was für einen Grund es geben könnte, sich nicht wenigstens mal damit auseinandersetzt was so abgeht in der Welt.
Sorry, wenn der Beitrag manchen nicht passt, er ein wenig abweicht vom Thema oder sich einige davon persönlich angegriffen fühlen. Wie gesagt, ich nehme mich davon auch nicht selber aus. Aber das ist immer ein kritisches Thema...