Huawei: Entzug der Android-Lizenz auch „no big deal“?
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20.05.2019, 18:19 Uhr (2145x gelesen)
Screenshot: @HuaweiFacts auf Twitter
Google hat die Zusammenarbeit mit dem chinesischen Telekom-Konzern Huawei beendet: Der Hersteller kann daher in Zukunft nur noch auf die Open Source Bestandteile des Android-Betriebssystems zurückgreifen: Googles eigene Entwicklungen und Apps sind nicht mehr erlaubt. Das bedeutet, dass neben YouTube, Google Maps oder Gmail auch der Google Play Store fehlen wird: Dieser ist die bekannteste Möglichkeit, um Apps auf die Android Handys und Tablets zu laden.
Dass ein auf Android basierendes System auch ohne Google und den Play Store funktionieren kann, zeigt Amazon mit den Fire Tablets: Diese laufen mit der angepassten Android Version „Fire OS“. Apps lass sich hier aus anderen Quellen installieren, außerdem kann man zumindest auf den Amazon Tablets den Google Play Store nachinstallieren.
No big deal: #Huawei CEO Ren Zhengfei comments on Washington’s decision to blacklist the tech giant, saying the company will be “fine” without U.S. chipsets as it has “already been preparing for this”. #HuaweiFacts https://t.co/sybxrzXQqx
— Huawei Facts (@HuaweiFacts) 19. Mai 2019
Huawei selbst gibt aber vor, nicht sonderlich getroffen zu sein: Bereits gestern meldete der Konzern auf Twitter, dass es „no big deal“ sei: Gemeint war hier aber die in Zukunft fehlende Möglichkeit, Chips von US-Firmen wie Qualcomm einsetzen zu können. Man habe sich bereits darauf vorbereitet, ohne US Hardware zu arbeiten. Ähnlich wird Huawei wohl auch bezüglich dem Entzug der Android Lizenz reagieren. Für die bisher verkauften Huawei Smartphones will Google die eigenen Dienste allerdings noch nicht einschränken.
Gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters versprach Huawei den Kunden, auch weiterhin Sicherheitsupdates für die Huawei und Honor Smartphones zu veröffentlichen. Abgeschnitten von den offiziellen Google Tools könnte der Konzern trotzdem mit dem Basis-Android weiterarbeiten, und eigene Entwicklungen vorantreiben: Huawei Chipsparte HiSilicon soll sich bereits länger darauf vorbereitet haben, dass das Unternehmen keine ausländischen Chips mehr verbauen könnte, so Reuters.
Dies könne dabei auch den US Chip-Herstellern schaden, schließlich ist Huawei nach Samsung (und vor Apple) bereits der drittgrößte Smartphone-Hersteller. Baut Huawei die benötigten Prozessoren selber oder sucht sich andere Partner, haben vor allem die US Firmen das Nachsehen: Am heutigen Montag verloren die Aktien von Qualcomm und Infineon fünf Prozent an Wert, die Intel Aktie brach um einen Prozent ein, so die New York Times.
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