Sprachsteuerung im Test: Alexa + Amazon Echo – Für wen lohnt sich der Lautsprecher?
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24.02.2017, 19:49 Uhr (6599x gelesen)
Seit zwei Wochen ist er auch in Deutschland für jeden zu haben: Amazon Echo und sein kleiner Bruder Echo Dot, Streaming-Lautsprecher mit der eingebauten digitalen Assistentin Alexa. Aber lohnt sich das? Auf deutsch bisher noch nicht, aber wer Alexa auf englisch umschaltet, bekommt einen Vorgeschmack, was demnächst auch hier möglich ist.
Seit zwei Jahren gibt es Amazons smarten Lautsprecher Echo schon in den USA, mittlerweile ist er auch in Deutschland zu haben. Neben dem 180 EUR teuren Echo mit eingebauten, recht passablem Lautsprecher gibt es den kleinen Echo Dot: Dieser ist mit 60 EUR deutlich günstiger, kann zwar vom Klang her nicht mithalten – übertrifft aber jeden Handy-Lautsprecher. Wer mehr möchte, kann man ihn per Kabel an die Stereoanlage anschließen – außerdem lassen sich beide per Bluetooth mit anderen, besseren Lautsprechern koppeln, wenn einem die Qualität nicht ausreicht (der große Echo erst mit dem letzten Software-Update!).
Musik kommt entweder ebenfalls per Bluetooth von Tablet oder Smartphone auf die Geräte, oder als Stream aus dem Internet: Die Lautsprecher unterstützen hier Spotify Premium, Prime Music und TuneIn. Wer mag, kann 250 eigene Songs bei Amazon ablegen und so auf die Echos streamen. Wer nach seinen Lieder sucht, hat allerdings oft das Problem, dass Alexa sie nicht finden kann: Hier hilft es, sie in unterschiedlichen Playlisten zu organisieren – hoffentlich wird da die Erkennung noch besser.
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Interessanter ist aber vielleicht die smarte Assistentin Alexa: Damit lassen sich per Sprache Wecker oder Timer stellen, die Musik auswählen, Fragen beantworten oder das Smart Home steuern. Wirklich smart ist Alexa aber noch nicht – sehr oft versteht sie einen falsch, findet ein Gerät, dass sie einschalten soll, nicht mehr oder weiß die Antwort auf eine Frage nicht: Im Hintergrund fragt Alexa nämlich Microsofts Suchmaschine Bing nach Daten ab. Wenn Alexa auf eine Frage wieder mit „Das weiß ich leider nicht“ antwortet, hilft es daher, über Wikipedia zu gehen und zwischen dem Aufruf „Alexa“ und der Frage noch „Wikipedia“ zu sagen: Also „Alexa, Wikipedia Angela Merkel“ statt „Alexa, wer ist Angela Merkel?“.
Alexa, FHEM und Philips hue: Sonnenaufgang simulieren!
Beim Steuern des Smart Home ist Alexa auch noch nicht allzu weit: Bislang werden noch sehr wenige Geräte unterstützt. Wer mehr Lichter, Lampen, die Heizung oder AV-Geräte steuern möchte, muss den Umweg über zusätzlich Apps wie Yonomi gehen, mit der man per Harmony Hub auch Fernseher und Stereoanlage steuern kann – oder das kostenlose Smart-Home Programm FHEM installieren: Damit kann man dann sehr viele Geräte kontrollieren – und mit einem Trick kann man dann mit Alexa und FHEM sein Smart-Home per Sprache steuern.
Weitere Funktionen lassen sich in der Alexa-App per „Skill“ nachrüsten: Das sind kleine Apps, die zusätzliche Funktionen zur bislang noch recht einfachen Alexa-Umgebung hinzufügen: Viele sinnvolle Apps existieren aber noch nicht, bei vielen ist die reine Sprachsteuerung noch ein Problem: So werden weitere Informationen oft nur in der nicht zu übersichtlichen Alexa-App angezeigt. Also muss man sich noch mit recht wenigen Basisfunktionen begnügen muss. Das wird sich aber noch ändern, in den USA existieren bereits deutlich mehr Skills – allerdings auf englisch. Spätestens wenn Google seinen eigenen Smart Home Assitenten aber nach Deutschland bringt, wird sich hier hoffentlich noch einiges tun.
Wer Alexa ausprobieren und nicht so viel Geld ausgeben möchte, kann das Ende April auch mit dem Amazon FireTV Stick: Dann kommt die neue Generation auch in Deutschland auf den Markt und bringt jetzt immer die früher optionale (und teurere) Sprachfernbedienung mit. Damit lässt sich dann nicht nur nach Filmen oder Serien suchen, sondern mit der dann integrierten Alexa ebenfalls das Smart Home steuern oder Fragen stellen. Eventuell rüstet Amazon die Alexa-Technik sogar per Software-Update auf den Sticks der ersten Generation nach: Dann kann man Alexa auch ausprobieren, wenn einem der smarte Lautsprecher nicht zusagt – der FireTV Stick ist mit 40 EUR nämlich die günstigste Variante, um Alexa zu testen.
Für wen lohnt sich der Amazon Echo und Alexa?
Als per Sprache aktivierter Wecker (gerade wie in unserem Video oben mit weiterer Smart Home Software) ist Alexa praktisch: Das kann sie sehr gut, auch wenn man sich nicht mit eigenen MP3-Klingeltönen oder einem Internet-Radiosender wecken lassen kann. Auch als Küchentimer ist sie praktisch, da man mit eventuell vom Kochen noch schmutzigen Händen keine Tasten drücken muss, um sie ein und auszuschalten. Viele andere Sachen versteht sie aktuell noch nicht gut – oder hat keine Antwort parat.
Zum Steuern des Smart-Home sind zusätzlich zum Amazon Echo weitere kompatible Geräte nötig: Zum Beispiel die hue LED-Lampen von Osram oder Philips und mit Alexa steuerbare Steckdosen. Das erfordert dann aber weiter Investitionen. Wer sein Haus oder seine Wohnung aber schon mit einer Smart-Home Software wie OpenHAB oder FHEM steuert, kann die dann aber mit Alexa kombinieren.
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