Die Zahl der Internet-Benutzer steigt ständig, aber leider auch die Zahl der Betrugsfälle im Internet. Wer sein System aber schützt und einige Verhaltensregeln beherzt, kann sich trotzdem recht gut vor Online-Kriminellen schützen und sich so viel Ärger ersparen.
Das Betriebssystem
Schutzprogramme installieren
Jeder PC sollte über Schutzprogramme verfügen, um Angriffe von außen festzustellen, zu melden und abzuwehren. Als erste Schutzmaßnahme sollte ein Antivirenprogramm wie das kostenlose Avira Antivirus oder Panda Cloud Antivirus installiert sein. Nach einer gewissen Lernzeit arbeiten diese Programme zuverlässig und sind individuell zugeschnitten. Andere Programme entscheiden nach eigenen Regeln, welche Internetseiten angezeigt werden sollen. Dort muss der Anwender das Laden im Einzelfall erlauben. Egal, welches System zur Anwendung kommt: Regelmäßige Updates für das Antivirus-Programm sind zwingend erforderlich und werden meistens regelmäßig vom Hersteller angeboten. Viele Antivirenprogramme sind kostenlos im Internet verfügbar und sind relativ gut. Wer aber viel mit seinem Computer arbeitet und dort wichtige Dateien speichert, sollte in ein kostenpflichtiges Programm investieren. Diese sind meistens umfangreicher und zuverlässiger.
Tipp: Was ist “Malware” und wozu brauche ich eine Firewall.
Einen zusätzlichen Benutzer anlegen
Wer ganz sicher gehen will, kann Windows so konfigurieren, dass schädliche Software keine Chance hat. Das wird über die Benutzerkonten geregelt. Statt mit dem Hauptbenutzer und den Administratorenrechten ins Netz zu gehen, sollte man hier einen neuen Benutzer mit eingeschränkten Rechten anlegen. Generell kann der Zugriff begrenzt werden. Also auch die Installation. Andere Funktionen werden davon nicht eingeschränkt.
Online – die Datenverbindung
WLAN ist praktisch und wird beinahe überall angeboten. In vielen gastronomischen Einrichtungen kann man mittlerweile sogar kostenslos ins Internet. Doch Vorsicht ist hier angebracht. In Cafés und Kneipen kann nicht geprüft werden, ob es sich um eine sichere Datenverbindung handelt. Deshalb sollte man unbedingt vermeiden, Seiten zu besuchen, deren Passwörter-Klau fatale Folgen haben könnten. Hierzu gehört das Online-Banking. Im eigenen Haus kann dafür Sorge getragen werden, dass eine sichere Leitung besteht.Beim Einrichten des WLANs sind verschiedene Übertragungsverschlüsselungen zur Auswahl angegeben. Die Einstellungen sollten auf WPA oder WPA2 gesetzt werden, ältere Verschlüsselungstechniken wie WEP sind heutzutage nicht mehr sicher genug.
Sicherheit durch Nutzer-Verhalten
Die Auswahl der Passwörter sollte sorgsam geschehen. Sie sollten leicht zu behalten sein und müssen regelmäßig gewechselt werden. Manche behelfen sich mit einem Trick: Sie bilden einen Satz, der auch Zahlen entfällt. Beispiel: An der Straße stehen 10 Bäume. Nun wird aus den ersten Buchstaben in ihrer richtigen Groß- und Kleinschreibung sowie der Zahl das Passwort gebildet: AdSs10B. – Anders als beim eigenen Namen, was zu den beliebtesten Passwörtern zählt, kann diese Kombination kaum erraten werden. Am besten wichtige Passwörter niemals aufschreiben oder ins Handy speichern. Lieber eine Erinnerungsfrage aufschreiben, deren Antwort niemand anderes kennt.
Zuletzt sollte man immer genau prüfen, was ins Netz gelangt. Nichts davon kann zurückgenommen werden. Wenn die Partybilder der letzten rauschenden Nacht auf dem Schreibtisch des neuen Arbeitgebers landen, kann es unangenehm werden. Sich vor der Veröffentlichung darüber ernsthaft Gedanken zu machen, ist vielleicht der wichtigste Schutz. Hierzu hilft es sich zu überlegen, welche Bilder man fremden Personen auf der Straße zeigen würde. Nur Bilder, die dieser Überlegung standhalten, sollte man auch online stellen. Zudem gilt hier immer der Spruch: Weniger ist mehr. Lieber wenige und ausgewählte Bilder in sozialen Netzwerken online stellen, als unzählige Bilder, die sich keiner anschaut.
Besonderheit: Email
Wer alles richtig gemacht hat, kann dennoch Schadsoftware via E-Mail erhalten. Dagegen gibt es verschiedene Strategien:
Entweder, es werden die E-Mails nicht auf den Rechner heruntergeladen, sondern auf dem Server gelassen. Lässt es sich nicht umgehen, Anhänge auf dem eigenen System zu sichern, sollten diese nicht an dem Ort gespeichert werden, an dem sich das Betriebssystem befindet. Anhänge und alle anderen Downloads sind auf einem externen Speichermedium besser untergebracht und gelangen erst auf die interne Festplatte, wenn ein Virencheck durchgeführt wurde.
Empfehlenswert ist es, im E-Mail-Programm eine eigene Virusüberprüfung ablaufen zu lassen. Dazu finden sich Tools oder Zusatzprogramme je nach Hersteller und Workflow. Es gibt aber auch Antivirenprogramme, die automatisch jede E-Mail überprüfen.
Was kann der Browser
Zuletzt ist die richtige Auswahl des Internetbrowsers wichtig. Die Entwicklung alternativer Browser (Safari, Firefox, Chrome) schreitet ständig voran: Im Vergleich mit dem Windows beiliegenden Internet Explorer sind diese in der Regel deutlich sicherer und haben zahlreiche zusätzliche Funktionen mit an Bord (mehr dazu in unserem Webbrowser-Artikel).